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Compliance (Medizin)
Compliance kann vorliegen, wenn der Patient
Therapietreue kann durch Psychoedukation geschult werden. Auf den Patienten bezogen bedeutet Compliance: die Bereitschaft, ärztlichen Anweisungen zu folgen (obwohl der Patient das Selbstbestimmungsrecht hat). Auf den Arzt bezogen bedeutet Compliance: die Bereitschaft, therapeutische Anweisungen und Strategien auf die Möglichkeit und Wünsche des Patienten abzustimmen. Der ärztliche Sprachgebrauch hat eine Tendenz, dieses zweite Bedeutungsfeld als unwichtigen Inhalt zu unterschlagen. Im angelsächsischen Sprachraum ist neuerdings der Begriff Adherence eingeführt worden. Compliance in der Medizin wird eingrenzend auch als Patient Medication Compliance / Adherence bezeichnet. Das bedeutet, dass die richtige Tablette in der richtigen Anzahl zum richtigen (vom Arzt vorgeschriebenen) Zeitpunkt eingenommen wird. Neben speziellen Blistern gibt es auch elektronische Systeme, um die Tablettenentnahme zu überwachen und den Patienten akustisch oder optisch an die Einnahme des Arzneimittels zu erinnern. Interessante Studienergebnisse zur Patient Medication Compliance findet man unter http://www.sanoris.de/medinet/. Die sanoris-Stiftung ist eine gemeinnützige Stiftung, die u.a. auch ein Projekt der Compliance-Forschung fördert. http://sanoris.de/de/index.shtml Das Nichteinhalten von ärztlichen Ratschlägen bzw. die Nichterfüllung von therapeutisch notwendigen Pflichten wird in diesem Zusammenhang als Non-Compliance bezeichnet. Von intelligenter Non-Compliance spricht man, wenn der Patient aufgrund eigener rationaler Überlegungen oder Beobachtungen (z. B. eines fehlenden Therapieerfolges oder einer starken Nebenwirkung) eine tatsächlich falsche oder nicht sinnvolle Therapieanweisung der Arztes bewusst missachtet. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
ForschungsresultateSchlechte Compliance kann tödlich sein. Eine Analyse stützt sich auf etwa 31.500 Patienten, die einen Herzinfarkt mindestens 15 Monate überlebt hatten und denen Statine, Betablocker und / oder Calciumantagonisten verordnet worden waren. Die Compliance wurde als gut beurteilt, wenn die Patienten mindestens 80 Prozent der verordneten Medikamente einlösten, als mäßig, wenn sie 40-79% und als schlecht, wenn sie weniger als 40% einlösten. Die Mortalität innerhalb von 2,4 Jahren lag bei Patienten mit mäßiger Compliance gegenüber Statinen um 12%, bei schlechter um 25% höher als bei Patienten mit guter Compliance. Bei den Betablockern lagen die entsprechenden Werte bei 1 und 13%, bei den Kalziumantagonisten ergab sich keine Beziehung zwischen Mortalität und Zuverlässigkeit.[1] Die Compliance kann allerdings auch schaden und sogar zu Todesfällen führen, wenn die vom Arzt vorgeschlagene Maßnahme falsch ist. In jedem Fall hat der Patient das Selbstbestimmungsrecht. Quellen
LiteraturScherenberg, Viviane: Patientenorientierung - Compliance und Disease Management Programme. Verlag für Wissenschaft und Kultur (2003). ISBN 3-936749-43-4
Siehe auchPartizipative Entscheidungsfindung, Patient-Arzt-Beziehung, Informierte Einwilligung, Adhärenz |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Compliance_(Medizin) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |