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FlatulenzFlatulenz (lat. flatus „Wind, Blähung“, Blähungen) bezeichnet die Aufblähung des Magens bzw. des Darms durch bei der Verdauung gebildete Gase (z.B. Methan, Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Schwefelwasserstoff und andere Gär- bzw. Faulgase), wobei es häufig zum Entweichen von Darmgasen kommt. Sitzen diese Darmgase fest, kann es zu schmerzhaften Bauchkrämpfen kommen. Die Flatulenz ist abzugrenzen von einer übermäßigen Gasansammlung im Verdauungstrakt ohne wesentlichen Abgang von Darmgasen, die als Meteorismus bezeichnet wird. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
UrsachenBei jedem Verdauungsvorgang entstehen Darmgase, und zwar bis zu 15 Liter. Der Verdauungsvorgang kann bis zu 42 Stunden dauern. Der größte Anteil diffundiert jedoch in den Blutkreislauf und wird über die Lungen ausgeschieden. Die eigentliche Flatulenz ist ein Gasüberschuss, von etwa 0,5 bis 1,5 Liter pro Tag, der nicht auf diesem Weg austritt. Ursachen können die Zusammensetzung der Ernährung oder Verdauungsstörungen sein. Eine deutliche Steigerung der Gasproduktion kann zum Beispiel durch Hülsenfrüchte bewirkt werden, da sie die Zuckermoleküle Rhamnose und Stachyose enthalten, die im Dünndarm nicht verwertet werden können und erst im Dickdarm durch die Bakterien der Darmflora zersetzt werden. Generell kann ein hoher Anteil an Ballaststoffen Blähungen fördern. Auch bei Milchallergie (Unverträglichkeit gegenüber Kuhmilcheiweiß), Histamin-Intoleranz und Lactoseintoleranz (Unverträglichkeit gegenüber Milchzucker) kann es zu starker Flatulenz kommen, dann auch z.T. verbunden mit Durchfällen. Rhamnose und Stachyose kommen in höheren Konzentrationen in folgenden Nahrungsmitteln vor:
Physiologische VorgängeDie Bestandteile der Abwinde sind
Der Großteil der abgehenden Darmgase (Flatus) bei Flatulenzen wird während der Verdauung durch die Bakterien wie Escherichia coli, Bacteroides vulgatus oder Methanobrevibacter smithii erzeugt. Diese sind die Produzenten von Wasserstoff, Methan und Schwefelverbindungen. Kohlenstoffdioxid entsteht, wenn Nahrung im Magen mit Salzsäure reagiert. Für den Geruch sind die Substanzen Indol und Skatol sowie Schwefelwasserstoff verantwortlich. Die Geräusche, die oft beim Entweichen der Gase entstehen, werden von der Vibration der Analöffnung verursacht. Das Geräusch variiert je nach Spannung des Schließmuskels, Geschwindigkeit, mit der das Gas ausgestoßen wird, sowie dem Volumen der ausgestoßenen Gasmenge. Der Abgang des Flatus erfolgt nach kumulierter Gasansammelung am Ende des Mastdarms. BehandlungGegen unangenehme Blähungen werden vor allem verschiedene Hausmittel empfohlen, es gibt jedoch auch Arzneimittel:
SonstigesEinige Menschen haben die Fähigkeit, durch gezieltes Spannen des Darmschließmuskels die Tonhöhe der Abwinde zu modulieren. Der bekannteste dieser „Kunstfurzer“, die früher auf Jahrmärkten und Rummelplätzen auftraten, war der Franzose Joseph Pujol, der unter dem Künstlernamen Le Pétomane (von franz. le pet „der Furz“) auch im Pariser Moulin Rouge in den 1890er Jahren auftrat. Allerdings soll Pujol die Fähigkeit gehabt haben, auch über den Anus Luft einzusaugen und somit geruchsfrei Geräusche produzieren zu können. Sein Repertoire umfasste die Imitation von Gewittern, von Kanonenschlägen bis hin zur Intonation von Melodien. Auch in neuerer Zeit sind derartige Darbietungen bekannt geworden. Im Rahmen des von André Heller 1987 realisierten Vergnügungsparks Luna Luna traten mehrere Kunstfurzer auf, mit einer ähnlichen Nummer reiste ein unter dem Künstlernamen Mr. Methane auftretender Brite ab 1991 durch Fernsehshows rund um den Globus. Einzelnachweise
Kategorien: Krankheitssymptom | Gastroenterologie | Allergologie |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Flatulenz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |