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Diphtherie
Bei der Diphtherie handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die durch eine Infektion der oberen Atemwege mit dem Gram-positiven Corynebacterium diphtheriae hervorgerufen wird. Gefürchtet sind die von diesen Erregern abgesonderten Bakteriengifte (Toxine), welche zu lebensbedrohlichen Komplikationen und Spätfolgen führen können. Eine schützende Impfung durch einen Toxoidimpfstoff ist verfügbar. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
WortherkunftDie Bezeichnung wurde von Pierre Fidèle Bretonneau (1778-1862) als diphtherite in den medizinischen Sprachgebrauch eingeführt.[1] Es handelte sich dabei um einen französischen Gräzismus (Wort mit griechischem Ursprung), abgeleitet von διφθέρα, diphthéra für „Lederrollen“ (engl. „pair of leather scrolls“) und der Endung -itis für Entzündung, womit er sich auf die sogenannte Halsbräune, dunkle Pseudomembranen aus abgestorbener Schleimhaut und Blutbestandteilen bezog. Im Französischen entwickelte sich daraus diphthérie, woraus sich die deutsche Form ableitet. Früher wurde die Krankheit als (Echter) Krupp(husten) oder Croup (von schottisch croup, „Heiserkeit“) bezeichnet. ErregerDie Diphtherie wird durch das toxinbildende (giftstoffbildende) Bakterium Corynebacterium diphtheriae ausgelöst und von Mensch zu Mensch durch Tröpfchen- oder Schmierinfektionen übertragen, selten auch über kontaminierte Gegenstände. Die Giftstoffe - vor allem das nach dem Erreger benannte Diphtherietoxin - des Erregers schädigen die Proteinbiosynthese durch Hemmung des Elongationsfaktors. Die Erreger bilden speziell ein phagenkodiertes Toxin allerdings nur, falls sie mit einem Bakteriophagen infiziert sind. Mit dem Blut werden sie auch zu entfernt von der Entzündungsstelle liegenden Organen transportiert, wie beispielsweise Herz, Leber und Niere. Dies kann zu den (lebens)gefährlichen Komplikationen der Diphtherie führen. Häufigkeit und VerbreitungDie Häufigkeit der Erkrankung ist durch die vom Mediziner und Nobelpreisträger Emil von Behring eingeführte passive Impfung mit Serum und die von Gaston Ramon eingeführte aktive Impfung mit Diphtherietoxoid sehr stark zurückgegangen. Die Krankheit ist jedoch nicht, wie beispielsweise die Pocken, ausgerottet. Sobald die so genannte Durchimpfungsrate unter einen bestimmten Wert sinkt, nehmen die Erkrankungszahlen wieder erheblich zu. Das war in Russland zu beobachten, wo nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1994 48.000 Fälle auftraten. SymptomeDie Schwere und Ausgestaltung der Symptome, die zwei bis sechs Tage nach der Infektion auftreten, hängen ab von der Immunlage des Erkrankten. Sie ist differenzialdiagnostisch vom Pseudo-Krupp und von der Epiglottitis abzugrenzen.
UntersuchungDie Diagnose durch einen bakteriologischen Test ist frühestens in 12 Stunden zu erhalten. Deshalb muss im Verdachtsfall, besonders bei der toxischen Diphtherie, sofort anhand des klinischen Bildes therapiert werden. Behandlung
Bei Verschluss der Atemwege muss ein Luftröhrenschnitt erfolgen. Strenge Bettruhe für fünf bis sechs Wochen ist notwendig, um die Gefahr einer Herzschädigung zu minimieren. Bei guter und richtiger Behandlung der Diphtherie bleiben kaum Schäden und die Letalität ist gering. KomplikationenAls toxische Komplikationen treten v. a. eine Myokarditis (Herzmuskelentzündung) und eine Polyneuritis (Nervenentzündung) auf: So mussten während der Diphtherie-Epidemie 1995 in Kirgisistan 656 Patienten stationär behandelt werden, wobei von diesen bei 22 % eine Herzmuskelentzündung und bei 5 % eine Polyneuritis diagnostiziert wurde.
Geschichte der DiphtherieEntdeckung des Erregers
Immunisierung
Einzelnachweise
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Diphtherie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |