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AudiotherapieDie Audiotherapie (v. lat. ich höre, von audire hören und θεραπεία, altgr. Aussprache therapeía, „Dienst“, „Behandlung“) beschäftigt sich mit der Rehabilitation erwachsener hörgeschädigter Menschen. Sie ergänzt die medizinische Therapie und die Versorgung mit technischen Hilfsmittel. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Die Audiotherapie (engl. Aural Rehabilitation) unterstützt die aktive Auseinandersetzung mit dem Handicap. Dazu gehört die Entwicklung eines realistischen Selbstbild und das Erlernen geeignete Verhaltensstrategien. Hörgeschädigte Menschen sind meist auf Hörsysteme angewiesen. Neue Hörsysteme liefern oft deutlich veränderte Höreindrücke. Durch ein gezieltes Training wird die Habituation erleichtert und ein differenziertes Hören und Verstehen ermöglicht. Technische Hilfen wie Hörgeräte, Cochleaimplantat und ergänzende Kommunikationshilfen sollen optimal genutzt werden können. Die Förderung und Pflege der sozialen Kompetenz sollen den sozialen Status festigen und die Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen. Durch die Information über sozialrechtliche Bestimmungen werden die Betroffenen unterstützt, ihre Rechte in Anspruch zu nehmen. Audiotherapeutische AufgabenAudiotherapeutInnen wählen sich nach Vorbildung und Tätigkeitsbereich meist Schwerpunkte aus den allgemeinen Aufgaben: [1]
HörtrainingEine zentrale Aufgabe der Audiotherapie ist das Hörtraining (engl. Auditory Perceptual Training). Es soll ermöglichen, Schallereignisse durch Übungen zu identifizieren und die Spracherkennung zu verbessern. Beispiele für Übungen mit ansteigender Schwierigkeit:
Auch bei Erwachsenen hat sich die Wirksamkeit eines Trainings einzelner auditiver Leistungen (Ordnungsschwellen, Tonhöhenunterscheidung, Aufmerksamkeitsübungen und dichotisches Hören)nachweisen lassen.[2]. Der Begriff Hörtraining wird auch für die Gehörschulung von Musikern verwendet. Psychosoziale UnterstützungEine psychosoziale Unterstützung ist z.B. die Begleitung bei der Trauerarbeit, die mit dem Verlust der Hörfähigkeit zu leisten ist[3] Hierunter fällt die Stärkung der inneren Haltung als kompensatorische Kraft. Nach Richtberg[4] hängt die Schwere der Hörbehinderung nicht allein vom objektiven Verlust der Hörfähigkeit ab, sondern ganz wesentlich davon, wie sich die betroffene Person zur Störung stellt und wie sie damit umgeht, sich Freiräume schafft, die ein weitgehend aktives Leben ermöglichen. Die Kommunikation zwischen Hörgeschädigten und Hörenden ist wegen des eingeschränkten Verstehens oft mit erheblichen Schwierigkeiten und Missverständnissen verbunden. Die emotionale Wahrnehmungsfunktion ist oft eingeschränkt.[5] Hinzu kommt das Problem der Unsichtbarkeit von Hörbehinderungen und besondere Konfliktbelastungen (zum Beispiel am Arbeitsplatz: vermeintliche oder objektive Benachteiligungen bei Beförderungen, mangelnde Rücksichtnahme der Arbeitskollegen oder die Vermutung, dass sich Kollegen heimlich über die Behinderung lustig machen). AudiotherapeutInnen entwickeln mit den Klienten Lösungen und trainieren Empathie und soziale Kompetenz. Situation in DeutschlandWeiterbildungUmfassende Rehabilitationsmaßnahmen für Hörgeschädigte stehen nur in wenigen stationären Einrichtungen in Deutschland zur Verfügung. Um diese Lücke zu schließen, entstand auf Initiative des Deutschen Schwerhörigen Bundes (DSB) im Jahre 2000 in Zusammenarbeit mit der Akademie für Hörgeräteakustikin Lübeck ein erster Ausbildungsgang. Bis zum Jahr 2006 wurden ca. 100 Personen ausgebildet. Heute existierten zwei Weiterbildungsangebote:
BerufsbildAudiotherapeutInnen arbeiten als Angestellte in stationären Reha-Einrichtungen, in Beratungsstellen, bei HNO-Ärzten und bei Hörgeräteakustikern oder sind freiberuflich tätig. Audiotherapie ist kein geschützter Begriff oder Berufsbezeichnung. Die freiberuflichen AudiotherapeutInnen bemühen sich um die Anerkennung als Berufsstand und die Anerkennung als Heilmittelerbinger. Damit wäre die Kostenübernahme für ambulante Maßnahmen durch die Krankenkassen erleichtert. Quellen
Literatur
Kategorien: Hörbehinderung | Therapie |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Audiotherapie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |