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Chlamydophila pneumoniae
Chlamydophila pneumoniae (früher bekannt als Chlamydia pneumoniae) ist eine Art der Chlamydien Bakterien welche Menschen infizieren und zu Lungenentzündung führen kann. Chlamydophila pneumoniae haben einen komplexen Lebenszyklus und müssen eine andere Zelle infizieren um sich selbst vermehren zu können. Zusätzlich zur Rolle der Lungenentzündung gibt es Hinweise dass Chlamydophila pneumoniae mit Atherosklerose und mit Asthma in Verbindung gebracht werden. Der vollständige Genomsequenz wurde im Jahre 1999 veröffentlicht. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Lebenszyklus und Methoden der InfektionChlamydophila pneumoniae ist ein kleines gram-negatives Bakterium welches mehrere Transformationen in seinem Leben durchläuft. Es existiert als elementar Körper (EB) zwischen biologischen Wirtsystemen. Der EB ist metabolisch nicht aktiv, nur 0,2-0,3 μm groß, aber ist resistent gegenüber der Umwelt (z. B. osmotische Veränderungen) und kann auch außerhalb des Wirtystems überleben. Der EB reist von einer infizierten Person zu den Lungen einer nicht infizierten Person in kleinen Tröpfchen und verursacht die Infektion. In der Lunge angekommen, wird der EB von (Epithel-)Zellen in einer Art Beutel (Membraneinschluß) namens Endosom aufgenommen, dieser Prozess wird als Phagozytose bezeichnet. Jedoch wird der EB nicht von der Fusion mit den Lysosomen zerstört, was typisch für phagozytiertes Material ist. Stattdessen verwandelt er sich in einen retikular Körper (RB), der eine Größe von 1 μm hat und beginnt sich innerhalb des Endosoms zu vermehren. Die RBs müssen einen Teil der Maschinerie der Wirtszelle verwenden um ihre Vermehrung zu vollenden. Die retikular Körper entwickeln sich anschließend zurück zu elementar Körpern und werden zurück in die Lunge entlassen und verursachen dabei häufig den Tod der Wirtszelle. Die EBs sind anschließend in der Lage neue Zellen zu befallen, entweder im gleichen Organismus oder in einem neuen. Deshalb wird der Lebenszyklus der Chlamydophila pneumoniae unterteilt in den EB der nur Infektionen auslösen kann aber sich nicht vermehren und den RB der sich vermehren kann, aber keine neuen Infektionen hervorrufen kann. Lungenentzündung, Arthtritis, Sehnenscheidenentzündung durch Chlamydophila pneumoniaeChlamydophila pneumoniae ist ein häufiger Grund für Lungenentzündung abwehrgeschwächter Personen weltweit. Chlamydophila pneumoniae wird typischerweise aerogen (über die Luft)übertragen. Meistens verlaufen Infektionen ohne jegliche Beschwerden oder in Form von leichten Halsschmerzen. Die Chlamydien können 4-6 Wochen nach Primärinfektion zu postinfektiösen Arthritiden und Sehnenscheidenentzündungen führen. Meist stellt weder der Arzt noch der Patient zwischen der eventuell symptomatischen Primärinfektion und den Gelenkschmerzen eine Verbindung her. Man geht von einer 50%-70% Durchseuchung der Bevölkerung mit Chlamydia pneumoniae aus. Diese Hohe Durchseuchung deutet auf ein Verweilen im Organismus über mehrere Jahre hin. Weil die Behandlung und Diagnose historisch betrachtet unterschiedlich verliefen werden Bezeichnungen wie Streptococcus pneumoniae verwendet und man spricht von einer Atypischen Lungenentzündung. Symptome und DiagnoseMeistens verlaufen Infektionen asymptomatisch und unbemerkt oder verursachen leichte Halsschmerzen. Kommt es bei geschwächten Personen zur Lungenentzündung, sind Symptome einer Infektion mit Chlamydophila pneumoniae nicht von denen einer anderen Lungenentzündung zu unterscheiden. Die Symptome beinhalten Husten, Fieber und kurze Atmung. Chlamydophila pneumoniae verursachen häufiger Halsschmerzen, Heiserkeit und Nebenhöhlenentzündung als andere Arten der Lungenentzündung, jedoch können andere Arten der Lungenentzündung ebenfalls diese Symptome aufweisen. Somit ist eine Unterscheidung nicht möglich. Normalerweise ist ein Arzt auch nicht in der Lage, nur aufgrund der Symptome eine eindeutige Diagnose zu erstellen. Die Diagnose von Chlamydophila pneumoniae kann durch Untersuchung des Sputum oder Sekreten des Rachenraums die Bakterien zeigen. Eine Blutuntersuchung kann Antikörper gegen das Bakterium aufzeigen. Falls es aber eine frühere Infektion gab, können die Antikörper auch daher stammen. Deshalb ist eine Analyse der Antikörper nach 6 Wochen notwendig um eine neue oder alte Infektion zu diagnostizieren. Die Blutuntersuchung kann ebenfalls Proteine (Antigene) vonChlamydophila pneumoniae zeigen, entweder durch ein direct fluorescent antibody testing, auch enzyme-linked immunosorbent assay (ELISA) genannt, oder polymerase chain reaction (PCR). Röntgenaufnahmen der Lunge die mit Chlamydophila pneumoniae infiziert sind, zeigen häufig einen kleinen Fleck eines verstärkten Schattens (Opazität). Jedoch gibt es auch hier unterschiedliche Muster, so dass auch hier keine eindeutige Analyse möglich ist. Behandlung und ErfolgsaussichtenTypischerweise beginnt die Behandlung bevor der Mikroorganismus identifiziert wurde. Diese allgemeine Therapie beinhaltet ein Antibiotikum gegen atypische Bakterien, die auch Chlamydophila pneumoniae beinhalten. Die meist verwendeten Antibiotika sind Makrolide wie zum Beispiel Azithromycin oder Clarithromycin. Falls ein Test Chlamydophila pneumoniae eindeutig als Ursache zeigt, kann die Therapierung zu Doxycyclin umschwenken, was etwas effektiver gegenüber diesem Bakterium ist. Manchmal wird auch ein Chinolon-Antibiotikum wie Levofloxacin als Beginn einer Therapie verwendet, was aber mehr Nebenwirkungen hat. Die Behandlung dauert meist 10 bis 14 Tage. Bei einer postinfektiösen Arthritis oder Sehnenentzündung wird Chlamydia pneumoniae in vitro am effizentesten durch Clarithromycin gehemmt. Hier muss die Antibiotikatherapie für 30-90 Tage durchgeführt werden. Die Prognose von Lungenentzündung durch Chlamydophila pneumoniae ist exzellent. Krankenhausaufenthalte sind untypisch, Komplikationen selten und die meisten Leute haben keine Nachwirkungen nach überstandener Krankheit. Epidemiologie und VorsorgeChlamydophila pneumoniae betrifft alle Altergruppen und kommt am häufigsten in der Gruppe der 60-79 jährigen vor. Eine erneute Infektion nach einer kurzen Zeit der Immunität ist üblich. Die Durchseuchung wird auf 50-70% geschätzt. Das Vorkommen der Lungenentzündung ist eine Person von tausend Personen im Jahr und betrifft ca. 10 Prozent aller Lungenentzündungen ohne Krankenhausaufenthalt. Im Jahre 2006 gab es keine Impfung dagegen und außer guter Hygiene gibt es keine vorbeugenden Maßnahmen. Andere Krankheiten die Chlamydophila pneumoniae hervorrufenZusätzlich zur Lungenentzündung verursacht Chlamydophila pneumoniae selten weitere Krankheiten. Darunter sind Meningoencephalitis, Arthritis, BOOP Bronchiolitis obliterans mit organisierender. Pneumonie, Myocarditis und das Guillain-Barré Syndrom. Es wurde auch mit dutzenden anderen Krankheiten in Verbindung gebracht, wie Alzheimer, Fibromyalgie, chronischer Müdigkeit / Erschöpfung CFS, Prostataproblemen und vielen anderen. Verbindungen zwischen C. pneumoniae chronischen KrankheitenZusätzlich zu bereits bekannten akuten Infketionen, wurde C. pneumoniae in Zusammenhang mit anderen chronischen Krankheiten gebracht. Es gibt Hinweise, dass der Beginn von Asthma in Verbindung mit C. pneumoniae stehen könnte. Jedoch gab es bis zum Jahre 2005 noch keinen Beweis. Verbindungen zu Infektionen mit C. pneumoniae und Herzinfarkten wurden gefunden. In der Tat wurde das Bakterium in koronalen Arterien, die zum Herzen laufen, nachgewiesen. Antikörper sind ebenfalls in Menschen mit Herzproblemen höher. Bis zum Jahre 2005 wurde kein Rückgang bei Herzinfarkten in Verbindung mit C. pneumoniae nach der Gabe von Antibiotika gegen das Bakterium festgestellt. Referenzen
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Chlamydophila_pneumoniae aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |