Um alle Funktionen dieser Seite zu nutzen, aktivieren Sie bitte die Cookies in Ihrem Browser.
my.bionity.com
Mit einem my.bionity.com-Account haben Sie immer alles im Überblick - und können sich Ihre eigene Website und Ihren individuellen Newsletter konfigurieren.
- Meine Merkliste
- Meine gespeicherte Suche
- Meine gespeicherten Themen
- Meine Newsletter
Bakterienruhr
Die Bakterienruhr (syn.: Shigellose, Shigellendysenterie, Shigellenruhr, Bazillenruhr) bezeichnet die von Shigellen, einer Bakteriengattung, ausgelöste Durchfallerkrankung. Die Bakterienruhr ist von der durch den Parasiten Entamoeba histolytica verursachten Amöbenruhr zu unterscheiden. Eine Meldepflicht besteht bei Verdacht, Erkrankung und Tod. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Symptome und BeschwerdenDie Bakterienruhr hat eine Inkubationszeit von 2 - 7 Tagen. Die Krankheit beginnt mit kolikartigen Bauchschmerzen und Durchfall. Es kommt zu häufigen Stuhlentleerungen, die schmerzhaft sein können. Nach einigen Tagen tritt in der Regel die Genesung ein, doch es sind Fälle bekannt, in denen die Erkrankung tödlich endete. Der große Flüssigkeits- und Elektrolytverlust stellt die größte Gefahr dar, durch den es zu Nierenversagen, Kreislaufkollaps, Krämpfen und Koma kommen kann. Nach Art des Stuhls unterscheidet man die weiße und die rote Ruhr. Bei der weißen Ruhr ist der Stuhl schleimig und hell, bei der roten Ruhr blutig. Als Krankheitsfolge kann es zum Reitersyndrom kommen. Nach überstandener Erkrankung scheidet die Person noch etwa vier Wochen Erreger aus. UrsachenDie Ursache ist eine Infektion mit folgenden Arten von Bakterien:
KomplikationenBei schweren Verläufen kann es zu Komplikationen kommen, wie etwa Darmblutungen, Darmperforationen, Verlust von Wasser und Salzen (Elektrolyte) sowie die reaktive Arthritis. VerbreitungDie Bakterienruhr ist eine Erkrankung der Notzeiten, demzufolge tritt sie hauptsächlich bei einer geschwächten Immunabwehr auf. Heutige Fälle in Westeuropa tauchen entsprechend meist in Notquartieren auf. Der Mensch ist Erregerreservoir. Die Erkrankung tritt typischerweise im Sommer und Frühherbst auf, interessanterweise trat eine Ruhrepidemie in der DDR 1962 im April auf. Die Infektion erfolgt fäkal-oral, insbesondere über infizierte Nahrungsmittel oder Trinkwasser. Dabei ist eine Infektionsdosis von unter 100 Bakterien ausreichend. Im Gegensatz zu den ähnlichen Salmonellen sind Shigellen säurestabil, werden also im Magen nicht abgetötet. Vorbeugung und BehandlungDie grundlegende Vorbeugung sind Hygienemaßnahmen wie etwa Sauberkeit bei der Trinkwasser- und Nahrungszubereitung, regelmäßige Händedesinfektion und Fäkalienbeseitigung. Die Diagnose wird anhand der klinischen Symptome gestellt. Der Erreger wird durch kulturelle, bakteriologische Untersuchung eines Abstrichs aus dem Enddarm nachgewiesen. Die Therapie besteht aus einer Verbesserung der Immunabwehr des Patienten, Ersatz von Wasser und Elektrolyten sowie Antibiotika wie Chinolone oder Ampicillin intravenös. Da einige Shigellen durch R-Plasmide multiresistent sind, ist eine eventuelle Korrektur der Antibiotika nach Antibiogramm erforderlich. Bei krampfartigen Bauchschmerzen kann die Gabe eines Spasmolytikums wie N-Butylscopolamin sinnvoll sein. Obstipierende Mittel wie Loperamid unterdrücken zwar die Durchfälle, verzögern aber die Ausscheidung der Erreger aus dem Körper, sind deswegen höchstens kurzfristig einzusetzen. Quellen
Kategorien: Bakterielle Infektion | Meldepflichtige Krankheit |
|||||||||||||||||||||
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Bakterienruhr aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |