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Dormanz



Als Dormanz werden alle Formen der Entwicklungsverzögerung bei Tieren und Pflanzen bezeichnet. Diese sind teilweise durch Außenfaktoren bedingt, sie können jedoch auch genetisch und hormonell gesteuert sein. Dormanzphasen gewährleisten vor allem ein Überleben der Tiere und Pflanzen bei ungünstigen Umweltbedingungen. Eines der Hauptmerkmale der Dormanz ist ein stark reduzierter Stoffwechsel. Die Dormanz kann in allen Entwicklungsphasen auftreten und auch innerhalb derselben Art abhängig von äußeren Bedingungen unterschiedlich lang sein, wie dies bei Keimruhe und Winterruhe zu beobachten ist.

Dormanz in der Entomologie

Man unterscheidet in der Entomologie zwei Hauptformen der Dormanz:

  1. Konsekutive Dormanz oder Quieszenz: Bei dieser Form spielt die Veränderung der Außenfaktoren die wesentliche Rolle. Die Entwicklungskurve folgt, manchmal verzögert, der Veränderung des ausschlaggebenden Außenfaktors wie etwa der Temperatur und führt schließlich bis zum Entwicklungsstillstand. Dieser kann in jedem Stadium auftreten und kann sich mit dem auslösenden Faktor auch wiederholen.
  2. Prospektive Dormanz oder Diapause: Bei der Diapause ist der Zeitpunkt der Dormanz genetisch festgelegt und liegt meist so, dass die Entwicklungshemmung beginnt ehe eine meist saisonale Änderung eines Außenfaktors in einen ungünstigen Bereich erfolgt. Der Beginn der Diapause ist an ein bestimmtes Entwicklungsstadium gekoppelt und der auslösende Faktor ist häufig die Photoperiode, also die Tagesdauer, die zum Winter hin kürzer wird.

Dormanz in der Botanik

Mit dem Begriff Dormanz wird in der Botanik die Samenruhe bezeichnet, die bei Samen das vorzeitige Keimen unter ungünstigen Bedingungen oder schon an der Mutterpflanze verhindert. Diese Keimruhe kann durch eine Behandlung der Samen, der Stratifikation, gebrochen werden.

Auch die Knospenruhe von Pflanzen wird als Dormanz bezeichnet. Blüten- oder Seitentriebknospen können durch äußere Einflüsse oder hormonell kontrolliert, für längere Zeit in einer Ruhephase verbleiben. Besonders ausgeprägt ist bei vielen Pflanzenarten die Knospenruhe der Seitentriebe, die durch den Hauptspross vermittelt wird und auch als Apikaldominanz bezeichnet wird. Wird der Haupttrieb entfernt, ist die Dormanz der Seitentriebe gebrochen und sie beginnen auszuwachsen.

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Dormanz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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