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Dekontamination



 

Unter Dekontamination (Abkürzung: Deko, Dekon) versteht man das Entfernen von gefährlichen Verunreinigungen, so genannter Kontaminationen, bei Personen, Objekten oder Flächen. Die Gefährdungen können dabei chemischer, biologischer oder radioaktiver Natur sein.

Inhaltsverzeichnis

Grundlagen

Wichtig bei jeder Art der Dekontamination ist der Selbstschutz um eine Gefährdung der die Dekontamination durchführenden Personen, sowie weitere Kontaminationen der Umwelt zu verhindern. Dies bedeutet auch, dass die zur Dekontamination verwendeten Mittel gesammelt und fachgerecht entsorgt werden müssen.

Bereits bei einem Brand werden viele Schadstoffe frei, die sich in der Brandschutzbekleidung festsetzen, was nach einem Atemschutzeinsatz eine Dekontamination notwendig macht. Da die Kontaminationen (Brandgase) nicht direkt und einfach nachgewiesen werden können, muss unspezifisch dekontaminiert werden.

Dekontaminationen von ernsthaften chemischen, biologischen oder radioaktiven Belastungen, etwa nach Unfällen oder terroristischen bzw. militärischen Angriffen müssen spezifisch erfolgen. Es muss also sowohl qualitativ, als auch quantitativ die Belastung bekannt sein, um eine Aussage über den Grad der Dekontamination treffen zu können.

Kann der zu dekontaminierende Gegenstand bewegt werden, kann die Dekontamination an speziellen, sog. Deko-Plätzen stattfinden. Diese können mit einfachen Mitteln provisorisch oder mit spezieller Ausrüstung professionell ausgeführt werden. Beiden gemeinsam ist aber die Organisation eines solchen Platzes, auf dem es eine verunreinigte und eine reine Zone gibt.

Personen werden in einem dreistufigen Prozess dekontaminiert:

  • Entfernung der Kleidung
  • Reinigung (Dusche)
  • Neueinkleidung

Nach der normgemäßen Ausdrucksweise spricht man im zivilen Bereich von:

  • Dekontamination: Sie beschreibt den Vorgang
  • Dekontaminierung: Sie beschreibt die Tätigkeit:

im militärischen Bereich wird nur der erste Ausdruck verwendet.

Stufen der Dekontamination

  Im zivilen Bereich werden diese Stufen nach dem erforderlichen personellen und logistischen Aufwand unterschieden, im militärischen Bereich nach dem zu erzielenden Ergebnis.

Militärischer Bereich

  • Sofort-Dekontamination:

Die Dekont-Maßnahmen, die in Selbst- und Kameradenhilfe durchgeführt werden und für eine begrenzte Zeit die eingeschränkte weitere Durchführung des Auftrages ermöglichen. Eine Reduktion des persönlichen ABC-Schutzes ist nicht möglich.

  • Operationelle- oder Behelfsdekontamination:

Die Dekont-Maßnahmen, welche zur uneingeschränkten weiteren Durchführung des Auftrages notwendig sind. Beispiele: Dekontamination der Versorgungsöffnungen an Kampfpanzern, von Fernsprechern usw. Eine Reduktion des persönlichen ABC-Schutzes ist nicht unbedingt möglich und muss von Fall zu Fall geprüft werden.

  • Gründliche Dekontamination:

Die Dekont-Maßnahmen, die eine uneingeschränkte Nutzung des Materials durch erwachsene Personen im normalen Umgang erlauben. Das verbleibende Restrisiko (ICt5) ist definiert und muss beachtet werden. Eine Reduktion des persönlichen ABC-Schutzes ist möglich.

  • Rückführungsdekontamination:

Die Maßnahmen, die eine uneingeschränkte Nutzung des Materials durch jede Person ermöglichen und die die weltweite Verlegbarkeit des Materials zulassen. Vom Material geht keinerlei Gefährdung mehr aus. Beispiel: Wechsel der Betriebsflüssigkeiten, der Schmierstoffe, von adsorbierenden Kunststoffteilen usw. Diese Stufe ist in der Bundeswehr nicht definiert und wird als Teil der gründlichen Dekontamination verstanden.

Feuerwehr

Nach der FwDV 500, Einheiten im ABC-Einsatz wird die Dekontamination in 4 Stufen eingeteilt.  

  • Not-Dekon:

Die Not-Dekon kann von fast jeder Feuerwehr gestellt werden. Diese Dekonstufe sollte errichtet werden, sobald ein Einsatz in Verbindung mit ABC-Gefahren durchgeführt oder absehbar wird. In der Regel reicht eine Wasserversorgung in Form einer Kübelspritze sowie ein mit Folien ausgelegter Platz aus, um diese Stufe in Betrieb zu nehmen. Wichtig ist aber auch hier, dass eine strikte Trennung von Schwarz- und Weißbereich durchgeführt wird, um eine Kontaminationsverschleppung zu verhindern. Sobald vorhanden, sollte auf eine höhere Dekonstufe zurückgegriffen werden.

  • Dekon-Stufe I:

Die Dekon-Stufe I bedeutet die strikte Einhaltung einer Einsatzstellenhygiene. Beispielsweise muss auf Nahrungsaufnahme sowie auf den Genuss von Tabakwaren im Einsatzstellenbereich verzichtet werden. Dekon-Stufe I gilt für jeden Feuerwehreinsatz.

  • Dekon-Stufe II:

Diese Dekonstufe ist die Standard-Dekontamination beim Einsatz unter Sonderausrüstung (CSA, Kontaminationsschutzanzug). Gestellt wird die Ausrüstung in aller Regel von speziellen Gefahrstoffzügen.

  • Dekon-Stufe III

Die höchste Dekonstufe wird eingerichtet, wenn eine größere Anzahl von Personen zu Dekontaminieren oder die Verschmutzung nicht mehr mit der Stufe II unter Kontrolle zu bekommen ist. Beispielsweise ist auf dem Fahrzeug Dekon-P ein kompletter Dekontaminationsplatz für Stufe III verlastet.

Siehe auch

Portal: Hilfsorganisationen/Feuerwehr – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Feuerwehr
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Dekontamination aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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