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Corynebacterium
Corynebacterium ist eine Gattung aerob bis fakultativ anaerob lebender, grampositiver Bakterien mit hohem GC-Gehalt. Die Vertreter sind zwischen 3 bis 5 μm lang, bilden keine Sporen und sind unbeweglich. Wie bei den Mykobakterien sind in ihrer Zellwand Mykolsäuren vorhanden, was auf eine enge Verwandtschaft schließen lässt. Die Gattung ist vielfältig; einige Vertreter sind für den Menschen oder Tieren pathogen. Andere sind Saprophyten, sie leben auf verfaulenden Pflanzenresten. Einige nicht pathogene kommen häufig in der Schleimhautflora und auf der Haut des Menschens vor. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Merkmale und NachweisEine Besonderheit der Zellwand, die als Kennzeichen für das Corynebacterium dient, sind die in ihr enthaltenden meso-2,6-Diaminopimelinsäuren, die Zucker Galactose und Arabinose und die Mykolsäuren. Im Zellplasma sind anfärbbare Körnchen, sogenannte Polkörnchen zu finden, die Polyphosphate enthalten. Sie werden durch die Neisser-Färbung nachgewiesen. Das Bakterium erscheint danach gelbgefärbt mit dunklen Polkörpchen am Zellende. Die Bakterien lassen sich auf Blutagar kultivieren, das für die Identifizierung von Infektionskrankheiten wichtige Enzym Katalase ist vorhanden. Eine Unterscheidung der verschiedenen Arten kann durch den Nachweis verschiedener Stoffwechselreaktionen erfolgen. Die Anwesenheit des Enzyms Urease zum Harnstoffabbau, der Cystinabbau, Nitratreduktion, Glukosevergärung und Saccharose dienen als Kriterien. Zellform und ZellteilungDie Zellen der Corynebakterien haben meist eine charakteristische Keulenform. Die Form entsteht durch ein geschwollenes Ende der Zelle. Diese Zellmorphologie war auch namengebend (koryne ist altgriechisch und bedeutet "Keule"). Allgemein bezeichnet man Bakterien, deren Zellen an einem Ende keulenartig verdickt sind, als "Coryneforme". Corynebacterium ist pleomorph, während des Wachstums kann die Form zwischen stäbchenförmig und kokkoid wechseln. Oft bleiben Zellen nach der Teilung miteinander verbunden, sie erscheinen unter dem Mikroskop in V-Form. Dies entsteht durch die sogenannte postfisionäre Schnappbewegung (englisch: Snapping Postfission Movements), oder einfach Schnappteilung. Die Zellwand besteht beim Corynebakterium aus zwei Schichten, nur die innere nimmt an der Zellteilung teil, die äußere umrundet danach die beiden Tochterzellen. Kurz nach der Teilung reißt die äußere an einer begrenzten Stelle ein. Die beiden Zellen bewegen sich dann von der Seite, an der die Zerreißung stattfand fort, sie schnappen auseinander und bilden nun die V-Form. PathogenitätCorynebacterium diphtheriae kann, wenn es durch einen bestimmten Bakteriophagen infiziert ist, Diphtherie auslösen. Unter den Genen, die der Phage in das Bakterium einschleust, befindet sich ein Gen für das Diphtherietoxin. Dieses Toxin hemmt (inhibiert) die Proteinbiosynthese in menschlichen Zellen. Ist das Bakterium nicht von diesem Bakteriophagen befallen, bleibt es harmlos. Eine weitere wichtige Gattung ist Corynebacterium glutamicum, das als Modellorganismus für die Untersuchung anderer pathogener Vertreter genutzt wird. Für die Industrie ist es u. a. als Erzeuger der Glutaminsäure wichtig. Einige Arten
Literatur
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Corynebacterium aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |