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Dutasterid



Steckbrief
Name (INN) Dutasterid
Wirkungsgruppe

5α-Reduktase-Hemmer

Handelsnamen

Avodart®

Klassifikation
ATC-Code G04CB02
CAS-Nummer 164656-23-9
Verschreibungspflichtig: Ja

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Fachinformation (Dutasterid)
Chemische Eigenschaften

IUPAC-Name: N-[2,5-Bis(trifluormethyl)phenyl]- 3-oxo-4-aza-5α-androst-1-en- 17β-carboxamid
Summenformel C27H30F6N2O2
Molare Masse 528,53 g/mol

Dutasterid ist ein 5α-Reduktase-Hemmer, der die Umwandlungsrate von Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT) senkt und dadurch die DHT-Konzentration vermindert. Es wird als Arzneistoff zur Behandlung der benignen Prostatahyperplasie (BPH) eingesetzt. Der Handelsname des in Deutschland erhältlichen Fertigarzneimittels des Herstellers GlaxoSmithKline (GSK) lautet Avodart®.

Inhaltsverzeichnis

Anwendungsgebiete

Dutasterid wird zur Behandlung der Symptome der Benignen Prostatahyperplasie (BPH) eingesetzt. Auch zur Minderung des Risikos des akuten Harnverhalts und von Prostataoperationen kommt Dutasterid bei bestehenden BPH-Symptomen zum Einsatz.

Pharmakologie

Dutasterid hemmt die 5α-Reduktase-Isoenzyme vom Typ 1 und 2, die für den Abbau des Hormons Testosteron zu Dihydrotestosteron verantwortlich sind. Es senkt auf diese Weise die Konzentration des zirkulierenden Dihydrotestosterons. Diese Umwandlung erfolgt größtenteils in der Prostata, der Leber und der Haut. In den Zellen dieser drei Organe bindet DHT am Zellkern. Speziell in den Prostata-Zellen steigert DHT die Zellteilungsrate des Prostatagewebes und sorgt für deren Vergrößerung. Dutasterid ist derzeit nur für Behandlung der Benignen Prostatahyperplasie (BPH) zugelassen. Das ähnliche Finasterid wird darüber hinaus auch zur Behandlung der androgenetischen Alopezie mit einem Fünftel der BPH-Arzneistoffdosis angewendet.

Nebenwirkungen

Nebenwirkungen treten bei Dutasterid häufiger und intensiver auf als bei Finasterid. Grund hierfür ist die stärkere Hemmung von DHT im Blutplasma:

  • Impotenz: 6,0 %
  • Verminderte Libido: 3,7 %
  • Ejakulationsstörung: 1,8 %
  • Gynäkomastie: 1,3 %

Die Nebenwirkungen können nach Absetzen der Therapie noch bis zu ca. sechs Monate anhalten. Grund hierfür ist die lange Plasmahalbwertszeit von Dutasterid von ca. fünf Wochen.

Gebrauch gegen Haarausfall

Bei einer ärztlichen Verschreibung von Dutasterid gegen androgenetische Alopezie handelt es sich um einen sogenannten Off-Label-Use. Der Fachausdruck off-label-use bezeichnet die Verwendung eines Arzneistoffs außerhalb der zugelassenen Indikation. Dutasterid ist derzeit nicht zur Behandlung der androgenetischen Alopezie zugelassen, anders als der pharmakologisch und chemisch eng verwandte Wirkstoff Finasterid, dessen Indikationen BPH und androgenetische Alopezie sind. 0,5 mg Dutasterid sind in der Lage, die Konzentration von DHT in der Kopfhaut stärker zu senken als die zehnfache Menge an Finasterid, bei einer höheren Nebenwirkungsrate. Der Hersteller von Dutasterid, GlaxoSmithKline, hat nach Publizierung einer Phase-II-Studie bisher keine Phase-III-Studie zur Behandlung der androgenetischen Alopezie durchgeführt, die zur Zulassung für eine Indikation nötig wäre.

Kontraindikationen

Nicht eingenommen werden darf das Präparat von Frauen, Kindern und Jugendlichen, ebensowenig von Personen mit schweren Leberfunktionsstörungen und Überempfindlichkeiten gegenüber anderen 5α-Reduktasehemmern.

Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Dutasterid aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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