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Bernhard von Gudden



Bernhard von Gudden (* 7. Juni 1824 in Kleve; † 13. Juni 1886 im Starnberger See bei Schloss Berg) war ein deutscher Mediziner.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Von Gudden arbeite ab 1852 als Hilfsarzt in der badischen Irrenanstalt Illenau bei Achern. Im April 1855 wurde er zum Leiter der königlich Baierischen Kreisirrenanstalt Werneck berufen, hier war die Einrichtung der neu eröffneten Anstalt seine erste Aufgabe. 1869 wechselte Gudden als erster Direktor der 1870 eröffneten Irrenklinik Burghölzli nach Zürich, wo er auch eine Professur der Psychiatrie erhielt.

1873 wurde Gudden ordentlicher Professor der Universität München und Direktor der Oberbaÿerischen Kreisirrenanstalt München.

Dr. von Gudden ist einer der prominenten Psychiater der Vor-Freud-Zeit und spielt eine wesentliche Rolle bei der Absetzung König Ludwigs II. von Bayern. Er fand ungefähr gleichzeitig mit diesem den Tod im Starnberger See, wobei die näheren Umstände entsprechend kontrovers diskutiert werden. Anhand von Verletzungen und anderen Spuren an der Kleidung und im Seeboden wurde ersichtlich, dass zwischen beiden zuvor ein Kampf stattgefunden hat.

Er wurde in den persönlichen (nichtvererbbaren) Adelsstand erhoben und führte die Titel Königlicher Obermedizinalrat und Professor der Universität. Sein Grab ist bis heute (Stand 2004) auf dem Münchner Ostfriedhof erhalten (Grab Mauer links Nr.5).

Gudden war seit 1869 in Nachfolge von Wilhelm Griesinger zusammen mit Carl Westphal Herausgeber des Archiv für Psychiatrie und Nervenkrankheiten. Er war der Schwiegervater des Nürnberger Psychiaters und Universitätsprofessors Dr. Hubert Ritter von Grashey und der Großvater des Radiologen Rudolf Grashey.

Zitate

"Zuerst also Anatomie und dann Physiologie, wenn aber zuerst Physiologie, dann nicht ohne Anatomie." (Gesammelte und hinterlassene Abhandlungen, Bd. XXXI, Ueber die Frage der Localisation der Functionen der Grosshirnrinde)

Werke

  • Beiträge zur Lehre von den Scabies s.a. http://edocs.ub.uni-frankfurt.de/volltexte/2007/9217/
  • Experimentelle Untersuchungen über das Schädelwachstum

Literatur

  • S. Ganser: "B. v. Gudden." Deutsche Irrenärzte, herausgegeben von Theodor Kirchhoff, Bd. II, S. 47, Berlin 1924.
  • Ernst Grünthal: "Bernhard von Gudden." Große Nervenärzte, herausgegeben von Kurt Kolle, Bd. I, S.128-134, Stuttgart: Thieme 1970.
 
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