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EpigeneseEpigenese oder Epigenesis (griech. epigenesis nachträgliche Entstehung) bezeichnet eine für die Biologie erstmals durch Aristoteles gestellte Hypothese, wonach sich mit der Entwicklung des Organismus aus dem Ei neue Strukturen herausbilden, die nicht bereits im Ei vorgebildet sind. Innerhalb der biologischen Epigenesetheorie entstehen die Organe in vielen Schritten allmählich aus den Keimzellen. Im Gegensatz hierzu steht die Präformationstheorie. Die Präformisten nahmen an, dass der gesamte Organismus im Spermium (Animalkulisten wie Antoni van Leeuwenhoek und Gottfried Wilhelm Leibniz) bzw. in der Eizelle (Ovulisten wie Marcellus Malpighi, Jan Swammerdam, Lazzaro Spallanzani, Charles Bonnet und Albrecht von Haller) vorgebildet sei. Weiteres empfehlenswertes FachwissenAristoteles widmete ein ganzes Buch der Fortpflanzungsbiologie. So fragte er “Warum entwickelt sich ein Organismus von einem befruchteten Ei zur vollkommenen erwachsenen Form?“ Er nahm zwar an, dass der Embryo aus einer formlosen Masse hervorgeht, erkannte jedoch, dass der rohen Materie die Fähigkeit fehlt, einen komplexen Organismus hervorzubringen. Um die Ordnung der Natur, ihre Tendenz zur Komplexität und ihre zielgerichtete Entwicklung zu erklären, musste ein höheres biologisches Prinzip vorliegen, welches er “eidos“ nannte. Gut 200 Jahre bevor die erste Eizelle eines Säugetiers entdeckt wurde, vertrat William Harvey die Ansicht, der Mensch entstehe aus deren Befruchtung durch eine Samenzelle. 1651 formulierte er in Exercitationes de Generatione Animalium die grundlegenden Theorien der Epigenese. Darin vertrat er die Meinung, spezialisierte Organe entwickelten sich aus undifferenzierten Strukturen. Von ihm stammt der Satz: "ex ovo omnia" (Alles entsteht aus der Eizelle). Er gehörte mit dieser Ansicht andererseits ebenso zu den sogenannten "Ovulisten" der Präformationstheorie. Erst der deutsche Anatom Caspar Friedrich Wolff widersprach der Präformationslehre 1759 in seiner Arbeit Theoria generationis sowie in der in St. Petersburg erschienenen Abhandlung "Über die Bildung des Darmkanals im bebrüteten Hühnchen" (1768/1769). Wolff zeigte, daß die Entwicklung des Darms ein Neubildungsprozess ist, wobei sich dieses Organ - wie auch die anderen Organsysteme - aus blattförmigen Anlagen des sich entwickelnden Keimes herausbildet. Er nannte dies die “Theorie des allmählichen Werdens, die Lehre der Epigenesis", das bedeutet die Epigenese beschreibt das Wachstum und die Differenzierung aus unspezialisierten Zellen. Die Kontroverse zwischen Epigenesis- und Präformationstheorie endete um 1780, nachdem Spallanzani zeigen konnte, dass sowohl Ei als auch Samenzelle für die Entwicklung des Individuums nötig sind. Die Neubegründung dieser Theorie fällt zusammen mit der Begründung der embryologischen Keimblatttheorie die nach Wolff von Christian Heinrich Pander, Johann Friedrich Meckel und Karl Ernst von Baer weiterentwickelt und in ihrer Allgemeingültigkeit erwiesen wurde. Durch Lorenz Oken wurde die Theorie 1806 neu formuliert. Siehe auchKategorien: Genetik | Epigenetik |
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Epigenese aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |