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Endometriose
Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
AllgemeinesEndometriose ist eine der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen. Etwa 10% aller Frauen erkranken in den Jahren zwischen Pubertät und Wechseljahren. Trotzdem wird sie eher selten und häufig erst sehr spät (im Mittel 7-10 Jahre nach erster Schmerzsymptomatik) diagnostiziert. Genau wie die normale Gebärmutterschleimhaut verändert sich auch die Endometriose während des Menstruationszyklus. Die Endometriose befällt meist den unteren Bauchraum / Beckenraum und häufig dabei auch die Eierstöcke. Ausbreitungen auf Scheidenwand und Darm sind nicht selten, es wurden vereinzelt auch Herde in der Lunge und im Gehirn beobachtet. StadienEinteilung gemäß der WHO:[1]
UrsachenDie Ursachen für die Entstehung der Endometriose sind noch immer nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass in erster Linie eine Verschleppung von vitalen Schleimhautzellen im Menstruationsblut über die Eileiter in die Bauchhöhle, dies in Verbindung mit einer angeborenen muskulären Überaktivität der Gebärmutter, stattfindet. Eventuell kann es sich auch um eine hormonell begünstigte Veränderung (Metaplasie) von embryonalen Bauchhöhlenzellen (Zölomepithel) handeln. Von vielen Wissenschaftlern werden auch sogenannte Umwelthormone wie beispielsweise PCB, DDT oder Dioxine für eine Häufigkeitszunahme dieser Erkrankung verantwortlich gemacht. Diese Substanzen wirken unter anderem ähnlich wie das Hormon Östrogen und könnten damit eventuell das endokrine System bereits während der vorgeburtlichen Phase durcheinander bringen. Betroffen sind meist Frauen im gebärfähigen Alter. In der Regel tritt die Krankheit erkennbar aber erst zwischen dem 23. und 27. Lebensjahr auf. Es wurden jedoch bereits Fälle vorpubertärer Endometriose beschrieben – bisher allerdings ohne wissenschaftliche Bestätigung. Während der Menopause bilden sich die Endometriosen fast immer zurück. SymptomeLeitsymptome der Endometriose sind mit dem Menstruationszyklus verbundene krampfartige Schmerzen von zunehmend größerer Intensität als "normale" Regelschmerzen, aber auch chronische Bauch- und Rückenschmerzen vor der Periode und innere Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Fast alle Endometriose-Patientinnen benötigen Schmerzmittel in steigender Dosierung. Verlängerte und verstärkte Menstruationsblutungen, eine vergrößerte Gebärmutter, erschwerter/schmerzhafter Stuhlgang oder erschwerte/schmerzhafte Harnentleerung können ebenfalls auftreten. Viele Endometriosepatientinnen leiden unter unerfülltem Kinderwunsch (Unfruchtbarkeit). Ursache hierfür dürfte zum einen die muskuläre Überaktivität der Gebärmutter mit der Folge einer verkürzten Verweildauer der Spermien im Eileiter sein. Als Nebeneffekt dieser Überaktivität kommt es zu einer vermehrten Anhäufung von genetisch fremden Spermien in der Bauchhöhle und einer Überaktivierung des Immunsystems. Gleiche Effekte entstehen durch den "chronischen Reizzustand", welchen die Endometrioseherde in der Bauchhöhle auslösen. Anzunehmen ist daher, dass Spermien innerhalb von Gebärmutter und Eileiter und auch eine befruchtete Eizelle als "genetisch fremd" wie ein Organtransplantat angegriffen werden. Zum anderen kann eine Endometriose nicht selten zu Verwachsungen von Eileitern und Eierstöcken mit Störung der Eizellaufnahme und auch zu Verschlüssen der Eileiter führen. Viele Frauen, die ungewollt kinderlos bleiben, erfahren erst im Rahmen der Ursachenforschung (Sterilitätsdiagnostik) von ihrer Endometriose. Wegen ihres oft schmerzfreien Verlaufs kann sie zu spät erkannt werden. Diagnose und TherapieEine sichere Diagnose und erst recht eine Therapie ist ausschließlich durch einen operativen Eingriff in Vollnarkose, meist in Form einer Bauchspiegelung (Laparoskopie), möglich. Bei den meisten Endometriosebefunden ist auch eine ambulante Operation möglich. Endometrioseherde können operativ mit Hitze oder durch Ausschneiden (Biopsie) entfernt werden. Zusätzlich können hierbei evtl. vorhandene Verwachsungen gelöst, Endometriosezysten entfernt und bei Kinderwunsch die Eileiterdurchgängigkeit geprüft werden. Bei großflächigem, evtl. nicht komplett operablem Befund kann auch eine Hormontherapie angewandt werden. Bei dieser Therapie wird das Auftreten der Menstruation maximal sechs Monate lang unterdrückt, was ein vorübergehendes "Eintrocknen", aber keine Zerstörung der Endometrioseherde und damit zumindest vorübergehend eine Verringerung der Schmerzen bewirkt, dabei allerdings auch Symptome und Probleme der Menopause wie Abbau der Knochendichte (Osteoporose), Hitzewallungen und Schlafstörungen auslöst. In besonders schweren Fällen ohne Kinderwunsch bringt erst die Entfernung der Gebärmutter (bei Endometrioseherden in der Uteruswand) und vor allem der Eierstöcke definitive Linderung – dies führt jedoch zu einer verfrühten Menopause, mit den damit verbundenen bekannten Problemen, siehe oben. Neben der operativen Entfernung der Endometrioseherde können die Herde auch mit einer Hormontherapie ruhiggestellt werden, z.B. mit Gestagenen wie der Minipille und der 3-Monats-Spritze oder der "normalen" Pille (aber ohne Pause eingenommen). Die Wirkung homöopathischer Behandlungen ist umstritten. Studienvalidierte Daten dazu gibt es nicht. Rückfälle sind bei allen Behandlungsmethoden nicht selten. Symptomatisch können die Schmerzen mit Buscopan, Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen oder weiteren COX-Hemmern behandelt werden. Nach Meinung der britischen Endometriosevereinigung kann das Leiden eventuell durch eine Ernährungsumstellung gelindert werden. Dabei soll es helfen, auf Milch, Milchprodukte und Weizen zu verzichten, viel frisches Obst und Gemüse, kaltgepresste Öle wie Nachtkerzenöl, Leinöl, Olivenöl, dazu fetten Seefisch (Omega-3-Fettsäuren) zu essen. Quellen
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Endometriose aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |