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Baby FaeDas unter dem Namen Baby Fae (* 14. Oktober 1984; † 15. November 1984) bekannt gewordene Mädchen war ein prominenter Fall von Xenotransplantation und löste eine breite und zum Teil bis heute andauernde Debatte über medizinische Ethik aus. Weiteres empfehlenswertes FachwissenFallgeschichteBaby Fae war mit einem schweren Herzfehler (Linksherz-Hypoplasie) geboren worden und hatte nach damaligem Stand der Medizin keine Überlebenschance. Der Chirurg Dr. Leonard Bailey von der Loma Linda University in der Nähe von Los Angeles, der Forschungen auf dem Gebiet der Xenotransplantation betrieb, schlug vor, dem Mädchen ein Pavianherz zu transplantieren. Er spekulierte dabei u. a. darauf, dass die intrauterine Immuntoleranz so kurz nach der Geburt noch genügend stark ausgeprägt sein könnte, um eine Abstoßungsreaktion zu verhindern. In technischer Hinsicht war die Operation ein Erfolg: Bailey, der über langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der Transplantationsmedizin verfügte, konnte das Herz am 26. Oktober 1984 erfolgreich verpflanzen, und seine Leistung genügte zur Aufrechterhaltung des Blutkreislaufs. Die Abstoßungsreaktion war allerdings stärker als von Bailey erwartet, und Baby Fae verstarb zwanzig Tage nach der Operation an immunbedingter Zerstörung des verpflanzten Herzens. Der Fall im medizinisch-ethischen KontextBaby Fae war weder der erste noch der letzte Fall einer Xenotransplantation Pavian-Mensch. Seine ethische Signifikanz verdankt der Fall einerseits der generellen ethischen Problematik der Xenotransplantation (siehe dort), andererseits aber auch dem Stand der Forschung zum Erwerb der Immunkompetenz, welche eine tödliche Abstoßung als extrem wahrscheinlich erscheinen ließ und von Bailey schlicht ignoriert wurde. Auf spätere Fragen, weshalb er einen evolutionär relativ weit vom Menschen entfernten Primaten (im Gegensatz etwa zu einem Schimpansen) als Spender gewählt habe, antwortete Bailey außerdem, dass er nicht an die Evolutionstheorie glaube. Der Fall wird heute allgemein als Beispiel einer unzureichenden ethischen Review genannt, durch die ein ambitionierter Chirurg einen im Prinzip überflüssigen Menschenversuch durchführen konnte, der das Leiden des Patienten um einige Tage verlängerte, ohne dadurch seinen sicheren Tod abwenden zu können. ReferenzenBailey L. et al. (1985): Baboon-to-human cardiac xenotransplantation in a neonate. JAMA 254(23):3321-9.
Kategorien: Medizinethik | Transplantationsmedizin |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Baby_Fae aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |