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Kryptosporidien
Kryptosporidien (Cryptosporidium) sind einzellige Parasiten, die häufig Kälber und gelegentlich Menschen, darüber hinaus aber bis zu 40 weitere Wirbeltiere infizieren. Sie gehören zu den Sporentierchen und sind ist nahe verwandt mit Plasmodium, dem Erreger der Malaria, und mit Toxoplasma gondii, dem Erreger der Toxoplasmose.
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VerbreitungDer Parasit, der weltweit vorkommt, kann beispielsweise aufgrund von verunreinigtem Trinkwasser stärkere Verbreitung finden. In Milwaukee (USA) wurden 1993 bei einer der größten von Kryptosporidien verursachten Epidemie über 300.000 Erkrankte beobachtet. Obwohl genaue Angaben fehlen, schätzt man, dass 3,5 Prozent der Bevölkerung Europas Ausscheider der Sporen sind, meist ohne selbst zu erkranken MerkmaleDie Oozysten sind rund und mit knapp 5 Mikrometer sehr klein (die kleinsten Oozysten unter den Apicomplexa). Die Sporozoiten messen nur bis 4 Mikrometer. LebenszyklusIm Darm des Wirtes werden aus den Oozysten die Sporozoiten frei, die in den Bürstensaum der Darmzellen eindringen, sich dort in einer parasitophoren Vakuole einnisten und sich weiter zu Trophozoiten und Meronten entwickeln. Die Meronten teilen sich ungeschlechtlich in 8 Merozoiten I, die neue Wirtszellen befallen, wo sich aus jedem Merozoit eine zweiten Merontengeneration bildet. Aus der daraus hervorgehenden 2. Merozoitengeneration entwickeln sich die Geschlechtszellen (Gamonten). Aus der Befruchtung der weiblichen Makrogameten durch männliche Mikrogemeten entsteht eine Zygote und schließlich eine Oozyste. Es werden zwei Typen von Oozysten gebildet: rund 80 % sind dickwandig und werden mit dem Kot ausgeschieden, die restlichen 20 % sind dünnwandig und verbleiben im Wirt, wo sie eine erneute Infektion des Wirtes auslösen. Die Oozysten sind sehr widerstandsfähig und können unter günstigen Bedingungen (Feuchtigkeit und Temperatur) mehrere Monate infektiös bleiben. Sie sind unempfindlich gegenüber vielen Desinfektionsmitteln. SchadwirkungDie Infektion heilt nach einigen Wochen meist von selbst aus. Als Symptome werden leichtes Fieber, Schwindel, Bauchkrämpfe und Gewichtsverlust beobachtet. Bei Personen mit geschwächtem Immunsystem (z.B. AIDS) kann sie jedoch zu chronischem Durchfall führen. Man geht davon aus, dass in schätzungsweise 3 % aller mit Aids in Zusammenhang stehender Todesfälle, Kryptosporidien als unmittelbare Todesursache infrage kommen. Es wird vermutet, daß eine Immunisierung über die Aufnahme von wenigen Zysten über Rohkost, oder Haustiere in Verbreitungsgebieten erfolgen kann, daher können dann Ausbrüche in leichterer Form erfolgen oder ganz ausbleiben. Kryptosporidien stellen auch für Halter von Reptilien eine große Gefahr dar (C. saurophilum, C. serpentis), denn es gibt kein Medikament, das den bei Reptilien tödlich verlaufenden Befall aufhalten kann. Tierärzte wenden gerne Germanin oder Suramin an, um den Verlauf der Krankheit zu verlangsamen. Die Tiere werden dennoch nicht annähernd so alt wie nicht infizierte Tiere und bleiben Zeit ihres Lebens Ausscheider von Kryptosporidien. Leider wird die Problematik in der Terraristik-Literatur viel zu selten erwähnt, was dazu führt, dass der Großteil der Halter, deren Tiere auf mysteriöse Weise eingehen (z.B. morgens tot im Terrarium liegen), nicht weiß, dass es sich um eine Infektion durch Kryptosporidien handelt, die wahrscheinlich schon auf den gesamten Bestand ausgeweitet wurde, denn das Leitungswasser, mit dem die Näpfe täglich ausgespühlt werden, ist selten über 60° heiß und tötet Kryptosporidien-Eier nicht ab. Einige Reptilienhalter verwenden zur Reinigung von Näpfen, Einrichtung und Terrarium das auf Essig basierende Desinfektionsmittel Wofa Steril, das Kryptosporidien samt Eiern erfolgreich abtötet. |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Kryptosporidien aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |