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Besenreiser



Besenreiser (in der Fachsprache der Inneren Medizin als spezielle Unterform der Varikose definiert) sind kleine modifizierte, direkt unter der Hautoberfläche liegende, sichtbare netz- oder fächerförmige Venen. Sie werden häufig auch fälschlich Besenreißer geschrieben, wodurch eine scheinbare Verwandtschaft zum Verb "reißen" vorgetäuscht wird. Tatsächlich kommt der zweite Wortbestandteil aus der Botanik, wo Reiser soviel wie Zweig bedeutet (s. a. Reisig). Aufgrund der äußerlichen Ähnlichkeit der Äderchen zu den dünnen Reisigästchen, die bis ins vergangene Jahrhundert hinein zu (Kehr-)Besen verarbeitet worden waren, kamen die Besenreiser zu ihrem Namen. Sie treten hauptsächlich in den Beinen und Waden auf und entstehen, wenn die in den tiefer gelegenen Venen liegenden Venenklappen den Rückfluss des Blutes verhindern. Dann kann es auch in den kleineren subkutanen (d. h. direkt unter der Haut liegenden) Äderchen zu einem Blutstau kommen. Durch den permanent erhöhten Blutdruck in diesen feineren Äderchen büßen diese im Laufe der Zeit ein Vielfaches ihrer ursprünglichen Elastizität ein. Die Venen weiten sich und werden als rote oder bläuchliche geschlängelte Linien sichtbar.

Behandlung

Da Besenreiser ein erster Hinweis für eine Erkrankung des tieferliegenden Venensystems sein können, sollte vor einer Behandlung immer das tieferliegende Venensystem untersucht werden, um eine Erkrankung dieses Venensystems auszuschließen. Die Untersuchung erfolgt mittels Ultraschall und ist für den Patienten vollkommen schmerzlos. Stellt der Arzt eine krankhafte Veränderung des tieferliegenden Venensystems fest, ist dieses entsprechend zu behandeln. Ansonsten ist eine Behandlung ausschließlich der Besenreiser ausreichend.

Man kann Besenreiser und ihre Zuflussgefäße durch Verödung (Sklerosierung) oder mit einem Laser entfernen. Bei der Verödung wird ein 100 % reiner medizinischer Alkohol direkt in die Besenreiser eingespritzt. Der Alkohol verdrängt das Blut und die Besenreiser verschwinden sofort. Der eingespritze Alkohol reizt die Gefäßwände der Besenreiser und regt an, das der behandelte Venenabschnitt innerhalb von 4 bis 6 Wochen verwächst.

Moderne Methoden verwenden anstatt eines flüssigen Alkohols zur Verödung einen sehr feinen Schaum aus Alkohol (Mikroschaumverödung). Dieser Mikroschaum (Wirkstoff: Polidocanol 0,5–2 %) wird mit einer speziellen Kanüle (Schmetterlingskanüle) in den Besenreiser injiziert. Der aufgeschäumte Alkohol hat gegenüber dem flüssigen Alkohol den Vorteil, daß in den zu behandelnden Venen das Blut besser verdrängt wird und ein besserer und längerer Kontakt des Alkohols mit der Venen-Innenwand erreicht wird. Der Mikroschaum wird vom Körper vollkommen abgebaut und als Flüssigkeit ausgeschieden. Im Körper bleibt nichts zurück. Die Behandlung dauert nur etwa 30 Minuten und ist für den Patienten vollkommen schmerzlos. Eine Narkose ist also nicht erforderlich; die Einstichstelle kann auf Wunsch des Patienten örtlich betäubt werden. Da die Behandlung ganz ohne chirurgische Schnitte auskommt, entstehen auch keine Narben und das kosmetische Ergebnis ist hervorragend. Mit dieser Methode können nicht nur kleine Besenreiser behandelt werden, sondern auch Venenknäuel und (kleinere) Krampfadern.

Ganz oberflächlich liegende Besenreiser kann man mit einem speziellen Laser oder auf natürliche Art mit Blutegeln behandeln.

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Besenreiser aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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