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Daptomycin
Daptomycin (Handelsname: Cubicin) ist ein Antibiotikum und der erste auf dem Markt befindliche Vertreter der Gruppe der zyklischen Lipopeptide. Das Medikament wird vor allem bei Haut- und Weichteilinfektionen mit grampositiven „Problemkeimen“ (z.B. Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus [MRSA]) eingesetzt. Zur Zeit (Stand: 12/07) ist das Mittel in der Regel auch dann noch wirksam, wenn Reserveantibiotika wie Linezolid oder Vancomycin aufgrund von Resistenzen zu einem Therapieversagen führen. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
WirkungsmechanismusDaptomycin wirkt bakterizid. Das Molekül wird Calcium-abhängig in die Zellmembran von grampositiven Bakterien eingebaut und fungiert hier als Ionenkanal. Dieser erhöht die Leitfähigkeit für Kalium-Ionen (dadurch: Netto-Ausstrom von Kalium), was zu einer Depolarisation des Mikroorganismus führt. Diese wiederum stört nach experimentellen Befunden[1] die bakterielle DNA-, RNA- und Proteinsynthese, was den bakteriziden Effekt der Substanz bedingt. PharmakokinetikDas Mittel muss intravenös verabreicht werden, da es enteral nicht ausreichend resorbiert wird. Es liegt als Pulver vor und sollte für 7-14 Tage einmal am Tag verabreicht werden (Dosierung siehe Beipackzettel). Eine Penetration der Blut-Hirn- und der Plazentaschranke erfolgt nur in geringem Ausmaß. Die Ausscheidung erfolgt vor allem unverändert renal, so dass bei einem niereninsuffizienten Patienten eine Dosisanpassung notwendig sein kann. Außerdem muss auf eine mögliche Interaktion mit anderen vorwiegend renal eliminierten Wirkstoffen, wie z.B. den Nicht-steroidalen Antirheumatika (NSARs) und COX-2-Hemmern geachtet werden, da bei Komedikation ein erhöhter Plasmaspiegel resultieren kann. Es finden keine nennenswerten Interaktionen mit den mischfunktionellen Oxidasen der Leber (Cytochrom P450 Oxidasen, „CYPs“) statt. AnwendungHaut-/Weichteilinfektionen, Sepsis mit grampositiven, mehrfachresistenten Erregern wie z.B. MRSA (insbes. bei gleichzeitiger Vancomycin- und Linezolidresistenz). Aufgrund der geringen Gewebspenetration kaum geeignet für Infektionen des zentralen Nervensystems (Problem: Blut-Hirn-Schranke), Osteomyelitiden und andere Krankheitsbilder, die eine hohes Maß an Gewebsgängigkeit erfordern. NebenwirkungenEs treten gelegentlich Obstipation, Übelkeit, Reaktionen an der Injektionsstelle und Kopfschmerzen auf (je bei etwa 5% der Behandelten). Zudem besteht unter Therapie ein erhöhtes Risiko für eine Skelettmuskelschädigung. So wurden während der Erprobung der Substanz bei einigen Patienten erhöhte CPK-Werte (Kreatinphosphokinase) gemessen, in Einzelfällen kam es zur Rhabdomyolyse (Auflösung von Skelettmuskulatur). Daher wird unter Therapie eine regelmäßige Kontrolle (einmal pro Woche) der CPK empfohlen. Zudem sollte die gleichzeitige Gabe anderer Medikamente, die mit einem (minimal) erhöhten Rhabdomyolyse-Risiko einhergehen, (z.B. HMG-CoA-Reduktase-Hemmer, Statine) vermieden werden. ResistenzenDa es sich um ein relativ neues Medikament handelt (Zulassung in Deutschland 2006), gibt es noch keine nennenswerte Resistenzproblematik. Außerdem sind aufgrund der von anderen Antibiotika abweichenden molekularen Struktur und des neuartigen Wirkungsmechanismus keine Kreuzresistenzen mit anderen derzeit auf dem Markt befindlichen Antibiotika (Stand 12/07) zu befürchten. Wie bei allen Antibiotika, ist jedoch auch bei Daptomycin grundsätzlich mit vermehrtem Einsatz des Mittels in der Zukunft eine zunehmende Resistenzproblematik zu erwarten. Quellen
Kategorien: ATC-J01 | Arzneistoff | Antibiotikum |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Daptomycin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |