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Chikungunya-Virus
Das Chikungunya-Virus (CHIKV) ist ein behülltes Einzel(+)-Strang-RNA-Virus [ss(+)RNA] und gehört zur Gattung Alphavirus aus der Familie der Togaviridae. Außerdem gehört das Virus zur Gruppe der Arboviren, wird also durch den Stich von Gliederfüßern übertragen. Die Entdeckung des Erregers gelang im Jahr 1953. Beim Menschen verursacht das Virus das Chikungunya-Fieber.
Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
MerkmaleDas Virion hat einen Durchmesser von etwa 60 nm und gehört damit zu den kleineren Viren. In den vergangenen fünf Jahren wurde das Genom mehrerer Varianten des Chikungunya-Virus vollständig sequenziert und vergleichend analysiert. Es hat eine Länge von etwa 11.700 Basen (1,2×104) und enthält zwei Gene, das des aus 2.474 Aminosäuren bestehenden Nichtstruktur-Polyproteins und das des aus 1.248 Aminosäuren bestehenden Struktur-Polyproteins. Beide Proteine sind Vorläufer und werden nach ihrer Synthese in mehrere Einzelproteine gespalten. Aus dem Nichtstruktur-Polyprotein entstehen die Einzelproteine nsP1 bis nsP4, aus dem Struktur-Polyprotein die Einzelproteine C (Strukturprotein des Viruscapsids), E1 bis E3 (Struktur-Glykoproteine der Virushülle) und 6K. Das Protein nsP4 übernimmt vermutlich die Funktion einer RNA-Polymerase und dient somit der Vermehrung des Virusgenoms.[1] Das Virus und seine Varianten sind empfindlich gegenüber Hitze (über 58 °C), Austrocknung, Seife und Desinfektionsmitteln. [2] VorkommenEntsprechend der unterschiedlichen geographischen Verbreitung des Virus wird das es heute in fünf verschiedene Varianten eingeteilt, die sich genetisch unterscheiden: eine westafrikanische, eine zentralafrikanische, eine ost- und südafrikanische, eine des Indischen Ozeans sowie eine asiatische[3]. ÜbertragungDas Chikungunya-Virus kann theoretisch durch den Stich verschiedener Stechmücken der Gattungen Malariamücken (Anopheles), Aedes, Culex und Mansonia übertragen werden. Bislang sind als eindeutige Überträger (Vektoren) die Gelbfiebermücke Aedes aegypti und die ursprünglich aus Ostasien stammende Asiatische Tigermücke Aedes albopictus (seit neuerem auch Stegomyia albopicta) nachgewiesen. [4][5] Durch eine Punktmutation in einer Aminosäure ist ein neuer Stamm entstanden (CHIKV 06.21), der höhere Pathogenität und damit eine fast doppelt so hohe Viruslast in der Tigermücke zur Folge hat wie nicht mutierte Stämme. Dies ist auf bessere Überlebenschancen des Virus im Verdauungssystem der Mücke zurückzuführen [6] Auch diese nur etwa fünf Millimeter große, schwarz-weiß gestreifte und sehr aggressive Mücke, die am Tage sticht und dies teilweise sogar durch die Kleidung hindurch, hat sich weltweit ausgebreitet und überträgt neben dem Chikungunya-Fieber auch noch das Dengue-Fieber, Gelbfieber, West-Nil-Fieber und weitere Krankheiten. Diese Mückenart kommt mittlerweile (überwiegend in den heißen Sommermonaten) auch in Südeuropa vor, doch sind hier bislang noch keine mit dem Chikungunya-Virus infizierten Exemplare festgestellt worden. InfektionsfolgenDas klinische Krankheitsbild des von diesem Virus ausgelösten Chikungunya-Fiebers und die möglichen Übertragungszyklen (Mensch-Mensch = urbaner Zyklus bzw. Tier-Mensch = sylvatischer Zyklus) ähneln teilweise dem Dengue-Fieber bzw. Gelbfieber. Das Chikungunya-Virus ist eng mit dem das O'nyong-nyong-Fieber verursachenden O'nyong'nyong-Virus verwandt. [7] Als Reservoirwirte sind bislang Affen und Nagetiere festgestellt worden. [8]
Quellen
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Chikungunya-Virus aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |