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Bert Hölldobler



Bert(old) Hölldobler (* 25. Juni 1936 in Erling-Andechs/Obb) ist ein deutscher Verhaltensforscher, Soziobiologe und Evolutionsökologe.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Bert Hölldobler wurde als Sohn eines Mediziners und Zoologen geboren. Er studierte Biologie und Chemie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. 1966 wurde er in Würzburg mit einer Arbeit über das soziale Verhalten der Männchen bei den Holzameisen und die Organisation der Ameisenstaaten zum Dr. rer. nat. promoviert. 1969 habilitierte er sich an der Johann Wolfgang Goethe-Universität.

1971 erhielt er einen Ruf auf eine Professur für Zoologie ab der Universität Frankfurt. Von 1973 bis 1989 war er Professor für Biologie an der Harvard University in Cambridge, Massachusetts sowie an der Cornell University in Ithaca, New York und der Universität Zürich.

1989 kehrte er nach Deutschland zurück und übernahm den Lehrstuhl für Verhaltensphysiologie und Soziobiologie am Theodor-Boveri-Institut der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Er war zweiter Inhaber der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur im Sommersemester 2001 an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Seit seiner Emeritierung im Jahr 2004 lehrt Hölldobler an der Arizona State University in Tempe bei Phoenix, Arizona. Er lehrt dort an der "School of Life Sciences" und dem "Center for Social Dynamics and Complexity".

Wirken

Bert Hölldobler ist ein internationaler Spitzenforscher auf dem Gebiet der experimentellen Verhaltensphysiologie und Soziobiologie. Weitere Arbeitsgebiete sind Verhaltensphysiologie, Verhaltensökologie, Evolutionsbiologie, Soziobiologie, Chemische Ökologie und die Biologie sozialer Insekten.

Seine Arbeiten über soziale Insekten, besonders über Ameisen, brachten viele neue Erkenntnisse zur chemischen Kommunikation und Orientierungssinn von Tieren, zur Dynamik von Sozialstrukturen sowie zur Evolution von Tiergemeinschaften.

Er gewann zusammen mit Edward O. Wilson den Pulitzer-Preis 1991 für The Ants.

Auszeichnungen und Ehrungen

  • Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (1992)
  • Amerikanischer Wissenschaftspreis der Alexander-von-Humboldt-Stiftung (“U.S. Senior Scientist Prize of the Alexander von Humboldt Foundation”)
  • Werner Heisenberg-Medal of the Alexander von Humboldt Foundation
  • Körberpreis für die Europäische Wissenschaft (1996)
  • Ehrendoktorwürde im Fachbereich Biologie der Universität Konstanz (2000)
  • Bayerischer Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst (2003)
  • Alfried-Krupp-Wissenschaftspreis (2004)
  • Spezialpreis der Jury des Jackson Hole Wildlife Film Festival für den “The Ants—Nature’s Secret Power” (2005)
  • Treviranus-Medaille des Verbandes deutscher Biologen (vdbiol) (2006)

Mitgliedschaften (Auswahl)

  • Deutsche Zoologische Gesellschaft
  • Bayerischen Akademie der Wissenschaften (1986 korrespondierend, 1995 ordentlich)
  • National Academy of Sciences (1998)
  • American Academy of Arts and Sciences
  • American Philosophical Society

Schriften

  • B. Hölldobler, M. Lindauer 1985 Experimental Behavioral Ecology and Sociobiology
  • Hölldobler, Bert, Wilson, Edward O. 1990 The Ants ISBN 3-540-52092-9
  • Bert Hölldobler, Edward O. Wilson 1994 Journey to the Ants ISBN 0-674-48526-2
  • B. Hölldobler, E. O. Wilson 1995 Ameisen Die Entdeckung einer faszinierenden Welt
  • B. Hölldobler 1999 Multimodal signals in ant communication
  • B. Trunzer, J. Heinze, B. Hölldobler 1999 Social Status and Reproductive Success in Queenless Ant Colonies Behaviour
  • W. Federle, K. Rohrseitz, B. Hölldobler 2000 Attachment forces of ants measured with a centrifuge: Better 'wax-runners' have a poorer attachment to a smooth surface.
  • J. Liebig, C. Peeters, N.J. Oldham, C. Markstädter, B. Hölldobler 2000 Are variations in cuticular hydrocarbons of queens and workers a reliable signal of fertility in the ant Harpegnathos saltator?
  • K. Kohl, B. Hölldobler, H.J. Bestmann 2000 A trail pheromone component of the ant Mayriella overbecki Viehmeyer (Formicidae:Myrmicinae)
  • Wirth, R., Herz, H., Ryel, R.J., Beyschlag, W., Hölldobler, B. 2003 Herbivory of Leaf-Cutting Ants A Case Study on Atta colombica in the Tropical Rainforest of Panama ISBN 3-540-43896-3
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Bert_Hölldobler aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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