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Christian Gottfried EhrenbergChristian Gottfried Ehrenberg (* 19. April 1795 in Delitzsch; † 27. Juni 1876 in Berlin; ∞ 1831 Julie Rose, 1852 Friederike Karol) war ein deutscher Zoologe, Ökologe und Geologe und zählt zu den bekanntesten und produktivsten Wissenschaftlern seiner Zeit. Aus diesem Grunde wurde er auch zum Geheimen Medizinalrat ernannt. Er ist der Begründer der Mikropaläontologie und Mikrobiologie. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
LebenEhrenberg wurde als Sohn eines Richters in Delitzsch geboren. In Schulpforta in Thüringen besuchte er die Schule. Er studierte ab 1815 Theologie an der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig, dann 1817/18 Medizin und Naturwissenschaften. Während dieser Zeit entdeckte er den Schimmelpilz Syzygites. Im Jahre 1818 promovierte er mit einer Arbeit über Pilze (Sylvae mycologicae Berolinenses) und wurde Mitglied der Leopoldina in Halle (Saale). Dann unternahm er mehrere kleinere Expeditionen. Er war ein Freund von Alexander von Humboldt (1769–1859). Von 1820 bis 1825 unternahm er zusammen mit Friedrich Wilhelm Hemprich (1796–1825) eine Expedition in den Nahen Osten und nach Arabien. Hier sammelten sie tausende von Pflanzen- und Tierarten. Sie erkundeten Teile Ägyptens, Palästinas, der libyschen Wüste, des Niltals und der Nordküste des Roten Meeres, wo Ehrenberg sich besonders mit Korallen beschäftigte. Eine weitere Expedition 1825/26 führte sie durch Syrien, Saudi-Arabien und das damalige Abessinien (Eritrea), wo Hemprich am 30. Juni 1825 an Fieber starb. Nach seiner Rückkehr veröffentlichte er eine Reihe von Artikeln über Insekten und Korallen sowie zwei Bände Symbolae physicae (1828-34), in denen er Säugetiere, Vögel und Insekten wissenschaftlich beschrieb. Im Jahre 1829 begleitete er Humboldt auf dessen Expedition durch Russland bis zum Ural und durch Sibirien bis zum Altai, bei der sie bis zur chinesischen Grenze vorstießen. Nach der Rückkehr von dieser Expedition konzentrierte sich Ehrenberg auf Kleinstorganismen, die bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht systematisch erforscht waren. Während der nächsten 30 Jahre untersuchte Ehrenberg zahllose Wasser-, Gesteins- und Sedimentproben auf Kleinstlebewesen hin. Er beschrieb tausende neuer Arten, darunter heute so bekannte wie Algenblüte (Euglena) oder Paramecium aurelia und Pantoffeltierchen (Paramecium caudatum). Sein besonderes Interesse galt dabei den Einzellern. Er bewies außerdem, dass das Meeresleuchten auf Mikroorganismen zurückgeht. Seine Studien über Mikroorganismen setzte er bis zu seinem Tod am 27. Juni 1876 in Berlin fort. Auszeichnungen und ErbeEhrenberg hatte ab 1827 eine außerordentliche Professur für Medizin an der Friedrich- Wilhelms- Universität, der heutigen Humboldt-Universität zu Berlin inne und wurde Mitglied der Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin. Er war außerdem ausländisches Fellow of Royal Society und wurde 1839 mit der Wollaston-Medaille, der höchsten Auszeichnung der Geological Society of London geehrt. In diesem Jahr nahm er auch seine Professur als ordentlicher Professor für Medizin an der Humboldt-Universität wieder auf. Im Jahre 1842 wählte man ihn zum Sekretär der Physikalisch-Mathematischen Abteilung der Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften. Viermal war er Dekan seiner Fakultät und 1855/56 Rektor der Friedrich- Wilhelms- Universität, der heutigen Humboldt-Universität zu Berlin. Ihm wurde 1877 posthum als erstem die Leeuwenhoek-Medaille verliehen. Nach seinem Tod ging die Sammlung seiner Studien an das Museum für Naturkunde der Humboldt-Universität zu Berlin. Die „Ehrenberg-Sammlung“ umfasst 40.000 mikroskopische Präparate, 5.000 Proben, 3.000 Zeichnungen und fast 1.000 Briefe. Die Ehrenbergstraße in Berlin-Dahlem war die erste Adresse von Albert Einstein (1879–1955), nachdem er nach Berlin gezogen war. Werke
Literatur
Kategorien: Biologe | Mykologe | Bakteriologe | Mediziner (19. Jahrhundert) |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Christian_Gottfried_Ehrenberg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |