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EndosymbiontentheorieDie Endosymbiontentheorie besagt, dass in einer frühen Phase der Evolution der Eukaryoten (also aller höheren Organismen) prokaryotische Zellen (d.h. Bakterien und mikroskopische Algen) durch Endozytose in voreukaryotische Urzellen aufgenommen wurden und in diesen den Status von Organellen erlangt haben. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
BedeutungVereinfacht gesprochen besagt die Theorie, dass im Laufe der Entwicklung des Lebens die Zelle eines einzelligen Lebewesens durch die Zelle eines anderen einzelligen Lebewesens „geschluckt“ wurde und zu einem Bestandteil der Zelle eines so entstandenen höheren Lebewesens wurde. Im Laufe der Evolution entstanden so immer komplexere Lebewesen. Auch Bestandteile menschlicher Zellen gehen ursprünglich auf einzellige Lebewesen zurück, die zu einem Bestandteil der Zellen wurden. GeschichteDer Gedanke der Endosymbiontentheorie wurde erstmals von dem Botaniker Andreas Franz Wilhelm Schimper im Jahr 1883 veröffentlicht, der damit die Entstehung der Chloroplasten zu erklären versuchte. Die Hypothese wurde erneut um 1905 von dem russischen Evolutionsbiologen Konstantin Sergejewitsch Mereschkowski aufgegriffen. Doch erst 1967 mit der Veröffentlichung von Lynn Margulis wurde sie bekannter.[1] KernaussageDie Endosymbiontentheorie geht davon aus, dass Mitochondrien und Plastiden sich aus eigenständigen prokaryontischen Lebewesen entwickelt haben. Im Zuge des Evolutionsprozesses sind diese Einzeller eine Endosymbiose mit einer eukaryontischen Zelle eingegangen, das heißt, sie leben in ihrer Wirtszelle zum gegenseitigen Vorteil. Auch heute noch kann man beobachten, dass amöboide Einzeller (also solche mit einer „weichen“ Membran) Cyanobakterien aufnehmen, ohne sie zu verdauen. Das Zusammenspiel der beiden zellulären Organismen hat sich dann im Verlauf der Evolution zu einer gegenseitigen Abhängigkeit entwickelt, in der keiner der beiden Partner mehr ohne den anderen überleben konnte, das heißt, es entstand eine Symbiose. Diese wird Endosymbiose genannt. Die Abhängigkeit geht so weit, dass die Organellen Teile ihres (nicht mehr benötigten) genetischen Materials verloren oder die entsprechenden Gene teilweise in das Kern-Genom integriert wurden. Einzelne Protein-Komplexe in den Organellen, wie z.B. die ATP-Synthase, werden so zum Teil aus kernkodierten, zum Teil aus mitochondrial kodierten Untereinheiten zusammengesetzt. Genetische Vergleiche deuten darauf hin, dass Plastiden von Cyanobakterien und Mitochondrien von aeroben Proteobakterien abstammen. Diese Form der Endosymbiose zwischen einem Eukaryoten und einem Prokaryoten wird als primäre Endosymbiose bezeichnet. Entstand das Zellorganell durch die Aufnahme eines Eukaryoten durch einen Eukaryoten, wird dies als sekundäre Endosymbiose bezeichnet. Primäre Plastiden sind von zwei Hüllmembranen umgeben. Dazu gehören die Cyanellen der Glaucocystophyceen, die Rhodoplasten der Rotalgen und die Chloroplasten der Grünalgen und Landpflanzen. Plastiden aus sekundären Endosymbiosen verfügen über drei oder vier Hüllmembranen. Zu diesen sogenannten komplexen Plastiden gehören die der Braunalgen, Gelbgrünalgen, Goldalgen, Cryptophyceen, Chlorarachniophyceen, Haptophyceen, Euglenozoa, Apicomplexa (enthalten unter anderem den Malaria-Parasiten Plasmodium). Molekular-phylogenetische Untersuchungen von DNA-Sequenzen und Genom-Sequenzierungen haben gezeigt, dass Euglenozoa-Plastiden (z.B. Euglenoida) und Chlorarachniophyceen-Plastiden auf Endosymbiosen mit Grünalgen zurückgehen, alle anderen jedoch auf Endosymbiosen mit Rotalgen. IndizienMan kann heute bei unterschiedlichen Lebewesen verschiedene Stadien zwischen Symbiose und Endosymbiose beobachten.
Es gibt einige Protozoen, die keine Mitochondrien (und keine Plastiden) besitzen ("Archezoa"). Zunächst wurde angenommen, sie seien primitiv und unmittelbar aus der urtümlichen Wirtszelle der Endosymbionten hervorgegangen. Dies ist vermutlich falsch. Wahrscheinlich haben alle amitochondriaten Eukaryoten ihre Mitochondrien sekundär verloren. Quellen
Literatur
Siehe auch |
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