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Bellocq-Tamponade



Die sog. Bellocq-Tamponade oder hintere Nasentamponade dient zur Unterbindung von Nasenbluten (Epistaxis) bei einer Blutungsquelle in den hinteren Nasenabschnitten. Zu Blutungen in diesem Bereich kommt es meistens durch Frakturen (Nasenbein-, Septum-, Nebenhöhlenfrakturen).

Diese Form der Blutstillung geht auf den französischen Chirurgen Jean-Jacques Bellocq (1730-1807) zurück, und findet in abgewandelter Form auch in der heutigen Medizin noch ihren Platz.

Ursprüngliche Anwendung

Bellocq führte dem narkotisierten Patienten durch die Nase einen Faden ein und zog diesen durch den Mund wieder heraus. An dem Ende aus dem Mund befestigte er die Tampons, und zog am anderen Ende des Fadens um so die Tamponade in den hinteren Nasenabschnitten zu positionieren. Zusätzlich tamponierte Bellocq dem Patienten noch die Nasenlöcher.

Heutige Anwendung

In der heutigen Medizin wird diese Bellocq-Tamponade in einer abgewandelten Form angewandt, die für den Patienten weniger risikoreich ist. Es wird keine Narkose mehr benötigt, allenfalls etwas Sedativa (Beruhigungsmittel).

Die Bellocq-Tamponade wird unter Verwendung eines Urinkatheters (Dauerkatheter, s.a. Katheter) durchgeführt, der ca. 8-10cm (ungefähr der Abstand Nasenspitze-Ohrläppchen beim Patienten) in die Nase des Patienten eingeführt wird. In der Nase wird der Katheter mit 5-10ml NaCl 0,9% geblockt, sprich der Ballon hinter der Katheterspitze mit Kochsalzlösung aufgepumpt. Hiernach wird der Katheter langsam zurück gezogen, bis ein Widerstand spürbar ist. Nun sitzt der Ballon direkt in den hinteren Nasenabschnitten, und kann eine dort vorhandene Blutung durch Druck stoppen bzw. stark verringern. Damit der Katheter nicht verrutscht, wird dieser an der Nase selber laut Lehrbuch mit einer Péan-Klemme befestigt, was allerdings sehr unangenehm ist. Deshalb kommen hier eher Pflasterstreifen zum Einsatz.

Nicht angewandt werden darf diese Variante der Bellocq-Tamponade bei Verdacht auf oder gesicherter Liquorrhö (Austritt von Gehirnflüssigkeit durch Nase, Ohren oder Mund), da die Gefahr besteht, dass der Katheter intrakranial (im Gehirn) platziert werden könnte.

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Bellocq-Tamponade aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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