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EileiterDer Eileiter (Latein: Tuba uterina, griechisch: Salpinx) ermöglicht nach dem Follikelsprung den Transport der Oozyte oder Eizelle vom Eierstock in die Gebärmutter. Hier erfolgt auch die Befruchtung der Eizelle. Eierstock und Eileiter werden in der Medizin häufig unter dem Begriff Adnexe zusammengefasst. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
EmbryologieDie Entwicklung des Eileiters erfolgt aus dem sich in die Zölomhöhle öffnenden kranialen und den mittleren Abschnitt des Müller-Gangs. AnatomieDie Eileiter sind ca. 10-15cm lange Schläuche, die über ein Aufhängeband (Mesosalpinx) an dem breiten Mutterband (Liagamentum latum uteri) befestigt sind. Das nahe am Eierstock befindliche Ende des Eileiters besteht aus einem Trichter (Infundibulum) mit 1 bis 2 cm langen Fransen (Fimbriae, daher auch „Fimbrientrichter“), von denen die mit dem Eierstock verwachsenen als Fimbriae ovaricae bezeichnet werden. Das Infundibulum erweitert sich in die Ampulla tubae uterinae, uteruswärts nimmt der innere Durchmesser des Eileiters wieder ab, so dass im mittleren Drittel eine Engstelle, der Isthmus, entsteht. Die Pars uterina („Gebärmutterteil“) ist der die Gebärmutterwand querende Teil. FunktionIst der Follikel zum Graafschen Follikel herangereift, weisen die Fimbrien rhythmische Bewegungen auf, während sich gleichzeitig das Ovar mittels der in seinem Bandapparat befindlichen glatten Muskelfasern auf und ab bewegt und dreht, bis die Fimbria ovarica durch chemotaktische Einflüsse über den reifen Follikel zu liegen kommt. Der Transport der Eizelle nach ihrer Ausstoßung aus dem Graafschen Follikel erfolgt einerseits durch Muskelkontraktionen der Tube, die einen Sog erzeugen und einen durch Kinozilien bewirkten Flüssigkeitsstrom Richtung Eileiter. Der Transport der Oozyte durch die Tube in die Gebärmutter benötigt 3 bis maximal 5 Tage. Da die menschliche Eizelle allerdings nur 6-12 Stunden befruchtungsfähig bleibt, heißt das aber auch, dass diese schon in der Ampulle von einer Samenzelle befruchtet werden muss. Um die Empfängniswahrscheinlichkeit zu erhöhen, werden der Transport der Samenzellen Richtung Ampulle vom Eileiter mittels muskulärer Kontraktionen ebenfalls unterstützt. Hier zum weiteren Verständnis ein kurzer Einblick in jene Vorgänge, die sich im Inneren des Eileiters abspielen: Zum Zeitpunkt der Ovulation hat die Eizelle die erste Reifeteilung gerade abgeschlossen und beginnt die 2. Reifeteilung. In der Tube lösen sich nun jene Cumuluszellen, die mit der Oozyte gemeinsam aus dem Follikel ausgestoßen wurden. Aus der befruchteten Eizelle, der Zygote, entsteht während des Transports durch den Eileiter durch Furchungsteilungen ein mehrzelliges Gebilde. Die Gebärmutterhöhle wird meist im 12- bis 16-Zellen-Stadium erreicht - wobei das 16-Zellen-Stadium der Zygote nebenbei aufgrund seiner maulbeerförmigen Gestalt als Morula bezeichnet wird. ExtrauteringraviditätIn vermutlich 1 von 150 Fällen - genaue Angaben sind hier schwer zu machen, da vermutlich an die 50 % der befruchteten Eizellen unbemerkt schon in den ersten Tagen als Frühaborte abgehen - nistet sich die Zygote, jetzt als Blastozyste bezeichnet, allerdings nicht in der Gebärmutter, sondern außerhalb derselben ein: Es entsteht eine Extrauteringravidität, die in 99 % der Fälle im Eileiter lokalisiert ist (siehe Eileiterschwangerschaft). Letztere kann aufgrund der mangelnden Nährstoffversorgung und des unzureichendem Raumangebots nicht ausgetragen werden. Meist löst sich der Embryo samt Plazenta wieder aus der Eileiterwand. Dieser Abgang muss keineswegs Probleme verursachen, kann u.A. aber auch zu Vernarbungen des Eileiters führen und damit die Ursache einer späteren Unfruchtbarkeit sein. Falls sich der Embryo im Eileiter über längere Zeit entwickelt, droht als ernste Komplikation eine Eileiterruptur. Die verzögerte oder verhinderte Eipassage im Eileiter ist die häufigste Ursache einer Eileiterschwangerschaft, wobei vorangegangene Infektionen, gerade auch bei Spiralträgerinnen, meist dafür verantwortlich sind.
Kategorien: Geschlechtsorgan | Reproduktionsmedizin |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Eileiter aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |