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Badedermatitis



  Die Badedermatitis (auch Zerkarien-Dermatitis oder Schistosomatiden-Dermatitis genannt) ist eine harmlose, aber unangenehme Infestation des Menschen mit Larven des Trematoden Trichobilharzia ocellata, die den Menschen als Fehlwirt irrtümlich befallen.

Inhaltsverzeichnis

Vorkommen

Die Erkrankung wurde in den 20er Jahren des 19. Jahrh. erstmals beschrieben und kommt heute weltweit, v.a. aber in Nordamerika und Mitteleuropa vor. Eigentlicher Endwirt sind Wasservögel, hauptsächlich Enten; Zwischenwirt sind Lungenschnecken.

Entwicklungszyklus

  Von T. ocellata befallene Wasservögel geben über ihren Kot Wurmeier ins Wasser ab. Die geschlüpften Larven (Zerkarien) befallen den Zwischenwirt und nach dortiger Vermehrung wird die neue Larvengeneration neuerlich ins Wasser abgegeben. Die Larven suchen sich einen neuen Endwirt, durchbohren dessen Haut und entwickeln sich in dessen Darm zu geschlechtsreifen Würmern. Die Larven werden vor allem bei Temperaturen über 24° freigesetzt; aus unbekannten Gründen wird auch die Haut von Badenden durchbohrt.

Krankheitsbild beim Menschen

Zunächst verursachen die Zerkarien Juckreiz, zwar nur eine geringfügige Lokalreaktion der Haut ähnlich einem Mückenstich und sterben nach kurzer Zeit ab, der Zweitbefall führt jedoch aufgrund des immunologischen Gedächtnisses zu einer wesentlich stärkeren Abwehrreaktion des Körpers, was sich nach mehreren Stunden als starker Juckreiz und Quaddel- bzw. Papelbildung bemerkbar macht. Nach 10 bis 20 Tagen heilen die Läsionen mit oder ohne Therapie vollständig ab.

Prophylaxe

  • Keine Enten füttern: Je mehr Futter, desto mehr Enten, mehr Kot und mehr Zerkarien,
  • flache und wasserpflanzenreiche Uferzonen meiden,
  • wasserfeste Sonnenschutzmittel verwenden,
  • nach dem Baden kräftig mit Handtuch abtrocknen, damit nur teilweise in die Haut eingedrungene Parasiten entfernt werden und Badekleidung zügig wechseln sowie
  • nicht kratzen, was Sekundärinfektionen verhindert.

Zur Zeit gibt es keine wirksame, ökologisch vertretbare Bekämpfungsmethode.

Badeteich im eigenen Garten

  • Bei der Planung auf eine Trennung der Schwimmzone von den bepflanzten Bereichen achten.
  • Es sollten Maßnahmen zur Vertreibung von Enten ergriffen werden. Enten suchen Gartenteiche häufig in den Monaten März/April auf. Sie sind nachtaktiv. Neben der Verschmutzung richten sie durch das Abfressen der Unterwasserpflanzen erheblichen Schaden im Teich an.
  • Die als Zwischenwirte dienenden Schnecken ernähren sich von abgestorbenen Pflanzenteilen. Deshalb sollten abgestorbene Pflanzenreste soweit möglich entfernt werden.
  • Da die von infizierten Schnecken ausgestoßenen Larven außerhalb der Schnecken nur ungefähr 24 Stunden überleben, ist das Absammeln der Schnecken mit einem Kescher eine Möglichkeit das Infektionsrisiko an Folgetagen merklich zu senken. Da die Schnecken durch ihre Rolle bei der Vertilgung von Algen und abgestorbenen Pflanzenteilen für das ökologische Gleichgewicht des Teiches wichtig sind, kann es allerdings langfristig zu einem vermehrten Algenwachstum kommen. Diese Maßnahme ist außerdem mühselig und nur bei Schwimmteichen praktikabel, die eine bestimmte Größe nicht überschreiten.

Siehe auch

Parasiten des Menschen

  • Lebenszyklus der Zerkarien; Schwierigkeiten der Bekämpfung
  • Forschungsprojekt am Naturhistorischen Museum Wien
  • Forscher entwickeln Schutzcreme gegen «Bade-Dermatitis»
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Badedermatitis aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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