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Chlorpikrin
Chlorpikrin ist ein chemischer Kampfstoff, der zu der Sparte der Lungenkampfstoffe gehört. Lungenkampfstoffe sind die ältesten Kampfstoffe überhaupt. Das bekannteste, das Chlor, eignet sich aufgrund des unsicheren Blasverfahrens heute kaum noch für militärische Zwecke. Militärische Bedeutung haben nach wie vor die Substanzen Phosgen, Diphosgen (Perstoff) und Chlorpikrin (Klop). Der Trivialname von Chlorpikrin ist im franzözischen auch Aquinite und im britischen PS. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
GeschichteChlorpikrin wurde im Jahre 1848 durch den britischen Chemiker John Stenhouse durch die Behandlung von Chlorkalk (Klop) mit Pikrinsäure entdeckt. Chlorpikrin wurde unter anderem als Kampfstoff Grünkreuz-1 in verschiedenen deutschen Kanonen, Haubitzen und Mörsern eingesetzt und kam Mitte 1916 zum ersten Mal zum Einsatz. Ursprünglich eingeführt wurde dieser Kampfstoff von der russischen Armee, doch die deutsche zog bald nach. Dieser Stoff wurde auch am 9. April 2004 bei einem Giftgasanschlag in Sofia in Bulgarien eingesetzt. EigenschaftenChlorpikrin ist eine farblose, leicht ölige und flüchtig Flüssigkeit von durchdringendem Geruch und hohem Dampfdruck. Sie ist in Wasser unlöslich. VerwendungChlorpikrin wird zur Desinfektion verwendet und um Böden und Samen zu sterilisieren. Biologische BedeutungChlorpikrin ruft beim Menschen Hautblasen hervor und führt zu Augenreizungen und Atembeschwerden. Es ist daher spezifisch für eine Lungenkampfstoffvergiftung mit der Ausbildung eines toxischen Lungenödems, welches durch Atemnot, grobblasige Atemgeräusche und schaumig-roten Auswurf begleitet wird. Der Leidtragende ist ängstlich, hat Brustschmerzen und zeigt Anzeichen eines drohenden Schocks. Da die Symptome über Stunden verzögert auftreten können, muss die mögliche Aufnahmezeit beachtet werden. Sie können zu schweren Erkrankungen und zum Tod durch Ersticken führen. Wie bei allen Lungenkampfstoffen bietet eine Filtermaske für begrenzte Zeit ausreichenden Schutz. Zur Dekontamination haben sich alkoholische Natriumsulfid-lösungen bewährt. Es entstehen dabei Kohlen- und Stickstoffoxide sowie einige ungefährliche Schwefelverbindungen. Quellen
Siehe auch
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Chlorpikrin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |