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Carl Gegenbaur



  Carl Gegenbaur (* 21. August 1826 in Würzburg; † 14. Juni 1903 in Heidelberg) ist einer der bedeutendsten deutschen Wirbeltiermorphologen des 19. Jahrhunderts und einer der Väter der Evolutionsmorphologie.

Schüler von u.a. Albert von Kölliker, Rudolf Virchow, Heinrich Müller und Franz von Leydig. Betrieb intensiv den Ruf Ernst Haeckels nach Jena. Gegenbaur hatte eine starke Ausstrahlung auf seine Umgebung, zu seinen Kollegen zählten unter anderen Matthias Jacob Schleiden, Emil Huschke (1797-1858), Ernst Haeckel, Hermann Klaatsch (1863-1916) zu seinen Studenten (häufig gemeinsame Betreuung mit Haeckel) Max Fürbringer, Richard Hertwig, Oscar Hertwig, Emil Rosenberg, Ambrosius Arnold Willem Hubrecht, Johan Erik Vesti Boas (1855-1935), Hans Friedrich Gadow, M. Sagemehl, N. Goronowitsch, H. K. Corning, C. Röse und S. Paulli. Er gründete einer vergleichend-morphologischen Schule, die sich weit in das 20. Jahrhundert. verfolgen lässt, seine Ideen sind selbst in der heutigen "Evo-Devo"-Debatte noch immanent. Carl Gegenbaur entwickelte die Goethe/Okensche "Wirbeltheorie des Schädels" zur "Segmenttheorie des Wirbeltierkopfes" weiter und stellte eine Theorie zur Herkunft der Tetrapodenextremitäten auf. Gründer des "Morphologischen Jahrbuches". Autor des Lehrbuches "Vergleichende Anatomie der Wirbelthiere mit Berücksichtigung der Wirbellosen" (ab 1898).

Kurzbiographie

  • geboren am 21. August 1826 in Würzburg
  • 1845 Beginn eines Medizinstudiums in Würzburg
  • 1851 Promotion (Dissertation "De limacis evolutione")
  • 1854 Habilitation ("Zur Lehre vom Generationswechsel und der Fortpflanzung bei Medusen und Polypen")
  • 1855 Außerordentlicher Professor der Zoologie und vergleichenden Anatomie, Universität Jena
  • 1858 Lehrstuhl für vergleichende Anatomie, Jena
  • 1873 Direktor des anatomischen Institutes der Universität Heidelberg
  • gest. 14. Juni 1903 in Heidelberg

Ausgewählte Arbeiten

  • Gegenbaur, C. (1870): "Über das Skelet der Gliedmassen der Wirbeltiere im Allgemeinen und der Hintergliedmassen der Selachier insbesondere"; Jenaische Z. Med. Naturwiss. 5: 397-447
  • Gegenbaur, C. (1871): "Ueber die Kopfnerven von Hexanchus und ihr Verhältnis zur "Wirbeltheorie des Schädels"; Jenaische Z. Med. Naturwiss. 6: 497-559
  • Gegenbaur, C. (1872): "Untersuchungen zur vergleichenden Anatomie der Wirbeltiere. 3. Heft: Das Kopfskelet der Selachier, als Grundlage zur Beurtheilung der Genese des Kopfskeletes der Wirbelthiere"; Verlag von Wilhelm Engelmann, Leipzig
  • Gegenbaur, C. (1872): "Über das Archipterygium"; Jenaische Z. Med. Naturwiss. 7: 131-141
  • Gegenbaur, C. (1876): "Die Stellung und Bedeutung der Morphologie"; Morphol. Jahrb. 1: 1-19
  • Gegenbaur, C. (1888): "Die Metamerie des Kopfes und die Wirbeltheorie des Kopfskeletes, im Lichte der neueren Untersuchungen betrachtet und geprüft"; Morphol. Jahrb. 13: 1-114
  • Gegenbaur, C. (1889): "Ontogenie und Anatomie, in ihren Wechselbeziehungen betrachtet"; Morphol. Jahrb. 15: 1-9

Weiterführende Literatur

  • Fürbringer, M. (1903): "Carl Gegenbaur. Heidelberger Professoren aus dem 19. Jahrhundert"; Festschrift der Universität Heidelberg zur Zentenarfeider ihrer Erneuerung durch Karl Friedrich. 2: 389-466
  • Fürbringer, M. (1903): "Carl Gegenbaur"; Anat. Anz. 23: 589-608
  • Hoßfeld, U., Olsson, L., and Breidbach, O. (eds.) (2003): "Carl Gegenbaur and Evolutionary Morphology". Theory in Biosciences Vol. 122.
  • Nyhart, L. K. (1995): "Biology Takes Form. Animal Morphology and the German Universities, 1800-1900"; The University of Chicago Press, Chicago - London
  • Plate, L. (1925): "Jenaer Professoren als Förderer der Abstammungslehre"; Verh. Dtsch. Zool. Ges. 30: 14-45
 
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