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ZyanoseAls Zyanose (von griech. κυάνεος „blau“) bezeichnet man in der Medizin eine violette bis bläuliche Verfärbung der Haut, der Schleimhäute, der Lippen und der Fingernägel. Die besondere Tönung muss dabei nicht in allen genannten Bereichen gleichzeitig oder gleichstark auftreten. Die Zyanose kann, bei akutem Auftreten, Symptom für eine gefährliche bis lebensbedrohliche Störung des Organismus oder, bei längerem Bestehen, auch Leitbild für chronische Erkrankungen sein. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
UrsachenDie Ursache einer Zyanose ist in der Regel eine Unterversorgung des Blutes mit Sauerstoff, sei es durch zu geringe Aufnahmemöglichkeit (beispielsweise zu geringe Sauerstoffkonzentration in der Atemluft) oder durch zu lange Diffusionsstrecken bei krankhaften Veränderungen der Lunge. Die bläuliche Färbung resultiert aus der sauerstoffabhängigen Färbung des Hämoglobins. Während sauerstoffreiches (oxygeniertes) Hämoglobin hellrot gefärbt ist, erscheint sauerstoffarmes (desoxygeniertes) Hämoglobin dunkel-rot/blau. Sichtbar wird eine Zyanose meist ab etwa 5 g desoxygeniertem Hämoglobin (Hb) in 100 ml Blut. Zyanotische Zustände können auch Symptome eines Herzfehlers sein oder durch Neben- beziehungsweise Folgeerkrankungen eines Herzfehlers, wie beispielsweise das Lungenödem, entstehen. ZyanoseformenUnterschieden wird zwischen peripherer (Ausschöpfungszyanose) und zentraler Zyanose (Mischungszyanose), die auch gleichzeitig vorliegen können. Periphere ZyanoseDurch vermehrte Sauerstoffausschöpfung in der Peripherie des Körpers aufgrund verlangsamten Blutflusses kommt es zur peripheren Zyanose. Sie ist in erster Linie an der Verfärbung peripherer Körperabschnitte wie beispielsweise der Haut und der Extremitäten zu sehen. Sie kann ursächlich begründet sein in einer Verminderung des kardialen Herzzeitvolumens (Herzinsuffizienz), durch eine Venenthrombose, Varikosis, neutral bedingte Akrozyanose oder Blutveränderungen (Polyglobulie, Kälteagglutinine, Kryoglobulianämie)). Zentrale ZyanoseEine zentrale Zyanose entsteht aufgrund einer verminderten Sauerstoffsättigung des Blutes in der Lunge und zeigt sich in einer Verfärbung insbesondere der Mundschleimhäute, der Zunge, der Lippen und in weiteren Körperregionen. Die Ursache ist entweder pulmonal eine ungenügende Sauerstoffsättigung des Blutes in der Lunge oder kardial eine Vermischung von sauerstoffreichem und sauerstoffarmem Blut im Herzen aufgrund eines Herzfehlers mit Shuntbildung. Unterschieden werden können periphere und zentrale Zyanose durch die Kontrolle der Zungenfarbe: bei peripherer Zyanose verfärbt sich die Zunge in der Regel nicht bläulich, bei zentraler Zyanose ist die zyanotische Verfärbung jedoch zu erkennen. SpätzyanoseDas Auftreten einer Zyanose als Folge einer Shunt-Umkehr bei Herzfehlern, die anfangs nicht mit einer Zyanose verbunden waren, wird als Spätzyanose oder Eisenmenger-Reaktion bezeichnet. Methämoglobinämie als Ursache einer ZyanoseEine besondere und vergleichsweise seltene Störung, die eine Zyanose auslöst, ist die sogenannte Methämoglobinämie. Sie entsteht durch eine erhöhte Konzentration von Methämoglobin (Met-Hb, oxidierte Form des Hämoglobins) in den roten Blutkörperchen. Dies kann begründet sein in einem erblichen Enzymdefekt (nicht behandelbar) oder hervorgerufen werden durch die Einnahme von Substanzen, die oxidierend auf den roten Blutfarbstoff wirken, wie Nitrite, Chlorate, aromatische Amine oder eine erhöhte Nitratkonzentration in Nahrung oder Trinkwasser von über 100 mg/l. Met-Hb kann keine Sauerstoffmoleküle transportieren und durch die Reaktion verliert das im Hämoglobin gebundene Eisen seine Fähigkeit, Sauerstoff anzulagern und an Organe und Körperteile abzugeben. Steigt die Konzentration von Met-Hb um mehr als 10 % der gesamten Hämoglobinmenge an (mehr als 70 bis 80 % sind tödlich), kommt es zu Sauerstoffmangel im Blut und es entwickelt sich eine Zyanose. Bei einer Blutuntersuchung fällt die schiefergraue Farbe des Blutes auf. Symptome des Sauerstoffmangels im Blut sind häufig Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen, Beschleunigung der Herzfrequenz, Atemnot und Benommenheit (Somnolenz). Insbesondere für Babys und Kleinkinder ist eine Methämoglobinämie gefährlich und ihre Auswirkungen werden in diesen Altersstufen bisweilen mit den Symptomen eines Herzfehlers verwechselt. Dadurch kann wertvolle Zeit bei der Therapie verloren gehen. Zur Behandlung muss zunächst die schädigende Substanz vermieden werden. Kategorien: Krankheitssymptom | Kardiologie | Kinderkardiologie | Pneumologie | Neonatologie |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Zyanose aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |