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AtemgasAls Atemgas bezeichnet man ein Gasgemisch, das für Atmung mit Druckluftatemgeräten verwendet wird (Atemschutzgeräte der Feuerwehr, Lungenautomat beim Tauchen). Beim Einsatz von Atemgeräten wird das Atemgas in komprimierter Form in einer Druckluftflasche mitgeführt. Während in Atemgeräten ausschließlich normale Luft zur Anwendung kommt, werden beim Tauchen sowohl im kommerziellen Bereich wie auch zunehmend im gehobenen Sporttauchen Gemische eingesetzt, die zusätzlich zu den Bestandteilen gewöhnlicher Luft noch weitere Komponenten enthalten oder die vollständig anders zusammengesetzt sind. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Gängige Atemgaskomponenten und ihre BedeutungDie Verwendung von Luft abweichender Gemische hat im Wesentlichen zwei Gründe, die mit dem in zunehmender Tauchtiefe ansteigenden Druck zusammenhängen:
SauerstoffJedes zum Atmen bestimmte Gasgemisch muss Sauerstoff enthalten. Beim Tauchen geht man davon aus, dass - abhängig von den Umgebungs- und Arbeitsbedingungen - Sauerstoff ab einem Partialdruck von ca. 1,4 bar (Kälte, schwere Arbeit) bis 1,6 bar (warm, keine Anstrengung) zunehmend giftig auf das Zentrale Nervensystem einwirkt (Sauerstoffvergiftung), wobei die Gefahr bei noch höheren Drücken überproportional ansteigt und die Vergiftung ohne Vorwarnung schlagartig eintreten kann. InertgaseUnabhängig von der physikalisch / chemischen Bedeutung des Wortes versteht man bei Atemgasen hierunter ein Gas, welches nicht an den Stoffwechselvorgängen beteiligt ist und lediglich der Verdünnung des lebensnotwendigen Sauerstoffs dient. StickstoffZu den bereits zuvor behandelten Effekten von Stickstoff als Inertgas (s.o.) tritt mit steigendem Druck ein zunehmend berauschender Effekt auf, der von Mensch zu Mensch vollkommen unterschiedliche Auswirkungen haben kann. Diese können von Angstzuständen oder Euphorie bis hin zur Bewusstlosigkeit reichen und werden allgemein unter dem Begriff Tiefenrausch zusammengefasst. Bei Sporttauchern geht man davon aus, dass ab einem Partialdruckbereich von 3,2 bis 4 bar, was mit Luft einer Tauchtiefe von ca. 30 bis 40 m entspricht, mit dem Auftreten von Symptomen gerechnet werden kann. Die Anfälligkeit hängt jedoch von so vielen Faktoren wie z.B. Gemütszustand, Tagesform, Umgebungsbedinungen etc. ab, dass niemals davon ausgegangen werden darf, dass ein Taucher, der bislang nie oder z.B. erst ab 50 m Symptome zeigte, dies nicht plötzlich auch bei 30 m schon tun kann. Diese Wirkung des Stickstoffs ist der Hauptgrund, dass für Sporttaucher mit gewöhnlicher Pressluft 40 m als vernünftige Maximaltiefe des Tauchens empfohlen wird. Zusätzlich Informationen finden sich auch unter Dekompressionserkrankung. HeliumHelium ist nach Stickstoff das am häufigsten – hauptsächlich im technischen und kommerziellem Tauchen – verwendete Verdünnungsgas in Atemgemischen und hat in seiner Rolle als Inertgas ebenfalls die oben behandelten Effekte. Auf Grund seiner geringen Molekülgröße findet jedoch sowohl die Lösung im Gewebe wie auch die Entsättigung schneller statt als beim Stickstoff. Diese höhere Beweglichkeit (Diffusion) hat paradoxerweise eher eine Verlängerung der Dekompressionszeiten zur Folge, da der Druck sehr viel behutsamer als beim Stickstoff verringert werden muss, um ein Ausperlen des schnell aus dem Gewebe ins Blut übertrenden Heliums zu verhindern.
NeonNeon ist eine selten verwendete Komponente. Es gilt als teuer, außerdem weist es einen im Vergleich mit Helium höheren Atemwiderstand auf. Es wirkt ebenfalls im oben beschriebenen Sinn als Inertgas. WasserstoffWasserstoff ist eine ebenfalls exotische Komponente, die nur sehr selten bei extremem Tieftauchgängen zum Einsatz kommt. Er wirkt ebenfalls im oben beschriebenen Sinn als Inertgas. Bezeichnungen gebräuchlicher Atemgasgemische beim TauchenLuftLuft (Druckluft) ist das verbreitetste Atemgasgemisch und besteht vereinfacht betrachtet aus 79 % Stickstoff und 21 % Sauerstoff sowie Resten von Kohlendioxid und Edelgasen. Die Grenzen für Sporttaucher für das Tauchen mit Luft liegen durch die narkotische Wirkung des Stickstoffes (s.o.) bei empfohlenen 40 m. Spätestens im Bereich von über 60 bis 70 m macht die zusätzliche Gefahr durch Sauerstoffvergiftung das Risiko nicht mehr kalkulierbar. SauerstoffReiner Sauerstoff wird beim technischen Tauchen als Dekompressionsgas verwendet, um die Dekompressionszeiten zu verkürzen. Die Einsatztiefe ist jedoch theoretisch auf die letzten Deko-Stopps bei 3 bis 6 m begrenzt. NitroxNitrox ist ein Gemisch aus Stickstoff (engl. Nitrogen) mit einem Volumenanteil < 79 % und Sauerstoff (engl. Oxygen) mit einem Volumenanteil > 21 %. Durch den verringerten Stickstoffanteil wird das Risiko eines Dekompressionsunfalls gesenkt. Die erhöhte Gefahr einer Sauerstoffvergiftung begrenzt jedoch die maximale Tauchtiefe. TrimixTrimix ist eine Mischung aus Sauerstoff, Stickstoff und Helium und wird beim technischen Tauchen für Tauchtiefen bis 200 m beim kommerziellen Tauchen auch tiefer verwendet. TRIOXTriox ist eine Mischung aus Sauerstoff, Stickstoff und Helium und wird beim Tauchen bis 60 m verwendet. Übliche Mischungen sind 30/30 = 30% Sauerstoff, 30% Helium und 40% Stickstoff (für Tauchen bis 40 m) sowie 21/35 = 21% Sauerstoff, 35% Helium und 44% Stickstoff. HeliairHeliair ist eine Mischung aus Luft und Helium und findet dieselbe Verwendung wie Trimix. HelioxHeliox ist eine Mischung aus Helium und Sauerstoff (Oxygen), die beim kommerziellen Tauchen in großen bis sehr großen (600 m) Tiefen verwendet wird. NeoxNeox ist eine selten verwendete Mischung aus Neon und Sauerstoff (Oxygen). Die Mischung gilt als teuer. HydrelioxHydreliox ist eine Mischung aus Wasserstoff (Hydrogen), Helium und Sauerstoff (Oxygen) und verhält sich ähnlich wie Heliummischungen. Die Explosivität der Sauerstoff / Wasserstoffmischung kann durch geeignete Mischungsverhältnisse unterhalb der Explosionsgrenze gehalten und damit unterdrückt werden. HydroxHydrox ist eine Mischung aus Wasserstoff (Hydrogen) und Sauerstoff (Oxygen), welche für extreme Tauchgänge eingesetzt wird (1992 Fa. COMEX 701 m in einer Druckkammer, 534 m im Freiwasser). Auf Grund der Explosivität der Sauerstoff / Wasserstoffmischung kann dieses Gemisch nur ab Tiefen eingesetzt werden, bei denen der Sauerstoffpartialdruck unterhalb der Explosionsgrenze liegt. Sonderfälle
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Atemgas aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |