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BlutgasanalyseDie Blutgasanalyse (kurz BGA) ist ein Verfahren zur Messung der Gasverteilung (Partialdruck) von O2 (Sauerstoff), CO2 (Kohlendioxid) sowie des pH-Wertes und Säure- und Basenhaushaltes im Blut. Die BGA geht auf die Notwendigkeit der Überwachung und Steuerung von Beatmungsparametern zurück und wurde in den sechziger Jahren in ihrer Grundform entwickelt. Im Laufe der Jahre kamen weitere Werte hinzu: Hämoglobin, Bikarbonat, Lactat usw. Inzwischen dient die Blutgasanalye der Überwachung vieler Patienten mit Atmungsstörungen und Sauerstoffmangel (etwa bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung oder Mukoviszidose). Auf Intensivstationen wird die Blutgasanalye meist „bettseitig“ - bedside (in unmittelbarer Patientennähe) durchgeführt. Bevorzugt wird dafür arterielles Vollblut aus einer Arterie oder arterialisiertes Kapillarblut beispielsweise aus dem hyperämisierten Ohrläppchen. Venöses Blut ist zur Beurteilung atmungsspezifischer Werte nur mit Einschränkung geeignet, u. a. wegen des niedrigen Sauerstoffgehaltes. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Normwerte (arteriell) bei ErwachsenenpH = 7,35–7,45 ; <7,35: Azidose (Übersäuerung); >7,45: Alkalose (Basifizierung) pO2 = 72-107 mm Hg (je nach Alter) saO2 = 95–99 % (Sauerstoffsättigung) pCO2 = 35-46 mm Hg (m) bzw 32-43 mm Hg (w) (Kohlendioxyd-Partialdruck); weniger: Hypokapnie; mehr: Hyperkapnie HCO3(act) = 21–26 mmol/l (aktuelles Bicarbonat) HCO3(std) = 23–27 mmol/l (Standard–Bicarbonat) BE (Basendefizit, Basenabweichung oder base excess) = 0 mval/l (-2 bis +3 mmol/l) Normwerte (Neugeborene / Säuglinge / Kinder)pH = 7,20–7,41 (Neugeborenes 1. Tag) pH = 7,34–7,45 (Neugeborenes 10–90 Tage) pH = 7,38–7,45 (Neugeborenes 4–12 Monate) pCO2 = 29,40–60,6 mmHg (4,00–8,00 kPa) (Neugeborenes 1. Tag) pCO2 = 26,50–42,5 mmHg (3,50–5,70 kPa) (Neugeborenes 10–90 Tage) pCO2 = 27,00–39,8 mmHg (3,60–5,30 kPa) (Neugeborenes 4–12 Monate) pO2 = 16,40–35,0 mmHg (2,2–4,7 kPa) (Vena umbilicalis) pO2 = 70,00–85,0 mmHg (9,3–11,4 kPa) (Neugeborenes 10–90 Tage) InterpretationEin pH-Wert unter 7,35 entspricht einer Übersäuerung, ein pH-Wert über 7,45 einer Basifizierung. Wird die Veränderung primär durch eine Änderung des pCO2 verursacht, spricht man von einer (atmungsbedingten) respiratorischen Störung. Kohlendioxid stellt eine "flüchtige Säure" dar. Eine Erhöhung des pCO2 (Hypoventilation) führt folglich zu einer respiratorischen Azidose, eine Verminderung (Hyperventilation) zur respiratorischen Alkalose. Bikarbonat ist die dazugehörige Base. Störungen, bei denen primär die Bicarbonbat-Konzentration verändert ist, nennt man (stoffwechselbedingte) metabolische Störungen. Eine Eniedrigung des Bikarbonats ist charakteristisch für eine metabolischen Azidose, eine Erhöhung für eine metabolischen Alkalose. Nach einem Sprint steigt z.B. die Laktat-Konzentration an. Milchsäure dissoziiert vollständig, die Protonen werden durch Bikarbonat-Ionen abgepuffert, deren Konzentration sinkt. Die Pufferung ist nicht vollständig, es kommt zur metabolischen Azidose, die eine häufige Störung im Säure-Basen-Haushalt darstellt. Siehe auch |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Blutgasanalyse aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |