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Elephantiasis



  Als eine Elefantenkrankheit, Elephantiasis oder (nach Neuer Rechtschreibung und bereits im Duden von 1924, in Fachkreisen jedoch kaum gebräuchlich) Elefantiasis (griechisch ελεφαντίασις, in etwa „die Elefantenartigkeit“, von ὁ ἐλέφας, „der Elefant“) wird eine abnorme Vergrößerung eines Körperteils durch Schwellungen der Lymphknoten und -bahnen im Bindegewebe bezeichnet. Meist sind die Beine oder die äußeren Geschlechtsteile betroffen. Man unterscheidet erworbene von angeborenen Formen.

Inhaltsverzeichnis

Erworbene Formen

Folge von Infektionskrankheiten

  • Die Krankheit tritt als Elephantiasis tropica[1] vorwiegend in tropischen Regionen auf und wird hier als Spätfolge verschiedener Infektionen, unter anderem durch Fadenwürmer wie Brugia malayi (auch Wuchereria malayi oder Filaria malayi genannt) oder Wuchereria bancrofti, aber auch durch Lepra, ausgelöst. Die Würmer gelangen durch den Stich eines Moskitos oder einer Mücke ins lymphatische System und verursachen dort eine chronische Entzündungsreaktion mit Lymphstau, wodurch es mit der Zeit zu einer extremen Vergrößerung und Verhärtung der Haut kommt.

Als Prophylaxe wird Schutz vor Moskitos durch Repellentien oder Moskitonetze empfohlen.

  • Die Elefantiasis kann durch eine entzündliche Zerstörung der Lymphabflusswege auch eine Komplikation des weltweit vorkommenden Erysipels[1] sein.
  • Nach wiederholten schweren Fällen von Lippenherpes kann es zur so genannten Makrocheilie (griechisch μακροχειλία, makrochilía, „große Lippen“) kommen.

andere Ursachen

  • nach schweren oberflächlichen Venenentzündungen[1] mit massiver Gewebestauung
  • Auch Tumorerkrankungen können eine Elefantiasis nach sich ziehen, entweder direkt durch Verschluss von Lymphgefäßen durch tumoröse Lymphmetastasen oder indirekt als Nebenwirkung oder notwendige Mitnahme von Metastasen im Rahmen der Therapie:
    • bei operativer Mitentfernung[1] der Lymphbahnen, z. B. als andauernde Armschwellung nach Brustkrebs-OP
    • bei Strahlentherapie[1]
      • gerade bei stattgehabter Krebserkrankung und -therapie mit Elefantiasisausbildung sind Spätfälle von sekundären bösartigen Tumoren aufgetreten, welche als Komplikation der Elefantiasis gelten können: Meist sind dies schnell wachsende Sarkome, die man unter dem Begriff des Stewart-Treves-Syndroms[1] zusammenfasst. Einzige kurative Behandlungsmöglichkeit ist die möglichst radikale Amputation der betroffenen Gliedmaße; meist gibt es bei Diagnosestellung allerdings Metastasen, die nur noch eine palliative (lindernde) Chemotherapie mit Zytostatika zulassen.

Angeborene Formen

  • Als Elephantiasis congenita hereditaria[1] (lateinisch congenitus, „angeboren“ und hereditarius, „vererbt“) wird eine sich bei Säuglingen entwickelnde Schwellung derjenigen Körperteile bezeichnet, die erblicherseits oder durch eine Entwicklungsstörung unzureichende oder gar keine Lymphabflussbahnen haben.
  • Im Rahmen komplexer Fehlbildungssyndrome wie der Neurofibromatose[2]

Die Krankheit ist nicht übertragbar, eine echte Heilung gibt es nicht, da die Lymphschwellung irreversibel ist.

Andere Lehrbuchmeinung: Es gibt Therapien gegen diese Erkrankung, die diese enorme Schwellung rückgängig machen können, indem sie die Lymphe abfließen lassen. Allerdings ist die Haut überdehnt und wird kaum ihre ursprüngliche Elastizität zurückgewinnen. In Frage kommt dann höchstens eine wiederherstellungschirurgische Raffung der Haut und Unterhaut, welche die ursprünglichen Hauteigenschaften aber auch nicht voll rekonstruieren kann.

Siehe auch

Quellen

  1. a b c d e f g Pschyrembel Klinisches Wörterbuch Version 2002 (elektronische Fassung der 258. Auflage)
  2. Roche Lexikon Medizin, 5. Auflage (online-Version)
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Elephantiasis aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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