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Beckwith-Wiedemann-SyndromDas Beckwith-Wiedemann-Syndrom, auch unter den Synonymen Wiedemann-Beckwith-Syndrom, Wiedemann-Syndrom und Exomphalos-Makroglossie-Gigantismus-Syndrom (EMG-Syndrom) bekannt, ist ein genetisch bedingtes Großwuchs-Syndrom, das mit Fehlbildungen und Tumoren verbunden und auf eine Genmutation zurückzuführen ist. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
HäufigkeitDas Syndrom wurde im Jahr 1964 erstmals von anderen Syndromen abgegrenzt. Es tritt mit einer Häufigkeit von 1:15.000 bis 1:8000 auf. Heute sind mehr als 500 Fallbeispiele dokumentiert, von denen 15 % familiär bedingt auftraten. Bestehende Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen der aktuellen Auftrittswahrscheinlichkeit und einer intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI) werden untersucht. SymptomeDas Geburtsgewicht und die Geburtslänge von Säuglingen mit dieser Besonderheit sind meist größer als üblich und es kann vorkommen, dass das Größenwachstum asymmetrisch ist. Die Viszeromegalie zeigt sich in einer Leber-, Milz- oder Nierenvergrößerung, häufig liegt eine vergrößerte Zunge (Makroglossie) vor. Fehlbildungen der Bauchwand, wie Nabelbrüche (Nabelhernien) oder Nabelschnurbruch (Omphalozele), gehören zum Spektrum, ebenso Nierenauffälligkeiten (Nierenzysten oder Stauungsniere (Hydronephrose)). In den ersten Lebenstagen kann es zu schweren Hypoglykämien (Glukosespiegelabsenkung unter den Normwert) kommen. Im Kopfbereich fällt ein ungewöhnlich klein ausgebildeter Schädel (Mikrozephalie) auf, hervortretende Augen (Exophthalmus), eine Mittelgesichtshypoplasie und Eindellungen am dorsalen Helixrand der Ohren (Kerbenohren). Embryonale Tumore, besonders Wilms-Tumoren, treten in Abhängigkeit von den genetischen Ursachen mit erhöhter Wahrscheinlichkeit auf. Genetische UrsacheGenetische Ursache ist eine Veränderung der Gene IGF-2 (Insulin Growth Factor 2) und H19, die auf der Bande 11p15.5 des Chromosoms 11 liegen. Bei den meisten Kindern mit diesem Syndrom wird IGF2 paternal (väterlicherseits) und maternal (mütterlicherseits) exprimiert, d. h. beide Allele, die IGF2 tragen exprimieren es auch. Bei zehn von 100 Kindern liegt eine paternale uniparentale Disomie vor (beide Chromosomen 11 werden vom Vater geerbt, keins von der Mutter). Bei fünf bis zehn von 100 Kindern ist eine Hypermethylierung von H19 im Zusammenhang mit der biallelen Expression von IGF-2 nachzuweisen. Als Folge kommt es gehäuft zur Entstehung von Tumoren (z. B. Wilms-Tumore). Die beiden Gene IGF2 und H19 werden durch einen gemeinsamen Enhancer kontrolliert. Üblicherweise wird maternal (mütterlicherseits) die Wirkung des Enhancers auf IGF2 durch einen Insulator blockiert, so dass nur H19 maternal exprimiert wird. Paternal (väterlicherseits) werden beide Gene exprimiert, da der Insulator hier aufgrund einer Methylierung von H19 nicht wirken kann. Durch Mutationen kann es zur verstärkten Methylierung und zur unüblichen Expression der Gene kommen, was zur Entstehung des Beckwith-Wiedemann-Syndroms führt. Siehe auchHochwuchs, Riesenwuchs, Zystenniere, Harnstauungsniere, Minderwuchs Literatur
Kategorien: Genetische Störung | Krankheitsbild in der Kinderheilkunde |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Beckwith-Wiedemann-Syndrom aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |