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Atypischer teratoider/rhabdoider TumorDer atypische teratoide/rhabdoide Tumor, häufig auch als ATRT oder AT/RT abgekürzt, ist ein seltener bösartiger Hirntumor aus der Gruppe der embryonalen Tumoren, der nach der Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation als Grad IV eingeteilt wird. Atypische teratoide/rhabdoide Tumoren machen nur etwa 2% aller Hirntumoren bei Kindern aus. Ganz überwiegend sind Kinder in den ersten Lebensjahren betroffen.[1]. Wie Medulloblastome sind atypische teratoide/rhabdoide Tumoren in der hinteren Schädelgrube lokalisiert (52% der Fälle), können aber wie supratentorielle primitive neuroektodermale Tumoren (PNET) auch im Bereich der Hirnhemisphären auftreten. Sporadische Fälle, bei denen kein Zusammenhang mit einer erblichen Erkrankung erkennbar ist, aber auch ein familiäres Auftreten im Rahmen des sogenannten Rhabdoid-Prädispositions-Syndroms kommen vor. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Klinische ManifestationenDas klinische Bild ist abhängig von der Tumorlage und dem Alter des Kindes und nicht selten durch das rasche Tumorwachstum geprägt. Schläfrigkeit, Übelkeit und Erbrechen sind häufige, aber unspezifische Symptome. PathologieFür das histologische Bild dieses Tumors typisch ist die Anwesenheit von sogeannten rhaboiden Tumorzellen. Hierbei handelt es sich um relativ große Tumorzellen, die randständige prominente Nukleolen und intrazytoplasmatische Einschlüsse besitzen und deren Zytologie entfernt an die von Rhabdomyosarkomen erinnert. Mitotische Aktivität, Zelldichte und Kernpolymorphie sind erhöht. Tumornekrosen sind häufig. Der Tumor wächst unstrukturiert oder in papillären Strukturen, was die Abgrenzung gegenüber Plexuskarzinomen schwierig machen kann. Andererseits kommen neben Abschnitten mit rhaboiden Tumorzellen häufig auch kleinzellige Anteile vor, deren Histologie dem anderer embryonaler Tumoren wie dem Medulloblastom und dem PNET ähneln. PathogeneseMutationen des hSNF5/INI1 Gens auf Chromosom 22q11.2 die zu einer verminderten Expression des INI1-Proteins führen sind so charakteristisch, dass sich der immunhistochemische Nachweis einer fehlenden INI1-Expression in der Mehrzahl der Fälle zur Abgrenzung gegenüber anderen Tumoren diagnostisch nutzen lässt.[2][3] TherapieEine vollständige operative Entfernung kann häufig nicht erzielt werden. Im Rahmen der weiteren Behandlung, die auf jeden Fall im Rahmen klinischer Studien erfolgen sollte, schließt sich deswegen üblicherweise eine adjuvante Chemotherapie und im Rahmen eines individuellen Behandlungskonzepts in Abhängigkeit vom Alter des Kindes möglicherweise auch eine Bestrahlung an. Eine unter der Ägide der Gesellschaft für pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) initiierte Studie zur Behandlung von Kindern mit ATRT ist die RHABDOID-2007-Studie. PrognoseAuch nach vollständiger operativer Entfernung und initial gutem Ansprechen auf die Chemotherapie ist der weitere Verlauf häufig von erneutem Tumorwachstum geprägt. Kinder mit einem Alter von über drei Jahren scheinen eine etwas bessere Prognose zu haben.[4] Literatur
Einzelnachweise
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Atypischer_teratoider/rhabdoider_Tumor aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |