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Cyanamid



Strukturformel
Allgemeines
Name Cyanamid
Andere Namen
  • Carbamonitril
  • Hydrogencyanamid
  • Cyansäureamid
  • Carbamidsäurenitril
Summenformel H2NCN
CAS-Nummer 420-04-2
Kurzbeschreibung farblose, durchscheinende, brennbare Kristalle
Eigenschaften
Molare Masse 42,0 g·mol−1
Aggregatzustand fest
Dichte 1,28 g·cm–3 [1]
Schmelzpunkt 444 °C [1]
Siedepunkt 260 °C (Zersetzung) [1]
Dampfdruck

0,005 hPa (20° C) [1]

Löslichkeit

gut löslich in Wasser, Alkohol und Ether

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I
[1]
R- und S-Sätze R: 21-25-36/38-43 [1]
S: (1/2-)3-22-36/37-45 [1]
MAK

1 mg·m−3 [1]

LD50

125 mg·kg−1 (oral, Ratte)

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Cyanamid ist das Amid der Cyanwasserstoffsäure.

Inhaltsverzeichnis

Gewinnung und Darstellung

Cyanamid kann durch Hydrolyse des im Frank-Caro-Verfahren dargestellten Calciumcyanamids (auch Kalkstickstoff) in Gegenwart von Kohlendioxid hergestellt werden:

\mathrm{CaCN_2 + H_2O + CO_2 \ \rightarrow \ H_2NCN + CaCO_3}

Eigenschaften

Cyanamid ist eine farb- und geruchslose, kristalline, hygroskopische Substanz mit recht hoher Reaktivität, die beim Erhitzen teils explosionsartig polymerisiert. Der giftige Stoff ist brennbar und gut löslich in Wasser (850 g·l−1 bei 25° C) und organischen Lösungsmitteln. Die wässrige Lösung reagiert stark sauer (pH-Wert 3,5...4,2 bei Konzentration von 560 g·l−1 bei 20° C).[1]

Verwendung

Seit Mitte der 1960er Jahre gibt es Verfahren, Cyanamid stabilisiert und im industriellen Maßstab zur Verfügung zu stellen. Es dient als Dünger und wird in der Chemischen Industrie als vielfältiger Ausgangsstoff, z. B. zur Herstellung von Herbiziden, Pflanzenwachstumsregulatoren, Kunstharzen uvam. sowie zur chlorfreien Zellstoffbleiche benötigt. Der Grossteil des erzeugten Cyanamids wird sofort zu Cyanoguanidin umgesetzt und weiterverarbeitet.[1]

abgeleitete Verbindungen

Sicherheitshinweise

Cyanamid ist ein Kontaktgift, das seine Wirkung durch Aufnahme über die Haut entfalten kann. Aufnahme über die Atemwege ist aufgrund des hygroskopischen Charakters und des niedrigen Dampfdrucks der Substanz unwahrscheinlich. Die Resorption über Magen und Verdauungstrakt geschieht schnell, aber unvollständig.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k Eintrag zu CAS-Nr. 420-04-2 in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 02. Oktober 2007 (JavaScript erforderlich)
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Cyanamid aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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