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BiologiestudiumDas Biologiestudium ist eines der beliebtesten naturwissenschaftlichen Fächer an den Universitäten, weswegen die Hochschulen seit vielen Jahren Zulassungsbeschränkungen erlassen haben und an besonders gefragten Orten ein relativ hoher Numerus clausus besteht. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Voraussetzungen für das BiologiestudiumVoraussetzung für die Aufnahme eines Biologiestudiums ist das Abitur oder ein vergleichbarer Schulabschluss. Günstig für das erfolgreiche Absolvieren der ersten Semester des Studiums ist, wenn man in möglichst vielen naturwissenschaftlichen Schulfächern bis zum Abitur unterrichtet wurde. Häufig wird ein Biologiestudium begonnen, weil dieses Fach als das angeblich „leichteste“ naturwissenschaftliche Studienfach gilt. Tatsächlich entfällt aber gerade in den ersten Semestern des Biologiestudiums ein erheblicher Anteil der Ausbildung auf die Grundlagenfächer Chemie und Physik, weswegen solide Vorkenntnisse aus dem Unterricht der gymnasialen Oberstufe auch für das Biologiestudium vorteilhaft sind: An vielen Hochschulen werden die anspruchsvollen, einführenden Physik- und Chemievorlesungen nicht speziell für Biologiestudenten angeboten, sondern gemeinsam für Physik-, Chemie- und Biologiestudenten. Sollte man im Schulfach Biologie nicht bis zum Abitur unterrichtet worden sein, muss dies kein Hindernis für die Aufnahme eines Biologiestudiums darstellen: Die einführenden Lehrveranstaltungen geben in der Regel eine sehr breite Übersicht über die Teilgebiete der Biologie, was allein schon deshalb nötig ist, da jede Schule im Fachunterricht ihre eigenen Schwerpunkte setzen kann, die Hochschule aber einen einheitlichen Wissensstand für alle Studienanfänger anstrebt. Zulassung zum StudiumDie Vergabe der Studienplätze für das Fach Biologie (Abschlussziel Diplom oder Magister) wird derzeit für die meisten deutschen Universitäten von der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen vorgenommen. Studienplätze für den Biologie-Abschluss „Lehramt“ werden allerdings (abgesehen von Nordrhein-Westfalen) nicht von der ZVS vergeben. Da die deutschen Hochschulen grundsätzlich das Recht haben, eigene Auswahlkriterien für die Vergabe von Studienplätzen zu entwickeln, ist es für potentielle Bewerber zwingend nötig, sich über die jeweils gültigen Bewerbungsbedingungen des gewünschten Hochschulortes genau zu informieren, um die Chancen für eine Zulassung abschätzen zu können. StudiengängeBis Mitte der 1960er-Jahre gab es an den deutschen Universitäten einen einheitlichen Ausbildungsgang für alle Studierenden im Fach Biologie, der grundsätzlich – und ohne vorherige Zwischenprüfungen – mit der Doktorprüfung abgeschlossen wurde. Nur wer den Beruf des Gymnasiallehrers anstrebte, meldete sich in der Regel nach dem 8. bis 10. Semester für das Staatsexamen an und verzichtete dann zumeist auf die Anfertigung einer Doktorarbeit. Die Ausbildung für das Lehramt an Grund-, Haupt- und Realschulen fand damals noch außerhalb der Universitäten statt. In der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre wurde die Lehramtsausbildung generell in die Universitäten integriert, gleichzeitig wurden in den naturwissenschaftlichen Fächern Diplom-Studiengänge eingeführt und mit ihnen das Diplom als erstem berufsqualifizierendem Abschluss. In den folgenden 30 Jahren gab es daher auch im Fach Biologie in der Regel folgende Studiengänge:
Die Studierenden für das Lehramt an Haupt- und Realschulen, an Grundschulen sowie für andere Schulformen besuchen im Verlauf ihrer stark pädagogisch und weniger fachwissenschaftlich ausgerichteten Ausbildung ebenfalls bestimmte biologische Lehrangebote, sofern sie Biologie als eines ihrer Unterrichtsfächer wählen. Zur Zeit befindet sich die Ausbildung im Fach Biologie im gesamten deutschsprachigen Raum erneut im Umbruch, da die Diplom-Studiengänge ersetzt werden (und vielerorts bereits ersetzt sind) durch Bachelor-/ Master-Studiengänge. Ziel dieser Reformen ist es u.a., den Bachelor-Abschluss als künftigen ersten berufsqualifizierenden Abschluss zu etablieren. Im Unterschied zu vielen anderen Studiengängen gibt es im Biologiestudium neben Vorlesungen, Seminaren und Praktika auch Exkursionen. Viele Studierende bewerben sich im Verlauf ihres Studiums während der Semesterferien zudem um einen Praktikumsplatz außerhalb der Universität, um erste Erfahrungen mit der Arbeitswelt zu sammeln. Mit folgenden Fächern werden die meisten Biologiestudenten im Verlauf ihres Studiums vertraut gemacht:
Der Studiengang Biologie/DiplomDer Studiengang Biologie/Diplom besteht aus einem in der Regel viersemestrigen Grundstudium und einem anschließenden, gleichfalls mindestens viersemestrigen Hauptstudium. GrundstudiumDie Gliederung des Grundstudiums kann von Universität zu Universität große Unterschiede aufweisen. An vielen Universitäten stehen die Anfangssemester ganz im Zeichen der naturwissenschaftlichen Nachbarfächer Chemie, Physik und Mathematik. Andere Universitäten führen hingegen bereits im 1. Semester zum Beispiel in die Grundlagen der Morphologie und der Physiologie von Pflanzen und Tieren ein. Das Grundstudium wird in der Regel mit einer Vordiplom-Prüfung abgeschlossen, die häufig aus mündlichen Prüfungen in den Fächern Botanik, Zoologie, Chemie und Physik besteht. An einigen Hochschulen entfallen inzwischen diese Prüfungen, da in Vorbereitung der Bachelor-Abschlüsse studienbegleitende Leistungsprüfungen das Vordiplom ersetzen. HauptstudiumIm Hauptstudium ist es an vielen Universitäten so, dass man ein biologisches „Hauptfach“ (z. B. Genetik) und zusätzlich ein bis zwei biologische Nebenfächer (z. B. Mikrobiologie) und ein nicht biologisches Nebenfach (z. B. Organische Chemie) wählen muss. Teil des Hauptstudiums sind jeweils auch mehrere, oft mehrere Monate dauernde Aufenthalte in Forschergruppen, in denen man unter direkter Anleitung des Arbeitsgruppenleiters – oft ist dies ein Professor – oder eines anderen qualifizierten Wissenschaftlers aktiv an einem aktuellen Forschungsprojekt mitwirkt. Aus diesem engen Kontakt mit einer Forschergruppe und deren Themenstellung entwickelt man in der Regel später das Thema für die eigene Diplomarbeit und – sofern angesterbet − für eine Doktorarbeit. Der Bachelor- / Master-StudiengangDas Bachelor-Studium besteht grundsätzlich aus einem viersemestrigen Grundstudium plus einem zweisemestrigen Hauptstudium. Nach diesen sechs Semestern muss eine wissenschaftliche Arbeit angefertigt werden, wofür ca. drei bis vier Monate zur Verfügung stehen sollen. An einen erfolgreichen Bachelor-Abschluss kann ein Master-Studium angeschlossen werden, wobei die Zulassung zu diesem zweiten Studienabschnitt an vielen Hochschulen vom Niveau des Abschneidens im Bachelor-Examen abhängig gemacht wird. Die Bachelor- / Master-Studiengänge werden aufgrund der Vereinheitlichung der Studienabschlüsse in Europa auch in Deutschland eingeführt (Bologna-Prozess). Das Grundstudium des Bachelor-Studiengangs Biologie entspricht im Prinzip dem Grundstudium des Diplomstudiengangs Biologie, der Master-Abschluss entspricht im Prinzip dem Diplom-Abschluss Biologie. LehramtsstudiengängeFür die diversen Lehrämter gibt es jeweils ein eigenes Curriculum, da jeder Lehrer mindestens für zwei Schulfächer ausgebildet werden muss. Vollwertiges zweites Hauptfach neben der Biologie ist meist ein weiteres naturwissenschaftliches Fach, jedoch ist zum Beispiel auch die Kombination Biologie / Germanistik oder Biologie / Sportwissenschaften möglich. Allerdings ist eine solche Fächerkombination relativ zeitaufwändig, da die Lehrveranstaltung zwischen derart unterschiedlichen Fachrichtungen von den Hochschullehrern nicht mit einander abgestimmt werden. Teil des Studiums sind ferner mehrere Praktika an Schulen, zu denen man in der Regel jeweils auch einen Vorbereitungs- und einen Nachbereitungskurs besuchen muss. Lehramt an GymnasienWie beim Diplom-Studiengang, so kann auch die Gliederung des Biologiestudiums der künftigen Gymnasiallehrer vor allem im Grundstudium von Universität zu Universität große Unterschiede aufweisen. An vielen Universitäten stehen die Anfangssemester im Zeichen der naturwissenschaftlichen Nachbarfächer Chemie, Physik und Mathematik, andere Universitäten bieten hingegen bereits im 1. Semester Praktika, Seminare und Vorlesungen zu biologischen Themen an. In der Regel besuchen die Studierenden für das Lehramt an Gymnasien im Grundstudium die gleichen biologischen Lehrveranstaltungen wie die künftigen Diplombiologen, mit Rücksicht auf das zweite Lehramtsstudienfach ist die Ausbildung in den Begleitfächern Physik, Chemie und Mathematik jedoch wesentlich weniger ausführlich. Das Grundstudium wird in der Regel nach vier Semestern mit einer mündlichen Zwischenprüfung in den Fächern Zoologie und Botanik abgeschlossen, hinzu kommen die Zwischenprüfungen im zweiten Hauptfach. Im Hauptstudium können auch die Lehramtsstudenten thematische Schwerpunkte setzen, haben aber häufig weniger Auswahlmöglichkeiten als Diplom- oder Magister-Studenten und müssen in der Regel Botanik und Zoologie als Schwerpunkte wählen. Hinzu kommen Lehrveranstaltungen zur Didaktik der Biologie. Das Studium kann nach mindestens vier Semestern Hauptstudium mit der 1. Staatsprüfung abgeschlossen werden. Wahlweise kann sich daran eine Doktorarbeit anschließen. Lehramt an RealschulenIm Unterschied zum Lehramt an Gymnasien, wo die Studierenden überall relativ freie Möglichkeiten bei der Kombination ihrer Hauptfächer haben, ist die Wahlmöglichkeit – abhängig von den Bestimmungen des jeweiligen Bundeslands – zum Teil erheblich eingeschränkt. In Bayern ist beispielsweise nur die Kombination Biologie / Chemie und Biologie / Physik erwünscht, während in Hessen die Fächerkombination nahezu beliebig gewählt werden kann. Die Studiendauer beträgt in der Regel ca. 6 bis 8 Semester und wird durch einen relativ hohen Anteil fachdidaktischer Lehrveranstaltungen geprägt. Zusätzlich zu den künftigen Unterrichtsfächern muss ein Begleitstudium absolviert werden, das aus den so genannten Grundwissenschaften Politikwissenschaft, Soziologie, Pädagogik und Pädagogischer Psychologie besteht. Lehramt an GrundschulenBereits in der Grundschule/Primarschule/Volksschule werden die Schülerinnen und Schüler im Sachunterricht mit biologischen Themen konfrontiert, hauptsächlich mit verschiedenen Ökosystemen, wie z. B. mit Wald und Wiese sowie mit den Lebensgewohnheiten von Tieren. Entsprechend weicht die Ausbildung künftiger Lehrkräfte für die Grundschulen stark von der Ausbildung der übrigen Lehrämter ab: Biologische Themen werden in erster Linie unter dem Aspekt der Vermittlung von einfachem Grundwissen erarbeitet, die Fachdidaktik steht im Mittelpunkt der Ausbildung für dieses Lehramt. Das Studium dauert in der Regel sechs bis sieben Semester. Biologie als NebenfachNeben den Biologie-Studiengängen gibt es auch die Möglichkeit, während eines Hochschulstudiums in einem anderen Gebiet dem Fach Biologie zu begegnen. Nach Abschluss einiger dieser Studiengänge ist es ebenso wie nach Abschluss eines Biologiestudiums möglich, über ein biologisches Thema zu promovieren. Sofern es die Bestimmungen der jeweiligen Universität erlauben, kann Biologie u.a. als Nebenfach gewählt werden bei einem Studium im Fachgebiet Biochemie, Biomedizin, Medizin, Pharmazie, Psychologie, Umweltwissenschaften (wie Landschaftsplanung, Landschaftsökologie oder Geoökologie), Forstwissenschaft, Interdisziplinäre Naturwissenschaften, Chemie, Physik / Biophysik und Bewegungswissenschaft / Sportwissenschaft. Nach dem BiologiestudiumBiologen können an sehr unterschiedlichen Arbeitsplätzen eingesetzt werden, Voraussetzung ist jedoch häufig die Promotion. Primär werden sie in der Forschung, sei es an der Universität, sei es in der Industrie (vor allem in der Pharmaindustrie), tätig sein. Zudem gibt es noch andere Forschungseinrichtungen wie z. B. die Max-Planck-Gesellschaft. Mit dem entsprechenden Abschluss kann ein Absolvent auch an Schulen unterrichten. Ebenso besteht die Möglichkeit, in Behörden (z. B. Umweltschutz), als Wissenschaftsjournalist, als Lektor in einem wissenschaftlichen Verlag oder als wissenschaftlicher Dokumentar zu arbeiten. LiteraturStudienführer
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Biologiestudium aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |