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Carfentanyl
Carfentanyl (auch Carfentanil) ist eine chemische Verbindung, die sich vom Opioid Fentanyl ableitet. Die Substanz wird im Gegensatz zu anderen Fentanyl-Derivaten nicht in der Anästhesie eingesetzt, sondern zur Betäubung großer Wildtiere wie z. B. Löwen, Elche, Eisbären usw. Wirksames Antidot ist Naloxon, mit dem die Narkose schnell wieder aufgehoben werden kann. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
EigenschaftenCarfentanyl zeichnet sich durch eine große therapeutische Breite aus. Sein therapeutischer Quotient (therap. Index) beträgt etwa 10.000 (im Vergleich zu 700 bei Fentanyl). Überdosierungen sind daher prinzipiell leichter zu vermeiden. Es muss dabei wenig Carfentanyl in einer ausreichenden Menge anderer Flüssigkeit gelöst werden. Die analgetische Potenz von Carfentanyl übersteigt die von Fentanyl erheblich und beträgt etwa das 5000-fache der Potenz des Morphin. Auch die Wirksamkeit ist viel höher. Da mit Alfentanil und Sufentanil gut steuerbare hochwirksame Analgetika für die Anästhesie verfügbar waren und die Toxizität von Carfentanyl trotz der großen therapeutischen Breite verhältnismäßig hoch ist, fand die Substanz keine Verwendung in der Humanmedizin. Verwendung als KampfstoffMöglicherweise war Carfentanyl - vermutlich in Kombination mit dem Inhalationsanästhetikum Halothan - der hauptsächlich wirksame Teil jenes vermeintlichen „Gases“, das zur Befreiung der 800 Geiseln im Moskauer Dubrowka-Theater im Oktober 2002 eingesetzt wurde, wobei 129 Geiseln und alle Geiselnehmer den Tod fanden (letztere allerdings zumeist durch gezielte Todesschüsse der Sicherheitskräfte). Einen Beweis der Anwendung von Carfentanyl gibt es allerdings nicht. Unter Wissenschaftlern ist die Frage der beteiligten Stoffe umstritten. Aerosolisierte FormAufgrund des hohen Siedepunktes von Carfentanyl muss es sich eher um ein Aerosol-Gas-Gemisch gehandelt haben als um eine „echte“ gasförmige Verbindung. Dieser Unterschied hat Konsequenzen für die Verteilung der Substanz: Die Konzentration von Carfentanyl und Halothan in den Räumen dürfte sehr unterschiedlich gewesen sein. Außerdem steht zu vermuten, dass die Sicherheitskräfte während der Vorbereitung des Angriffs zu einer eher hohen Dosis griffen, auch im Vertrauen auf die therapeutische Breite und gute Antagonisierbarkeit. Gründe für Carfentanyl-VerwendungEs gibt gute Gründe für die Annahme, dass damals Carfentanyl als Kampfstoff verwendet wurde:
Ursachen der TodesfälleEntgegen der russischen Behördenmeinung ist anzunehmen, dass die meisten der Todesfälle doch auf den Einsatz von Carfentanyl zurückzuführen sind. Als Schädigungsmechanismen kommen u. a. in Frage:
Quelle/Weblinks
Kategorien: Giftiger Stoff | Opioid |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Carfentanyl aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |