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Chiasma



Das Chiasma (griechisch χίασμα, chíasma, „die Kreuzung“, nach dem griechischen Buchstaben Χ, Chi) hat mehrere Bedeutungen:

  • Anatomie:
    • Das Chiasma opticum ist die Sehnervenkreuzung an der Hirnbasis nahe der Hirnanhangsdrüse
      • Das Chiasma-Syndrom ist eine Scheuklappen-artige Einschränkung beider Gesichtsfelder (bitemporale Hemianopsie) bei krankhaften Veränderungen des Chiasma opticum
    • Ein Chiasma tendinum (lateinisch tendo, „die Sehne“) ist ein Überkreuzungsareal von Sehnen der Füße, Hände oder Unterschenkel; an den Fingergrundgliedern der Hohlhandseite nennt man sie Camper-Kreuzungen
  • Genetik: Überkreuzung zweier Chromatiden homologer Chromosomen. In der Prophase I der Meiose kommt es zur Verkürzung der Chromosomen, so dass diese lichtmikroskopisch sichtbar werden. Die homologen Chromosomen paaren sich in der zygotänen Phase dieses Stadiums. Sie legen sich parallel aneinander (Synapsis), so dass sie mit den entsprechenden Genorten exakt nebeneinander liegen. An manchen Stellen überkreuzen sich die Schenkel von paternalen und maternalen Chromosomenarmen. Im Diplotän dieser Prophase lockert sich die Parallelkonjugation auf und die Stellen der Überkreuzungen werden zytologisch sichtbar. Diese Stellen nennt man Chiasmata, das Crossing-over-Phänomen wird dadurch ermöglicht.

Siehe auch Chiasmus, Chiasm, Chiasmometer (augenärztliches Instrument zur Messung einer optischen Achsabweichung)

Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer mit demselben Wort bezeichneter Begriffe.
 
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