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Bartonella henselae
Bartonella henselae ist ein gramnegatives Stäbchenbakterium. Es gilt als Erreger der Katzenkratzkrankheit. Weiteres empfehlenswertes FachwissenBartonella spp. sind gramnegative, aerobe, fakultativ intrazelluläre Bakterien. Sie gehören zur Klasse der Alphaproteobakterien und sind phylogenetisch eng mit Brucella spp., Agrobacterium spp. und Rhizobium spp. verwandt. Bis 1993 war Bartonella bacilliformis die einzige bekannte Spezies der Gattung Bartonella, dann wurden aufgrund molekulargenetischer Analysen die Gattungen Rochalimaea und Grahamella in die Gattung Bartonella eingegliedert. Die Spezies Bartonella henselae ist erst seit 1990 bekannt, gewinnt jedoch zunehmend an medizinischer Bedeutung und wird deswegen als „new emerging pathogen“ bezeichnet. Der Verlauf einer Bartonella henselae-Infektion hängt hauptsächlich vom Immunstatus des Patienten ab. Beim immunkompetenten Patienten führt eine Infektion in der Regel zur „Katzenkratzkrankheit“ (KKK). Bei dieser durch junge Katzen oder Katzenflöhe auf den Menschen übertragenen Erkrankung tritt zu Beginn typischerweise eine Papel an der Inokulationsstelle auf, der eine zumeist selbstlimitierende Lymphadenitis der regionalen Lymphknoten folgt. Eine atypische KKK, die in etwa 10% der Fälle auftritt, kann sich in sehr verschiedenen klinischen Manifestationen wie z. B. dem Parinaud’schen okuloglandulären Syndrom oder in Enzephalitiden äußern. Die Fähigkeit, vaskuloproliferative Krankheitsbilder beim Menschen auszulösen, ist eine herausragende Eigenschaft von Bartonella spp. In erster Linie leiden immunsupprimierte Patienten [z. B. acquired immune deficiency syndrom (AIDS)-Patienten] an diesen Erkrankungen, die als „Bazilläre Angiomatose“ (BA), sofern sie sich an der Haut oder inneren Organen manifestiert, oder als „Peliosis hepatis“ (PH) bei Befall der Leber bezeichnet werden. 1983 wurde zum ersten Mal von einem Fall dieser „atypischen subkutanen AIDS-assoziierten Infektion“ berichtet. 1991 wurde Bartonella henselae als auslösendes Agens der „Bazillären Angiomatose“ über den Nachweis der 16S-rDNA, die hohe Homologie zu der von Bartonella quintana aufwies, identifiziert und nur ein Jahr später aus vaskuloproliferativen Haut-, Knochen- oder Leberläsionen von Erkrankten kultiviert. Heute gelten sowohl Bartonella henselae als auch Bartonella quintana als Auslöser der BA oder PH. Der molekulare Nachweis eines bis dahin unbekannten humanpathogenen Bakteriums stellt bis heute einen Meilenstein in der Diagnostik bakterieller Infektionen dar, die durch nicht- oder nur schlecht-kultivierbare Erreger hervorgerufen werden. QuellenPD Dr. med. Volkhard A. J. Kempf, Nationales Konsiliarlaboratorium für Bartonella-Erkrankungen, Tübingen PD Dr. Gerd J. Ridder, Freiburg
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Bartonella_henselae aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |