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Eisenmangel
Eisenmangel oder Sideropenie (griechisch σίδηρος síderos „Eisen“ und πενία, penía „Mangel“) bedeutet ein Mangelzustand des Organismus an Eisen. Ein Eisenmangel ist häufig symptomlos. Treten die Symptome eines Eisenmangels vor der Anämie auf, spricht man von Sideropenie. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Symptome und FolgeerkrankungenFolgende Symptome und Folgeerkrankungen gelten als typisch:[1]
Häufigste UrsachenDie häufigsten Ursachen des Eisenmangels sind Mangelernährungen und Blutungen. Säuglinge, die Milchersatzprodukte auf Kuhmilchbasis erhalten, zumindest wenn diese nicht mit Eisen angereichert sind, sind stärker gefährdet als gestillte Säuglinge, denn Kuhmilch ist eisenärmer als menschliche Muttermilch, und weist eine deutlich schlechtere Resorptionsrate auf. Entgegen landläufiger Meinung erkranken Vegetarier nicht häufiger an Eisenmangelanämie als Mischköstler. Dabei sind im Zweifel Ovo-Lakto-Vegetarier stärker gefährdet als Veganer, da Kuhmilchprodukte nicht nur eisenarm sind, sondern ebenso wie Eier die Eisenresorption hemmen. Aus demselben Grund ist Kalbfleisch so hell: Die Tiere werden in einem Alter, in dem sie in der Natur längst angefangen hätten zu äsen, fast ausschließlich mit Milch gefüttert. So bleibt ihnen der Eisengehalt des Grases und anderen Blattmaterials unzugänglich, und sie werden anämisch. Blutungen kommen bei Männern und Frauen häufig im Magen-Darm-Trakt, häufig auch als Blutungen von Tumoren vor, bei jungen Frauen kann auch eine zu starke Menstruation Ursache der Eisenmangelanämie sein. In der Schwangerschaft ist der Eisenbedarf sogar um fast 100 % erhöht. Auch regelmäßige Blutspender haben einen erhöhten Bedarf, da durch die Entnahme von etwa einem halben Liter Blut auch ca. 250 mg Eisen verloren gehen. Behandlung
Vermehrtes Angebot von EisenDurch eine eisenreiche Ernährung kann einer Unterversorgung vorgebeugt werden. Sofern eine ausreichende Versorgung allein aus der Nahrung sichergestellt werden kann, ist eine Einnahme von Eisenpräparaten nicht anzuraten, denn diese können leicht überdosiert werden. Immer wieder kommt es auch zu schweren Vergiftungen, wenn kleine Kinder an solche Präparate gelangen und sie reihenweise verzehren. Ab ca. 500–1000 mg verzehrtem Eisen kann ein Kleinkind schwerwiegend vergiftet werden, 2000 bis 3000 mg können tödlich sein. Diesen Gehalt weisen bereits 20–30 hochdosierte (100 mg/Dosis) Kapseln oder Tabletten auf. Derartige Dosen lassen sich nicht durch die normale Nahrung erreichen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung gibt den Eisenbedarf für Männer mit 10 mg/Tag und für Frauen mit 15 mg/Tag an. Das Verdauungsystem kann im Normalfall aber nur 10 % davon, und 5 mg maximal, aufnehmen. Während der Schwangerschaft oder bei einem bestehenden Eisenmangel erhöht sich die Resorptionsrate auf bis zu 40 %. Bei einem Überangebot sinkt sie auf 5 %. Verbesserte Resorption von EisenEine indische Studie an unter Eisenmangel leidenden vegetarischen Kindern zeigte, dass Eisenmangel durch verbesserte Vitamin C-Zufuhr behandelt werden kann. Nachdem – ohne sonstige Änderung der Ernährungsgewohnheiten – für 60 Tage zu Mittagessen und Abendessen 100 mg Vitamin C (Ascorbinsäure) zugegeben wurden, trat bei allen Probanden der mit Vitamin C versorgten Gruppe eine deutliche Besserung des Hämoglobinstatus ein. Die Mehrzahl dieser Kinder wurde sogar vollständig gesund.[2] Die Menge von 100 mg Vitamin C ist beispielsweise in ca. 200 ml frisch gepresstem Orangensaft, 100 g Brokkoli oder wenigen Streifen roter Paprika enthalten, jedoch reicht auch die Hälfte aus, um eine große Steigerung der Resorption zu bewirken. Allerdings nur, wenn zwischen dem Verzehr von ascorbinsäurehaltigen Lebensmitteln und eisenreichen Lebensmitteln höchstens wenige Stunden vergehen, das Vitamin C sich also noch im Verdauungstrakt befindet. Optimal ist die Einnahme zur gleichen Mahlzeit.
Allgemein sind dies also vor allem die Inhaltsstoffe von Früchten und Fruchtgemüsen sowie Kohlgemüse.
Vegetarische Ernährung und EisenDie wichtigsten Eisenquellen bei nicht-vegetarischer Ernährung stellen Fleisch, Wurst und Leber dar, denn Milch und Eier hemmen die Aufnahme, und die reichlich verzehrten Weißmehlprodukte weisen bei zwar guter Resorptionsrate einen Eisengehalt von nur ca. 10 % des Gehalts in Vollkornmehl auf. Vegetarier benötigen andere Eisenquellen. Eine Vielzahl pflanzlicher Nahrungsmittel enthält mitunter sehr viel Eisen, vor allem Gewürze (wie getrockneter Koriander, Petersilie, schwarzer Pfeffer und Zimt), Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide, Ölsaaten (z. B. Sesam und Mohn) und Nüsse. Beispielsweise enthalten weiße Bohnen und Sojabohnen auf 100 kcal bis zu achtmal so viel Eisen wie Rindfleisch, Zimt sogar mehr als die zwanzigfache Menge. Gleichzeitig reagiert Nonhäm-Eisen, wie es in pflanzlichen Lebensmitteln, Milch und Eiern vorkommt, stärker auf gleichzeitig in der Nahrung aufgenommene Förder- und Hemmstoffe sowie auf die Regulationsmechanismen des Körpers. Durch mikrobielle Fermentation wird der Phytinsäuregehalt von Lebensmitteln reduziert, wodurch die Resorptionsrate von Eisen und Zink steigt. Deswegen sind unter Hefeteigführung und speziell Sauerteigführung gebackene Vollkornbrote eine bessere Eisenquelle als mit mineralischen Backtriebmitteln hergestellte Brote.
Literatur
Quellen
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Eisenmangel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |