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Bewegungswissenschaft



Bewegungslehre kann als historisch gewachsenes interdisziplinäres Gebiet der Sportwissenschaft betrachtet werden, das sich aus der Bewegungslehre der Leibesübungen heraus entwickelt hat und sich mit Themen und Problemkreisen aus dem Bewegungsbereich im weiteren Sinne beschäftigt, das heißt Bewegungslehre als "Lehre" und als Gebiet der Forschung definieren sich von der sportlichen Bewegung her. Bewegungslehre gilt als fach- bzw. themenübergreifendes Teilgebiet, das sich in vielfältiger Weise, etwa bei den Themen Lernen, Entwicklung, Verhalten und Handeln mit der Sportpsychologie aber auch der Sportpädagogik überschneidet.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Teilgebieten hat die Bewegungslehre keine so genannte Mutterwissenschaft, an der sie sich orientieren könnte. Anfänglich sollte die Bewegungslehre Einsichten und Kenntnisse über Bewegungsformen und Bewegungstechniken für die Gestaltung von Lernen und Unterricht bereitstellen, später konstituierte sie sich als eigenständige Disziplin. Im Zusammenhang mit dieser Verwissenschaftlichung bildeten sich verschiedene Konzepte und Betrachtungsweisen heraus mit der Folge einer Ausdifferenzierung und Spezialisierung. In der Entwicklung der Bewegungswissenschaft haben sich in neuerer Zeit vier Betrachtungsweisen besonders durchgesetzt: Die biomechanische, die ganzheitliche, die funktionale und die fähigkeitsorientierte Betrachtungsweise. Die Bewegungswissenschaft beschäftigt sich mit den verschiedenen Faktoren und Aspekten, die für das Zustandkommen menschlicher und sportlicher Bewegungen bedeutsam sind.

Sie untersucht als grundlagen- und anwendungsorientierte Disziplin:

  • Die Bedeutung der Bewegung als grundlegende Dimension menschlichen Verhaltens
  • Die Veränderung des Bewegungsverhaltens durch Entwicklungs- und Lern- und Lehrprozesse

(siehe Modelle der Bewegungssteuerung, Training (Sport))

  • Verlauf, Strukturen & Funktionen von Bewegungstechniken / Bewegungshandlungen

Für den anwendungsbezogenen Bereich ist heute allerdings immer noch der Begriff Bewegungslehre gebräuchlich. Der Bereich der Biomechanik mit seiner naturwissenschaftlich-technischen Ausrichtung zur quantitativen Erfassung sportlicher Bewegung, ist heute ein weitgehend eigenständiger Theoriebereich, der immer mehr auch traditionell der Bewegungslehre und Sportmotorik zugeordnete Themen in seine Fragestellung einbezieht.

Bewegungswissenschaft gilt außerdem als Integrationsdisziplin, die sich sowohl mit dem äußerlich sichtbaren Verlauf als auch den körperinternen Steuerungs- und Funktionsprozessen, die dem Zustandekommen der sichtbaren Bewegungsvollzüge zugrunde liegen, beschäftigt. Unterschieden wird zwischen Außen- und Innenaspekt (Mechling, Grosser) (auch als Fremd und Eigensicht bezeichnet), Bewegung und Motorik (Roth), Bewegung und Sensomotorik (Daugs), Produkt- und Prozessbereich (Göhner).


Biomechanik als Teildisziplin der Biophysik untersucht die Strukturen und Funktionen biologischer Systeme unter Verwendung des Begriffsapparates, der Methoden und Gesetzmäßigkeiten der Mechanik. Bei der Biomechanik des Sports ist der menschliche Körper, seine Bewegungs-möglichkeiten und die sportliche Bewegung Gegenstand der wissenschaftlichen Untersuchung.

Aufgaben: objektive und quantitative Beschreibung und Erklärung sportlicher Bewegungstechniken

Methoden: mechanische, elektronische und optische Messverfahren

Gebiete: nach Messverfahren werden unterschieden: Mechanik mit Kinematik, Dynamik, Statik & Kinetik

Motologie ist die Bezeichnung für eine neue, aus der Psychomotorik entstandene, persönlichkeits- und ganzheitlich orientierte Wissenschaft, deren Gegenstand die menschliche Motorik als Funktionseinheit von Wahrnehmen, Erleben, Denken und Handeln ist.

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Bewegungswissenschaft aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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