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Drogenpsychose



Eine Drogenpsychose (medizinisch: drogeninduzierte Psychose) ist eine Psychose, die durch manche Drogen, beispielsweise Amphetamin und Kokain, vor allem aber durch halluzinogene Substanzen wie LSD, psilocybinhaltige Pilze, so genannte Magic Mushrooms und Meskalin ausgelöst werden kann. Auch Alkohol und Cannabis können Psychosen auslösen.[1] Drogenpsychosen können irreversibel, also unheilbar sein,[2] Alkoholpsychosen enden oftmals tödlich. [3][4]

Eine spezifische Form der Drogenpsychose wird, ursprünglich im US-amerikanischen Raum, als Hallucinogen persisting perception disorder oder HPPD bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Einordnung nach ICD-10

Nach ICD-10 ist eine drogeninduzierte Psychose (F10.5-F19.5) von einem psychotischen Drogenverlauf für die Dauer der pharmakologischen Wirkung der Droge, vom schädlichen Gebrauch (F1x.1), von der akuten Intoxikation (F1x.0), Abhängigkeitssyndrom (F1x.4), von Entzugssyndromen (F1x.3) oder Delir, vom amnestischen Syndrom (F1x.6) sowie sogenannten Flashbacks (F1x.7) zu unterscheiden. Letztere treten aber vor allem nach tiefen traumatischen Erlebnissen ohne psychoaktive Stimuli auf, wie nach Katastrophen. Es gibt folgende Formen:

  • schizophrenieform (F16.50)
  • vorwiegend wahnhaft (F16.51)
  • vorwiegend halluzinatorisch (F1x.52)
  • vorwiegend polymorph (F1x.53)
  • vorwiegend affektiv (F1x.54-56)

Ursachen/Auslöser

Unter Umständen reicht ein einmaliger Rausch, um eine über den eigentlichen Rauschzustand hinausgehende Psychose auszulösen. Vermutlich lösen Drogen eine vorhandene, latente Schizophrenie aus. Die genauen Vorgänge sind noch nicht exakt bekannt.

Psychoaktive Substanzen können bereits geheilte Psychosen wieder auslösen und die Betroffenen dauerhaft in akute psychotische Zustände versetzen.

Insbesondere bei LSD und Pilzen können die Rauschzustände den Phänomenen einer Psychose ähneln. Es kann zu optischen Halluzinationen kommen. Dabei werden nicht von der Sinneswahrnehmung stammende Farben, Formen bis hin zu Bildern wahrgenommen. Im Gegensatz zum psychisch Erkrankten können Konsumenten dieser Drogen bei niederen bis mittleren Dosierungen immer erkennen, dass die von ihnen wahrgenommenen Phänomene nicht äußeren, sondern inneren Ursprungs sind und damit im Gegensatz der Halluzinationen bei Schizophrenie lediglich Pseudohalluzinationen darstellen. Bei schizophrenen Formenkreisen dominieren akustische Halluzinationen und nur gelegentlich können optische Phänomene auftreten.

Da es schwierig abzuschätzen ist, wer eine verborgene Psychose in sich trägt, birgt der LSD-Rausch die Gefahr, eine dauerhafte Schädigung zu erfahren. Dagegen schloss eine niederländische Bewertung[5] diese mögliche Gefahr bei Psilocybin aus, was zur Handelsfreigabe der Frischpilze in den Smartshops führte.

Cannabiskonsumenten weisen ein leicht erhöhtes Risiko auf, 1,2% der in einer australischen Erhebung erfassten Konsumenten wiesen psychotische Symptome auf. Der Durchschnitt in der Bevölkerung liegt bei 1%. Daraus kann geschlossen werden, dass Cannabis auch dauerhafte Psychosen auslösen kann. [6] Gefährdet sind nach neueren Untersuchungen vor allem junge Konsumenten, welche eine bestimmte Mutation des COMT-Gens in ihren Zellen tragen. Hierbei begünstigt vor allem ein früher Konsumbeginn den Ausbruch der Störung.

Es gibt Kliniken, die sich auf die Erkennung verborgener Psychosen spezialisiert haben.

Kokainpsychose

Eine Kokainpsychose ist gekennzeichnet durch paranoid wahnhafte Wahrnehmungsstörungen sowie durch optische, akustische und taktile Wahrnehmungsstörungen. Dermatozoenwahn ist ein charakteristisches Symptom, hierbei glaubt der Betroffene, Insekten krabbelten unter seiner Haut. Diese Zustände können chronisch bleiben. [7]

Behandlung

Drogenpsychosen werden wie andere Psychosen behandelt. Wie die klassische Psychose kann auch eine Drogenpsychose für die Betroffenen dazu führen, dass auf Dauer ein Leben ohne Betreuung nicht mehr möglich ist.

Drogenpsychosen im Film

Der Film "Das weisse Rauschen" mit Daniel Brühl thematisiert den Ausbruch einer paranoiden Schizophrenie nach Drogenkonsum (Marihuana und Psilocybin).

Quellen

  1. Schmidbauer, vom Scheidt: Handbuch der Rauschdrogen München: Herbig Verlagsbuchhandlung, 2004. ISBN 3-596-16277-7 Seite 67 ff
  2. http://www.bzga.de/pdf.php?id=92cfd6f2805a5fab3ad7777188416bf6
  3. http://www.uni-essen.de/ap/10_05_Alkohol_Nikotin_aktuellsteVersion.pdf
  4. http://www.charite.de/psychiatrie/lehre/alkohol2.pdf
  5. Risicoschattingsrapport betreffende paddo’s (psilocine en psilocybine), Coördinatiepunt Assessment en Monitoring nieuwe drugs (CAM), Den Haag, februari 2000
  6. http://www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/076-005.htm Uni-Duesseldorf - Australische Erhebung
  7. http://www.bzga.de/pdf.php?id=92cfd6f2805a5fab3ad7777188416bf6

Siehe auch

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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Drogenpsychose aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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