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Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik



Eine Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik ist ein Spezialkrankenhaus für die medizinische Behandlung von Folgen aus Arbeitsunfällen. Träger sind die gesetzlich vorgeschriebenen Unfall-Versicherungen - die Berufsgenossenschaften. So entstand z. B. das Bergmannsheil in Bochum 1890 als erstes Unfallkrankenhaus der Welt im Zusammenhang mit der Versorgung verletzter Bergleute.

Die Hauptdisziplin der traumatologischen Schwerpunktkliniken ist die Chirurgie. Zur Behandlung kommen sämtliche akuten Verletzungen und deren Folgezustände. Diese können nach Arbeits- oder Verkehrsunfällen auftreten. Aufgrund der OP-Kapazitäten und -Erfahrungen werden aber auch Chronische Gelenkerkrankungen oder abgenutzte Schulter-, Hüft-, Knie- und Sprunggelenke therapiert. In der Unfallchirurgie werden somit vom schwerst Mehrfachverletzten, Patienten mit dem so genannten Polytrauma, bis zum einfachen Bänderabriss alle Verletzungen behandelt.

Eine Unfallklinik ist meistens spezialisiert auf Intensivmedizin, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie mit Schwerpunkten in den Bereichen Orthopädie/Querschnittverletzte, Handchirurgie und Brandverletzte. Die Plastische Chirurgie als Oberbegriff und die anderen Therapieziele erfordern immer auch eine umfassenden rehabilitative Ausstattung der jeweiligen Klinik , z. B. ein gut eingespieltes Team aus Ergotherapeuten, Krankengymnasten, Logopäden, Masseuren und Sporttherapeuten. Daneben kann es alle möglichen Abteilungen eines Krankenhauses der Maximalversorgungsstufe geben.

Erweiterungskapazitäten

Die Ausstattung im Intensivbereich dieser Kliniken muss neben den laufend benötigten Behandlungsplätzen auch immer Erweiterungskapazitäten für größere Unfälle oder Katastrophen bereit halten.

Typisch ist deshalb z. B. in einem solchen Zentrum für Schwerbrandverletzte, dass es eine spezifische Intensivstation mit sechs Betten gibt, die aber bei Bedarf schnell auf 12 Behandlungsbetten aufgestockt werden kann. Die Notfallbehandlung muss rund um die Uhr über das ganze Jahr vorgehalten werden. Und zwar möglichst in der Qualität die auch bei geringeren Patientenzahlen für eine optimalen Rehabilitationserfolg notwendig ist. Entsprechendes gilt auch für die anderen Fachrichtungen.

Eine solche Ausweitung ist nicht unbegrenzt möglich. Deshalb unterstützen sich die Kliniken gegenseitig im bundesweiten und teilweise grenzüberschreitenden Verbund. Meist sind die Kliniken deshalb auch Standort von Rettungshubschraubern bzw. Notarzt-Einsatz-Hubschraubern, über die eine Zusammenarbeit mit benachbarten Krankenhäusern relativ einfach möglich ist.

In Deutschland gibt es neun Berufsgenossenschaftliche Unfallkliniken:

  • Unfallkrankenhaus Berlin-Marzahn
  • Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum
  • Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Duisburg-Buchholz
  • Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Frankfurt am Main
  • Berufsgenossenschaftliche Kliniken Bergmannstrost Halle
  • Berufsgenossenschaftliches Unfallkrankenhaus Hamburg
  • Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Ludwigshafen
  • Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau (bei Garmisch-Partenkirchen)
  • Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Tübingen

Daneben betreiben die Berufsgenossenschaften zwei Kliniken für Berufskrankheiten:

  • Klinik für Berufskrankheiten Bad Reichenhall
  • Berufsgenossenschaftliche Klinik Falkenstein

Handchirurgie

Die Handchirurgie-OP´s (Mikrochirurgie) erfordern Spezialisten und eine besondere OP-Ausstattung.

Neben akut Unfallverletzten werden von niedergelassenen Ärzten oder anderen Kliniken zugewiesene Patienten untersucht, beraten und erforderlichenfalls zur stationären Aufnahme oder danach zu einer ambulanten Operation einbestellt.

Dabei kann es um Akutversorgung von Handverletzungen aller Schweregrade bis hin zu Amputationen oder komplexer Weichteil- und Knochenzerstörungen gehen. Die Funktionswiederherstellung an Händen und Armen nach Unfällen und Verletzungen durch Transplantation bzw. Verlagerung von Nerven oder Sehnen, der Aufbau von Knochendefekten oder die Korrektur von Fehlstellungen gehören in dieses Fachgebiet. Handchirurgische Wahleingriffe bei den verschiedensten Erkrankungen der Hand und des Unterarmes sind z.B. der Morbus Dupuytren der Finger, die Gelenkarthrose, das Karpaltunnelsyndrom, der Tennisellenbogen und verschiedene Tumore.

Eine Vielzahl der handchirurgischen Operationen werden in den letzten Jahren bereits erfolgreich ambulant durchgeführt.

Literatur

  • Landesverband Südwestdeutschland der gewerblichen Berufsgenossenschaften: Jahresbericht 2004 zu den BG-Unfallkliniken in Südwestdtland. Selbstverlag, Heidelberg.
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Berufsgenossenschaftliche_Unfallklinik aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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