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Dominique Jean Larrey



Dominique Jean Larrey (8. Juli 1766 in Beaudéan; † 25. Juli 1842 in Lyon) war ein französischer Militärarzt und Chirurg.

Leben

  Larrey, der einer Familie von Militärärzten entstammte, studierte in Toulouse und Paris. Ab 1787 war er als Chirurg bei der Marine tätig und brachte es bis zum Oberfeldscher der Großen Armee von Napoleon I. und wurde auch dessen persönlicher Leibarzt.

Als Feldchirurg befasste er sich hauptsächlich mit militärischen Entwicklungen. So führte er beispielsweise 1793, gegen große Widerstände, seine Idee der „fliegenden Lazarette“ („Ambulance volante“) ein, organisierte Feldlazarette in Indien und Ägypten. Er gilt als Schöpfer einer völlig neuen Kriegschirurgie. Vor Larrey bestand Militärchirurgie aus feldfernen Lazaretten, die viel zu spät an die Verwundeten kamen und oft nur noch die Leichen und Sterbenden einsammeln konnten. Larrey ging mit auf das Feld. Seine Hilfsbereitschaft und Hingabe sind legendär und brachten ihm von allen Seiten höchsten Respekt ein. Auch die Weiterentwicklung medizinischer Methoden z. B. Resektionen und Amputationen ist ihm zu verdanken. Während der Schlacht von Borodino 1812 soll er 200 Arme und Beine amputiert haben.

Larreys „fliegende Lazarette“ wurden später von vielen anderen Ländern kopiert. Das amerikanische Mobile Army Surgical Hospital (M.A.S.H.) basiert auf Larreys Ideen. Zu seinen Zielen gehörte es auch, den verletzten feindlichen Soldaten umfassende Hilfe zukommen zu lassen.

Nach Larrey wurde die „Larrey-Hernie“ (Krankheit) benannt. Des Weiteren hat er die Bezeichnung Schock für die Symptome, die ein hoher Blutverlust mit sich führt, zum ersten Mal verwendet. Er hatte beobachtet, dass Soldaten, die einen Schlag (französisch choque) in den Bauch bekommen hatten, ganz ohne äußere Verletzungen blass und kaltschweißig wurden und schließlich starben. Er fand heraus, dass sie an inneren Blutungen gestorben waren und stellte damit den Zusammenhang her, dass Soldaten mit großen äußeren Verletzungen nicht an den Verletzungen selbst, sondern am damit verbundenen Blutverlust starben. Er nannte das symptome de choque, Schocksymptomatik, wie man noch heute sagt.

Literatur

Johannes K. Soyener: Der Schatten des Kaisers. Gustav Lübbe Verlag 2004, ISBN 3-7857-2175-7

Johannes K. Soyener: Der Chirurg Napoleons. Gustav Lübbe Verlag 2006, ISBN 3-4041-5557-2

 
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