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Christian Gottfried Daniel Nees von EsenbeckChristian Gottfried Nees von Esenbeck (* 14. Februar 1776 auf Schloss Reichenberg bei Reichelsheim im Odenwald; † 16. März 1858 in Breslau) war ein deutscher Botaniker und Naturphilosoph. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Nees“. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
LebenChristian Gottfried Daniel war der Sohn des gräflichen Rentmeisters Johann Conrad Nees und dessen Ehefrau Katharina Friederika Dorothea Esenbeck. Der Botaniker Theodor Friedrich Ludwig Nees von Esenbeck war sein Bruder. Nach seinem ersten Unterricht durch Hauslehrer besuchte Christian Gottfried Daniel das Gymnasium in Darmstadt. In den Jahren 1795 bis 1799 studierte er an der Universität Jena Philosophie und Medizin. Seine Lehrer waren die Professoren Georg Karl Bartsch, Justus Christian von Loder und Christoph Wilhelm Hufeland. Nachdem Christian Gottfried Daniel 1800 an der Universität Gießen mit einer medizinischen Dissertation promoviert hatte, ging er zurück in den Odenwald und praktizierte in Erbach am Hof des Grafen Franz zu Erbach-Erbach. Zwei Jahre später ließ er sich in Sickershausen bei Kitzingen/Main nieder. Dort heiratete er am 19. August desselben Jahres Wilhelmine Luise Katharina von Ditfurth. Gleich nach der Hochzeit zog sich das Ehepaar auf das Gut der Ehefrau in Sickershauen zurück und er widmete sich nur noch seinen Forschungen. Diese Ehe stand aber unter keinem günstigen Stern, denn schon am 22. September 1803 starb seine Ehefrau. Seit dem Tod seiner Frau ergänzte Christian Gottfried Daniel seinen Familiennamen „Nees“ zu „Nees von Esenbeck“. Nach einer kurzen Trauerzeit heiratete Christian Gottfried Daniel am 5. März 1804 Elisabetha Jakobina von Mettingh. Mit ihr hatte er drei Töchter und zwei Söhne. Mit Wirkung vom 3. Mai 1816 wurde Christian Gottfried Daniel als ordentliches Mitglied in die Leopoldina aufgenommen. In diesen Jahren korrespondierte er häufig mit dem Entomologen Friedrich Klug und sein Haus wurde zum Treffpunkt gleichgesinnter Wissenschaftler, wie Eduard d'Alton, Ignaz Döllinger, Georg August Goldfuß, Christian Friedrich Hornschuch, Dietrich Georg Kieser und Elias von Siebold. Neben allgemeiner Treffen und Diskussionen wurde auf Gut Sickershausen auch wissenschaftlich gearbeitet. Christian Heinrich Pander und Karl Ernst von Baer machten hier ihre Untersuchungen am Hühnerembryo. Lorenz Oken nutzte die Abgeschiedenheit des Landlebens und verfasste hier einige Schriften. Aus wirtschaftlichen Gründen nahm Christian Gottfried Daniel 1817 eine Anstellung als Dozent für Botanik an der Universität Erlangen an und wurde bereits 1818 als Professor für Naturgeschichte und Botanik an die Universität Bonn berufen. Am 8. August 1818 wählte ihn die Leopoldina als Nachfolger von Friedrich von Wendt zu ihrem neuen Präsidenten. In Bonn wurde er – ohne in diesem Fach eine Dissertation verfasst zu haben – noch Ende 1818 zum Dr. phil. promoviert. In Bonn leitete er ab März zusammen mit seinem Bruder den Botanischen Garten. Dieses Amt hatte er bis 1830 inne und war nach eigener Aussage ein wohltuender Zeitvertreib. 1819 traf Christian Gottfried Daniel in Weimar auf Johann Wolfgang von Goethe. Seit langem begeisterte sich Christian Gottfried Daniel für dessen Metamorphosen. In einem Brief vom 5. April 1823 teilt er Goethe mit, dass zu seinen Ehren nun eine Pflanzenart nach ihm benannt wurde: „Goethea semperflorens“ und „Goethea cauliflora“. Die Samen dieses Malvengewächses erhielt er von Maximilian Prinz zu Wied, der sie aus Brasilien an den Rhein brachte. Anfang 1830 verließ Christian Gottfried Daniel seine Familie und ließ sich mit Marie Hüllmann, der Ehefrau seines Kollegen Dietrich Hüllmann, in Breslau nieder. Diese schnelle unbürokratische Versetzung wurde nur durch den Tausch der Arbeitsplätze mit Ludolph Christian Treviranus möglich. In Breslau betraute man Christian Gottfried Daniel ebenfalls mit der Leitung des Botanischen Gartens. Am 10. Oktober desselben Jahres wurde er von seiner Ehefrau rechtskräftig geschieden. Drei Jahre später heiratete er 1833 in Breslau seine Lebensgefährtin. Nach sechsjähriger Ehe verließ Christian Gottfried Daniel auch diese Ehefrau (keine Scheidung) und lebte von 1839 bis an sein Lebensende mit seiner Köchin Christiane Kambach zusammen. Christian Gottfried Daniel war auch politisch aktiv; spätestens ab 1840 stand er dem politischen Vormärz nahe. 1845 wurde er Mitglied in der christkatholischen Volksbewegung und 1848 war er maßgeblich an der Gründung des Arbeitervereins in Breslau beteiligt. Am 23. August 1848 fungierte er als Präsident des Berliner Arbeiterkongresses und wurde als Abgeordneter in die Preußische Nationalversammlung gewählt. Er gehörte dort der linken Fraktion an und prägte deren Politik stark mit. Auch an der Arbeiter-Verbrüderung hatte Christian Gottfried Daniel seinen Anteil. Wegen dieser Tätigkeit wurde er im Januar 1849 „ob gefährlicher sozialer Bestrebungen“ aus Berlin ausgewiesen und in Breslau ständig polizeilich überwacht. Wegen seiner politischen Ansichten, die er im Frühjahr 1849 in „sozialpolitischen“ Vorlesungen kundtat, wurde er mit Wirkung vom 31. Januar 1851 suspendiert und sein Gehalt um 50 % gekürzt. Am 13. März 1852 endete ein Disziplinarverfahren mit seiner Entlassung und vollständigen Streichung seiner Pension. Dadurch wurde er sehr bald durch seine wirtschaftliche Situation gezwungen, seine Privatbibliothek und seine Herbarien zu verkaufen. Teilweise verpfändete er auch die Bibliothek der Leopoldina. Seiner Reputation schadete seine politische Einstellung nicht; er blieb weit über seinen Tod hinaus ein hoch geachteter Wissenschaftler. Im Alter von 82 Jahren starb Prof. Dr. Christian Gottfried Daniel Nees von Esenbeck am 16. März 1858 in Breslau. Besonderes Verdienst hatte er sich auch um die Systematik der Kryptogamen erworben, forschte auf zoologischem Gebiet und war einer der Hauptvertreter der Naturphilosophie seiner Zeit. EhrungenIhm zu Ehren wurden die Pflanzengattungen
benannt. Auch das Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen Universität Bonn trägt seinen Namen. Werke
Quellen
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Christian_Gottfried_Daniel_Nees_von_Esenbeck aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |