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Clonazepam



Strukturformel
Allgemeines
chem. Bezeichnung 5-(2-Chlorphenyl)-2,3-dihydro-
7-nitro-1H-1,4-benzodiazepin-2-on
Namen Clonazepam, Rivotril®, Antelepsin®
Summenformel C15H10ClN3O3
Kurzbeschreibung Antikonvulsivum
CAS-Nummer 1622-61-3
Schmelzpunkt 237,5 ° C
Wasserlöslichkeit100 mg/l bei 25 ° C

Clonazepam ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Benzodiazepine, der zur Behandlung von zerebralen Krampfanfällen eingesetzt wird (Antikonvulsivum).

Inhaltsverzeichnis

Pharmakokinetik

Clonazepam wird nach Verabreichung über den Magen-Darm-Trakt schnell aufgenommen. Die maximale Konzentration im Blut wird nach zwei bis drei Stunden erreicht. Die Ausscheidung erfolgt überwiegend unverändert über die Nieren, teilweise auch über den Stuhl. Ein kleiner Teil wird chemisch umgebaut und dann erst ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt etwa 30-40 Stunden.[1] Der Anteil, der an die Eiweißmoleküle im Blut gebunden ist (Plasmaproteinbindung) liegt bei 83-87 %, die Bioverfügbarkeit bei 71-76 %. Es wirkt über die verstärkte Hemmung GABAerger Nervenzellen und greift am GABA A Rezeptor an.

Anwendungsgebiete

Aufgrund seiner krampfunterdrückenden Wirkung wird Clonazepam zur Behandlung von Epilepsien angewendet. Es spielt außerdem eine untergeordnete Rolle als wichtigstes Ausweichmedikament beim Restless-Legs-Syndrom.[2] Da es bei einer Dauerbehandlung wie bei allen Wirkstoffen der Benzodiazepin-Gruppe zur einem raschen Wirkverlust (Tachyphylaxie) kommen kann, wird es in Deutschland vor allem in der Akutbehandlung, zumeist intravenös oder intramuskulär eingesetzt. Es ist aber auch in Tropfenform und als Tablette verfügbar. Neben der krampflösenden Wirkung wirkt Clonazepam wie alle Benzodiazepine angstlösend und schlafanstoßend. Somit kann Clonazepam auch beim Somnambulismus (Nachtwandeln) angewendet werden. Zudem soll es Derealisations-/Depersonalisationszustände erträglicher machen. Für diese psychiatrischen Indikationen hat es in Deutschland keine Zulassung. Dies liegt insbesondere am starken Suchtpotential der Substanz.

Nebenwirkungen

Entsprechend der Krampfunterdrückung wirkt Clonazepam allgemein dämpfend auf das Zentralnervensystem, so dass es zu Müdigkeit, Schläfrigkeit, Mattigkeit, verminderter Muskelspannung, Muskelschwäche, Schwindelgefühl, Benommenheit, Gleichgewichtsstörungen und verlängerter Reaktionszeit kommen kann. Bei einer Dauertherapie gehen diese Nebenwirkungen durch einen Gewöhnungseffekt meist zurück. Durch einen einschleichenden Behandlungsbeginn lassen sie sich teilweise vermeiden. Weitere häufigere Nebenwirkungen am Zentralnervensystem sind Konzentrationsstörungen, Unruhe, Verwirrtheit und Gedächtnisstörungen, die auch mit unangemessenem Verhalten einhergehen können. Als paradoxe Reaktionen wurden Erregbarkeit, Reizbarkeit, aggressives Verhalten, Nervosität, Feindseligkeit, Angstzustände, Schlafstörungen, Albträume und lebhafte Träume beobachtet. Selten treten allergische Symptome wie Nesselsucht, Juckreiz, Hautausschläge, Schwellung von Gesicht und Mundschleimhaut sowie des Kehlkopfes auf. Ebenfalls selten sind vorübergehender Haarausfall, Pigmentverschiebungen, Übelkeit und Oberbauchbeschwerden, Kopfschmerzen, Brustschmerzen, Abfall der Blutplättchen, Störung der sexuellen Appetenz, Impotenz und Harninkontinenz. Bei Kindern wurde in Einzelfällen von einem vorzeitigen Einsetzen der Entwicklung der Geschlechtsorgane berichtet. Ebenfalls in Einzelfällen kann Clonazepam das Atemzentrum dämpfen und zu einem verminderten Atemantrieb führen. Bei Säuglingen und Kleinkindern kann es außerdem zu vermehrtem Speichelfluss und einer vermehrten Schleimproduktion in den Atemwegen mit Behinderung der Atmung kommen. Clonazepam kann wie alle Benzodiazepine zur Abhängigkeit mit entsprechender Entzugssymptomatik bei Beendigung der Therapie führen.

Referenzen

  1. FDA Prescription Clonazepam (PDF)
  2. Vgl. Boghen, D., L. Lamothe, R. Elie, R. Godbout, J. Montplaisir: The treatment of the restless legs syndrome with clonazepam: A prospective controlled study. In: Canadian Journal of Neurological Sciences 13 (1986), 245–247.
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Clonazepam aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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