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Atemschrittmacher



Ein Atemschrittmacher ist ein Implantat mit elektrischer Stimulation des Zwerchfelles über den Phrenikusnerv zur Beatmung von Querschnittgelähmten, die vom Hals abwärts gelähmt sind.

Tetraplegiker mit hoher Querschnittverletzung (oberhalb C3 - siehe segmentale Innervation, Segmente der Wirbelsäule) müssen beatmet werden, da die Anregung (Innervierung) des Zwerchfells über die beiden Phrenikusnerven nicht mehr funktioniert. Früher geschah diese Beatmung mit Hilfe der so genannten eisernen Lunge - heute mit Intubationsbeatmungsgeräten über ein Tracheostoma.

Die funktionelle Elektrostimulation bietet eine Alternative, indem das noch intakte Zwerchfell inklusive der dazugehörigen Motornerven (Nervus phrenicus) für die Atmung wieder aktiviert wird. Ein implantierter Elektrostimulator reizt den/die Phrenikusnerven mit kleinen Elektroden, die dort angenäht sind. Das Zwerchfell kontrahiert sich und erzeugt dadurch einen Unterdruck in der Lunge.

Atemschrittmacher werden selten eingesetzt, obwohl die technischen Voraussetzungen gegeben sind. Der Hauptgrund dafür liegt bei den hohen Kosten für die Herstellung, Implantation und Wartung solcher Systeme.

Die Bezeichnung „Atemschrittmacher“ erfolgte in Analogie zum bekannteren Herzschrittmacher.


Siehe auch: Hirnschrittmacher, Darmschrittmacher, Blasenschrittmacher

 
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