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Bremsen
Bremsen (Tabanidae) sind eine Familie aus der Unterordnung der Fliegen (Brachycera) in der Ordnung der Zweiflügler (Diptera) und gehören zu den blutsaugenden (hämatophagen) Insekten (Insecta). Sie stechen nicht nur Menschen, sondern auch alle anderen Kalt- und Warmblüter. Besonders aktiv sind sie in Zentraleuropa zwischen April und August an schwülen Tagen. Im norddeutschen Raum wird die Bremse oft auch „Dase“ oder „blinde Fliege“ genannt, in Süddeutschland und Teilen Österreichs und der Schweiz „Bräme“. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
ErnährungBei den meisten der etwa 4000 Arten saugt das Weibchen Blut, während das Männchen Blüten besucht und Nektar saugt. Bei einigen Arten ernähren sich die Weibchen ebenfalls pflanzlich, während einige tropische Arten von Aas leben. Im Gegensatz zu Stechmücken ist der Einstich bei Bremsen deutlich schmerzhaft spürbar, da die Mundwerkzeuge wesentlich größer sind. Sie können auch durch Kleidung stechen. Sie injizieren - wie auch viele andere Blut saugende Insekten - ein gerinnungshemmendes Sekret, welches bei der relativ großen Bisswunde ein Weiterbluten nach dem Saugen verursacht. Bremsen können bis zu 0,2 ml Blut saugen. Vor Bremsenstichen schützen handelsübliche Repellents, solche auf Basis von ätherischen Ölen sind nur kurz oder nicht wirksam. Bremsen als KrankheitsüberträgerNicht nur in Afrika sind Bremsen durch ihren Stich auch für die mechanische Übertragung von Milzbrand, Weilscher Krankheit, Tularämie und Lyme-Borreliose[1] auf den Menschen verantwortlich, siehe auch Infektionswege und blutsaugende Insekten. Sie werden speziell vom Schweiß angelockt. Die humanpathogene Filarie Loa Loa bedient sich in Westafrika Vertretern der Bremsenunterfamilie Chrysopinae als Zwischenwirt.[2] Die Surra der Pferde und Kamele wird auch außerhalb des Tsetsegürtels, ebenso wie die Kreuzlähme der Pferde in Südamerika, von Tabaniden auf mechanischem Wege übertragen. Weiterhin stehen Bremsen unter dem Verdacht, in Afrika Nagana auf Tiere und die Schlafkrankheit auf den Menschen ebenfalls auf mechanischem Wege zu übertragen.[3] Da Pferdebremsen (Tabanus sudeticus) das zu den Lentiviren gehörende EIA-Virus auf mechanischen Wege übertragen können, besteht auch eine theoretische Möglichkeit, dass durch Pferdebremsen das ebenfalls zur selben Gattung gehörende HI-Virus auf diesem Wege übertragen werden kann, da der Saugrüssel dieser Bremsenart groß genug ist, diese Virenarten jeweils wie in einer Injektionskanüle innen zu speichern. Allerdings sind beim HI-Virus bisher keine derartigen Übertragungsfälle bekanntgeworden.
Gattungen und einige Arten in Deutschland
SonstigesBremsen gehören zu den am schnellsten fliegenden Insekten und können eine Fluggeschwindigkeit von etwa 70 km/h erreichen. Siehe auchEinzelnachweise |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Bremsen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |