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Autointoxikation



Unter Autointoxikation (Syn. Autotoxikose, englisch: autointoxication) versteht man den seltenen Zustand einer „Selbstvergiftung“ des Körpers mit Krankheitswert. (Etymologie: gr. aut(o) = selbst, eigen; gr. toxos = Gift; lat. intoxicatio = Vergiftung;) durch Substanzen oder Gifte die im eigenen Körper (endogen) gebildet werden. Diese Substanzen sind entweder körpereigene Stoffwechselprodukte oder stammen im Rahmen einer Infektion von Mikroorganismen (insbesondere als Bakterientoxine). Dieser Artikel beschreibt nicht die Selbsttötung (Suizid) oder den entsprechenden Versuch dazu durch eine bewusst eingeleitete Vergiftung.

ICD10: ICD R68.8.

Prinzipiell muss zwischen einem vermehrten Anfall derartiger Substanzen bei und/oder der verminderten Entfernung aus dem Körper bei bestimmten Krankheiten unterschieden werden.

Auch eine Azidose oder Alkalose kann in einem erweiterten Sinne als eine Autointoxikation verstanden werden.

Mitunter wird von Befürwortern der Colon-Hydro-Therapie (CHT) eine mögliche Autotoxikose durch eine mögliche mangelhafte Darmentgiftung bzw intestinale Autointoxikation nahegelegt.

Im 19. Jahrhundert gab es Vermutungen über autotoxische Vorgänge als Ursachen für eine große Anzahl an Erkrankungen.[1] [2]

Inhaltsverzeichnis

Entstehungsmechanismen

Der Körper produziert laufend Stoffwechselprodukte, die auf verschiedenen Wegen den Körper jedoch wieder verlassen (Entgiftung / Eliminierung). Nur im Rahmen von bestimmten Erkrankungen können die Konzentrationen Werte erreichen um Symptome oder weitere Schäden hervorzurufen.

Krankheiten, bei denen es zu einer Autointoxikation kommen kann

  • Erkrankungen der Niere: Urämie bei schwerer Niereninsuffizienz,
  • Erkrankungen der Leber: durch ein Leberversagen kann es zu Vergiftungserscheinungen kommen. Ursache können Hepatitiden sein. Gefürchtet ist das Leberkoma als Folge von derartigen Vergiftungeserscheinungen. Ein Beispiel ist auch die Neugeborenengelbsucht.
  • Stoffwechselerkrankunegen: Azetonämie bei Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit).
  • Verbrennungen: auch bei Verbrennungen kann es zu einer Autointoxikation kommen.

Diese Erkrankungen können dazu führen, dass eine geregelte Ausscheidung von Stoffwechselprodukten oder Bakterientoxinen nicht erfolgt oder abnorme Konzentrationen dieser Substanzen entstehen können.

Literatur

  1. Ernst E, „Colonic irrigation and the theory of autointoxication: a triumph of ignorance over science“, J Clin Gastroenterol, 24(4):196-8 Juni 1997
  2. Noll R,Historical review: Autointoxication and focal infection theories of dementia praecox, World J Biol Psychiatry. 2004 Apr;5(2):66-72
  • Chen TS, Chen PS,Intestinal autointoxication: a medical leitmotif, J Clin Gastroenterol. 1989 Aug;11(4):434-41
  • Smith J,Sir Arbuthnot Lane, chronic intestinal stasis, and autointoxication,Ann Intern Med. 1982 Mar;96(3):365-9
  • Alvarez WC,Origin of the so-called auto-intoxication symptoms, JAMA 72:8-13, 1919
  • Donaldson AN, Relation of constipation to intestinal intoxication, JAMA 78:884-888, 1922

Siehe auch

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Autointoxikation aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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