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Burkholderia pseudomallei



Burkholderia pseudomallei
 
Systematik
Abteilung: Proteobacteria
Klasse: Betaproteobacteria
Ordnung: Burkholderiales
Familie: Burkholderiaceae
Gattung: Burkholderia
Art: Burkholderia pseudomallei
Wissenschaftlicher Name
Burkholderia pseudomallei
(Whitmore 1913) Yabuuchi et. al. 1993

Burkholderia pseudomallei ist ein gramnegatives, bipolares, aerobes, bewegliches, stäbchenförmiges Bakterium.[1] B. pseudomallei verursacht die Melioidose des Menschen.

B. pseudomallei ist 5 μm lang und 0,4 bis 0,8 μm im Durchmesser und kann sich durch Flagellen fortbewegen. Es ist endemisch im Erdboden und Wasser in Südostasien und Nordaustralien. Die klinisch beiden wichtigsten Serovare sind Type I/ara+ und Type II/ara-, die jeweils den oben erwähnten geographischen Gebieten entsprechen. Beide Serovare unterscheiden sich kaum in ihrer Pathogenität und werden im Labor durch ihre Fähigkeit unterschieden, L-Arabinose zu metabolisieren. Die Bakterien können in verschiedenen Nährmedien wachsen, besonders aber in jenen, die Betain und Arginin enthalten.

In vitro findet das Wachstumsoptimum bei einer Temperatur von 40 °C mit einem neutralen oder leicht sauren pH-Wert statt (pH = 6,8 - 7,0). Die meisten Stämme sind zur Vergärung von Zuckern ohne Gasbildung fähig (am wichtigsten Glukose und Galaktose, ältere Kulturen konnten auch Maltose und Stärke metabolisieren). Die Bakterien produzieren sowohl Exotoxine als auch Endotoxine. Die Rolle der Toxine in der Pathogenese der Melioidose ist noch nicht ganz geklärt.[2]

Inhaltsverzeichnis

Identifizierung

Die Identifizierung von B. pseudomallei im Labor kann sehr schwierig sein, insbesondere in der westlichen Hemisphäre, wo B. pseudomallei sehr selten ist. Die großen runzligen Kolonien sehen aus wie Umweltkontaminanten und werden oft als nicht klinisch relevant abgetan. Sogar wenn die Kultur als relevant angesehen wird, führen die gängigen Identifizierungssysteme oft dazu, die Organismen als Chromobacterium violaceum oder andere nicht-fermentierende gramnegative Bazillen misszuinterpretieren.[3][4] Ebenso führt die Seltenheit der Krankheit häufig dazu, dass die positive Identifizierung von B. pseudomallei in Zellkulturen bei mit der Krankheit nicht vertrauten Ärzten die Alarmglocken nicht schrillen lässt.[5]

Desinfektion

B. pseudomallei ist empfindlich gegen zahlreiche Desinfektionsmittel, inklusive Benzalkoniumchlorid, Iodid, Bleichlorid, Kaliumpermanganat, 1-%-iges Natriumhypochlorit, 70-%-iges Ethanol, 2-%-iges Glutaraldehyd und weniger wirksame Phenole. Die Mikroorganismen werden auch durch Temperaturen über 74 °C für 10 min oder UV-Bestrahlung abgetötet.

Behandlung

Zahlreiche Antibiotika wurden als wirksam gegen B. pseudomallei beschrieben, darunter Ceftazidim, Tetracyclin, Doxycyclin, Gentamycin und Sulfamethoxazol. Über Chloramphenicol-resistente Stämme wurde kürzlich berichtet.

Die relative Leichtigkeit der Kultivierung hat gemeinsam mit den signifikanten Symptomen der (Melioidose)-Infektionen das Interesse an B. pseudomallei und an der nah verwandten B. mallei als potentielle Biowaffen-Agentien geweckt.

Medizinische Bedeutung

B. pseudomallei verursacht die Melioidose. Es gibt verschiedene Formen der Melioidose, aber eine B. pseudomallei-Sepsis besitzt eine Mortalitätsrate von 80 %, wenn sie unbehandelt bleibt.

Quellen

  1. Burkholderia pseudomallei. VirginiaTech Pathogen Database. Gefunden am 2006-03-26.
  2. Haase A, Janzen J, Barrett S, Currie B: Toxin production by Burkholderia pseudomallei strains and correlation with severity of melioidosis. In: J Med Microbiol. 46, Nr. 7, 1997, S. 557-63. PMID 9236739
  3. Inglis TJ, Chiang D, Lee GS, Chor-Kiang L: Potential misidentification of Burkholderia pseudomallei by API 20NE. In: Pathology. 30, Nr. 1, 1998, S. 62–4. PMID: 9534210
  4. Lowe P, Engler C, Norton R.: Comparison of automated and nonautomated systems for identification of Burkholderia pseudomallei'. In: J Clin Microbiol. 40, Nr. 12, 2002, S. 4625–27
  5. Kite-Powell A, Livengood JR, Suarez J, et al.: Imported Melioidosis—South Florida, 2005. 55, Nr. 32, 2006, S. 873–76
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Burkholderia_pseudomallei aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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