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Basis-Bolus-Therapie



Die Basis-Bolus-Therapie (auch Basis-Bolus-Konzept) beschreibt als das Modell einer Insulintherapie bei Diabetikern mit zwei unterschiedlichen Insulinen. Dadurch wird versucht, die natürlichen Wirkkurven von Insulinen bei Gesunden nachzuvollziehen.

Insulinwirkung bei Gesunden

Bei gesunde Menschen geben die Inselzellen der Bauchspeicheldrüse kontinuierlich Insulin ab und sorgen so für einen gleichmäßigen, niedrigen Blutzuckerspiegel, der kurz nach der Aufnahme von Nahrungsmitteln stark ansteigt und erst wieder absinkt, wenn die in der Nahrung enthaltenen Kohlenhydrate verdaut sind. Bei kurzwirkenden Kohlenhydraten (z. B. Marmelade oder Cola) sinkt er schnell wieder ab, bei langwirkenden (z. B. Nudeln, Kartoffeln) sinkt der Insulinspiegel erst nach einer längeren Zeit wieder auf den Grundpegel ab.

Insulinwirkung durch die Basis-Bolus-Therapie

Dieses Wirkverhalten soll durch die Basis-Bolus-Therapie nachempfunden werden. Dazu verwendet man zwei verschiedenen Insuline, ein langwirkendes um die Grundversorgung (Basis) sicherzustellen und ein kurzwirkendes, das impulsartig (Bolus) bei den Mahlzeiten gegeben wird, um den Blutzuckeranstieg abzufangen. Auch die Insulingabe bei Nichtdiabetikern folgt diesem Muster.

Mit den aus tierischen Zellen gewonnenen Insulinen war eine genaue Imitation der natürlichen Insulinwirkung nicht möglich, da deren Wirkdauer für die Basisversorgung zu kurz (meist bis ca. 12 Stunden) und für einen Bolus der Eintritt der Wirkung nach dem Spritzen recht lang dauerte. Deshalb musste das Basisinsulin drei bis viermal am Tag gespritzt werden um eine kontinuierliche Grundversorgung aufrecht zu erhalten und das Bolusinsulin musste schon eine kurze Zeit vor den Mahlzeiten gespritzt werden (Spritz-Eß-Abstand), ohne dass immer genau eingeschätzt werden konnte, wieviel Broteinheiten das Essen wirklich hat.

Erst mit der Entwicklung so genannter Insulinanaloga, gentechnisch gewonnener Stoffe die wie Insuline wirken, aber in der Natur nicht vorkommen, ist es möglich, durch die Basis-Bolus-Therapie einen annähernd natürlichen Insulinspiegel zu erreichen. So hat das von Sanofi-Aventis vertriebene Insulinanalogon Lantus eine maximale Wirkdauer von annähernd 24 Stunden, das von Lilly vertriebene Humalog seine Wirkspitze nach einer Stunde und eine maximale Wirkdauer von 2-3 Stunden. Das ermöglicht, erst beim oder kurz nach dem Essen das Insulin zu spritzen und so die durch die Mahlzeit verursachte Spitze des Blutzuckerspiegels genau abfangen zu können.

Zu beachten ist allerdings, dass der Mensch schnellwirkende Kohlenhydrate (hoher glykämischer Index) wesentlich schneller aufnimmt als das Analoginsulin seine maximale Wirkung entfacht. Aus diesem Grund emfielt es sich auch bei der Injektion von Insulinanaloga min. 5 Minuten zu Spritz Ess Abstand einzuhalten. So können hohe Post Prandial Werte reduziert werden.

 
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