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Eduard Bloch



Eduard Bloch (* 1872 in Frauenburg in Ostpreußen, heute Frombork, Polen); † 1945 in Bronx, New York City, USA) war der Hausarzt von Adolf Hitlers Eltern.

Bloch wurde in der ostpreußischen Kleinstadt Frauenburg geboren. Er studierte Medizin in Prag und ging darauf als Arzt zur österreichischen Armee. 1899 wurde er nach Linz in Oberösterreich beordert, wo er im Anschluss an seine Militärzeit 1901 eine Privatpraxis eröffnete. In diese kam aus der Linzer Vorstadt Leonding zwei Jahre später die Familie Alois Hitlers, der kurz darauf verstarb.

Er war unter anderem der Hausarzt von Adolf Hitlers Mutter Klara. Nachdem 1907 ein Tumor in ihrer Brust diagnostiziert worden war, wurde sie im Linzer Krankenhaus Die Barmherzigen Schwestern behandelt. Die Chancen standen allerdings von vornherein schlecht und Bloch eröffnete dem 18-jährigen Hitler den Ernst der Lage. Eine langwierige Therapie konnte das Leben Klara Hitlers nur noch verlängern, aber nicht mehr retten. Sie verstarb am 21. Dezember 1907. Der Arzt erinnerte sich später, er habe in seiner ganzen Laufbahn noch nie jemanden so leiderfüllt gesehen wie Hitler, der zu seiner Mutter stets eine enge Bindung gehabt hatte. Deren Tod soll gemäß Rudolph Binion Hitlers Judenhass mit ausgelöst haben, da der Jude Bloch ihren Krebs nicht heilen konnte. Die Tatsachen sprechen jedoch gegen diese These. Bloch hatte mit 395 Kronen ein relativ bescheidenes Honorar verlangt und verzichtete auf einen Zuschlag für die unzähligen Hausvisiten und Behandlungen mit Jodoform zur Schmerzlinderung. Als die Familie einige Tage nach dem Tod Klara Hitlers zu ihm fuhr, um die Rechnung zu bezahlen und ihm zu danken, verbeugte sich Hitler sogar vor dem Arzt mit den Worten „Ich werde ihnen ewig dankbar sein.“ 1908 schrieb er ihm eine Karte, in der er sich nochmals für seine Bemühungen bedankte. Noch 1937 erkundigte sich Hitler nach Bloch und nannte ihn einen „Edeljuden“. Nach dem Anschluss Österreichs an das „Dritte Reich“ 1938 wurde das Leben für Juden in zunehmendem Maße schwierig. Bloch richtete ein Hilfeschreiben an Hitler, dem entsprochen wurde. Als einziger Linzer Jude unter Gestapo-Schutz gestellt, wurde es Bloch und seiner Frau gestattet, in ihrem Haus zu bleiben, bis die Formalitäten zur Emigration beendet waren. 1940 wanderte das Ehepaar in die Vereinigten Staaten von Amerika aus. Seinen Beruf als Mediziner praktizierte Bloch dort nicht mehr.

Von den Amerikanern wurde er in den Jahren 1941 und 1943 vernommen, um tiefere Einblicke in die Kindheit Adolf Hitlers zu bekommen. Bloch selbst veröffentlichte 1941 seine Erinnerungen an Hitler in Collier’s Weekly.

Er war bekannt mit Hedda Wagner, die eine Patientin war und ihm einen Roman widmete. Er selbst interessierte sich für Bücher von James Fenimore Cooper und Karl May.

Literatur

  • Eduard Bloch: My Patient Hitler. In: Collier’s Weekly, 15. und 22. März 1941.
  • Brigitte Hamann: Hitlers Wien - Lehrjahre eines Diktators. Piper, München 1997 (7. Auflage), S. 53-57, ISBN 3-492-03598-1
  • Eduard Bloch: The Autobiography of Obermedizinalrat Eduard Bloch. In: J. A. S. Grenville und Raphael Gross (Hrsg.): The Leo Baeck Institute Year Book, XLVII (2002)
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Eduard_Bloch aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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